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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1843
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1843
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- Deutsch
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3667 104 3668 ren in ihren historischen Entwickelungen und Gestaltungen kennen zu lernen, Vorkenntniß der alten Sprachen schon als Lehrlinge in unser Geschäft mitbringen, die neueren, die Hauptsprachen wenigstens, mit Lust uns eigen zu machen suchen, um im ganzen Bereiche des geistigen Lebens beimisch zu werden, uns auf diese Weise in die ersten Klassen der gebildeten Bürger Hinaufschwingen und als die durchgcbildet- sten Geschäftsleute dastehcn, bleibt die Mehrzahl der engli schen Buchhändler auf der ebenen Erde des Spekulanten, unbekümmert, aus seinem geistigen Lager für sein Selbst den gebotenen Honigseim zu ziehen. Seine ihn umgeben den Bücher, auf schönen Regalen, fein säuberlich im Ein bande zum Kauf anlockend, erscheinen ihm nur als Waare, mit der er als Kaufmann in unausgesetzter Begierde handelt, Geld macht, größere Spekulationen unternimmt, alles daran wagt, reich wird oder in ein Nichts versinkt. Dieses Hazardgeschäflsspiel ist ein großer Krebsschaden der engli schen Geschäfte und zieht sich durch alle Stadien des britli- schcn Handels. Die praktische Seite der englischen Buchhändler wäre uns aber sehr zu wünschen; schwerlich wird nnrn Beispiele anführen können, die bei uns leider alltäglich geworden, daß Werke, die ein unbedingtes Einkommen sichern, Jahrzehnte unvollendet liegen bleiben, den Sortimentern eine ewige Qual, den Verlegern ein Geldverlust- Wer erkennt die Wahrheit dieser Aussage nicht, wenn wir auf Hilpert's Engl. Wörterbuch oder Heise's Wörterbuch hindeuten, wenn wir jene Werke bezeichnen, die den 3. Band zuerst liefern, den 2. nach jahrelangem Warten folgen lassen und den ersten in die Ewigkeit hinausschiebcn, >6 est: ihn nie zu Tage fördern. Noch weit weniger aber finden wir in der große» Runde der bändcreichcn englischen Verlagswerke jene genial-mystische Titclobskuranz und Bändezahlverwirrung, die bei uns so sehr in Mode; wer kann Werke nennen wie: Alartens liecucil — Gräße's Literärgeschichte — Ritter's Geographie — Nehm's Mittelalter — ic. rc., wo Ikecinnl, Nouveau liccueii, Kouvellc 8cr>e, IXouveau 8>g,j,I. oder Band, Thcil, Abtheilung, Volumen, Folge, Buch, Bänd chen ic. in ein wahrhaft chaotisches Gcmischmasch aus- artcn? Dergleichen wird im Auslande als Geniestreich bewundert, sarkastisch bekrittelt und bleibt ein bibliopolischcs Grundärgerniß, zumal wenn weder die Verlags- noch andere Eatalogc uns den Schlüssel zu diesen Mysterien, zu diesem metaphysischen Volumenabtheilungsfolgebandismus reichen. Doch zu den Engländern- k- Die Verleger. Unter ihnen steht wie ein riesiger Baum der durch den Barden von Newstcad Abby unsterblich gemachte Murray — ein Krösus, dessen Todesnachricht uns eben überrascht — oben an. Die reiche alle Firma Longman, Green, Orme L Longman, vor Kurzem ihren kräftigen Chef durch unglück liches Geschick verlierend, reiht sich hinzu und andere möch ten hier folgen, wie: Whittaker L Co. — Tegg L Son — Charles Knight, der Letztere uns Allen wohl bekannt durch die Herausgabe des Hlsgarine, des Uictoriui 8lisll- speure !c. Andere seiner Unternehmungen zeigten kein so günstiges Resultat, wpdurch die Kräfte des Geschäfts leider geschwächt wurden. Auch Ehapman L Hall finden ihre Stelle hier, denen ein glücklicher Stern leuchtete und eine Goldsonne durch die in ihrer Art meisterhaften volkscharak teristischen Werke von Dickens aufging; ferner W. Picke ring , der seine vielfach schönen Publikationen stets als Aldiner Ausgaben bezeichnet und so den unsterblichen Na men jenes corcecten venetianer Druckers auch der Gegen wart ins Gedächtnis zurück ruft. Sodann wären noch hierher zu zählen die Universitäts-Buchhändler Taylor L Walton, die sich in das klassische Alterthum mit ihren Ver lagswerken'hineinbewegen, und Orr L Co. — John Packer, auch Moxon, sodann die wetteifernden Novellen-Verlegec Bentley — Colburn und Frazer, alte Namen, durch ihre i>lsgsL>lle8 jedem deutschen Ohre bekannt klingend. Fisher L Son's Verlags-Kupferwecke, namentlich Stahlstich-Jllu- stcirungen und Taschenbücher, sind sowie G. Virtue's auf deutschem Boden verbreitet worden, während unter den Verlegern von Jugendschriften Darton L Clark -— Lacy — Harvey L Darton und John Harris als die bedeutend sten hervorgehoben zu werden verdienen. Ii. Verleger theologischer Schriften. Wir zeigten schon, wie genau sich die Verleger in ihren Unternehmungen von einander trennten, und jeder sein eige nes Feld zu bebauen sich bestrebte, wie Murray — Longman's ic. sich mehr der wissenschaftlichen Fächer an- nahmen, andere ausschließlich Kinderschriften, noch andere nur Novellen und populair gehaltene Reisebeschreibungen verlegten,— die nachfolgenden Verleger theologischecSchriften spalten sich aber noch besonders und khcilen sich in noch bestimmtere Branchen; jedweder versorgt mit seinen Pceß- schöpfungen eine von den vielen religiösen Sekten Englands und jeder dient wohl auf diese Weise einer Iwl)- cause! Für die Verbreitung der gelehrten Werke und der un endlichen Schaaren von Dracts der lügd Okurcli d. h. Pu- seyistischen Glaubens, sorgen I. L G. Rivington, die von der letzten, so großes Aufsehen erregten Predigt I)r. Pusey's, in welcher der Reformator sich ganz dem Karholicismus in die Arme wirft, 30,000 Exemplare abgesctzt haben. Für das Interesse der Oa>v Oliurcii (der liberal-orthodoxen Kirche, wenn wir so sagen dürfen) arbeiten Secley L Co., für die Bischöfe und die Alocleratos Hatchard's, die zugleich als die größten Sortimentsbuchhändler anzusehen sind. Die Sache der leidcnlindernden Brüder hat Nisbett ergriffen, der ohne Mittel sein Geschäft begann, aber durch Biedersinn und Mildthätigkeit seine Bahn schlug. Es wird Verwunderung erregen, wenn wir berichten: daß Nisbett vor Kurzem aus seinen eigenen Mitteln tausend Pfund Sterling hergab, um in seinem Geburtsorte eine Kirche erbauen zu lassen und diese Verwunderung steigt, wenn wir hören, daß er über mehrere Tausend Pfund Almoscngelder zu verfügen hat, die ihm durch die Beiträge seiner Kunden disponibel gewor den sind. — Es bleiben uns noch gar viele Sekten übrig, die alle in ihrem Buchhändler ihre heilige Fahne erblicken, doch möge es für jetzt genügen, nur noch die VVesie^an- ^Ictlioclists zu nennen, die in Ward L Eo., und die übrigen Dissenters, die in Jackson L Walford ihr Ecntrum finden Von der Religious '1'ract 8,>ciet)- können wir in Wahrheit
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