Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.09.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.09.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19080918
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190809183
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19080918
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1908
- Monat1908-09
- Tag1908-09-18
- Monat1908-09
- Jahr1908
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nichtamtlicher Teil. VSrsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 9951 218, 18. September 1908 mitgemacht. Die »Jugend« und der »Pan« veröffentlichten seine ersten buchgewerblichen Versuche. Manche Vignette, manche Gedichtumrahmung in diesen Zeitschriften zeugt von der eigenartigen Begabung, der Natur das Geheimnis ihrer innersten Konstruktionsgesetze abzulauschen. Seine Farben sind zart und stehen diskret nebeneinander. Das Formen gefüge hat etwas Selbstverständliches, Unauflösbares. Und die Verästelungen, das Gezack und Gewirr, das Pankok liebt, werden vom Auge als konstruktive Notwendigkeit empfunden. Ich möchte nur an die Umrahmung von Arno Holz': Phantasus (Jugend 1898, Nr. 3) erinnern. Diese Komposition gehört mit zu den glücklichsten Versuchen, die auf dem heiklen Gebiet des Gedichtsatzes vorhanden sind. Für die Verlagsanstalt L. Schwann in Düsseldorf illustrierte er im Jahre 1896 das Programmbuch des Niederrheinischen Musik-Festes. Pankok sucht sich hier dem Wesen der angekündigten musikalischen Darbietungen an zuschmiegen. Die Zeichnung ist eine Übersetzung, eine Fixierung der verschwebenden Tongestalten. Sie ist eine Vorbereitung oder Ergänzung der Gefühlsstimmung, die auf dem Podium angeschlagen wird, die den Hörer bis in die letzte Faser durchschwingen soll. Es ist die Durchführung eines Themas durch zwei Künste. Leider war er sich hier noch nicht so ganz klar, wie eine solche Symbolik zu ver sinnlichen ist. Er berührt sich da auf einen Augenblick mit Fidus, um dann schließlich einen anderen Weg zu betreten. Der genannten Anstalt hat Pankok noch manches graphische Blatt entworfen. Vorzüglich und vorbildlich sind die hier entstandenen Richard Wagner-Ansichtskarten; ein Kalender sagt mir weniger zu. Aus den Arbeiten, die dann für Eugen Diederichs entstanden sind, mögen besonders Heinrich Harts »Triumph des Lebens« und die »Stimmen der Nacht« erwähnt sein. Hier hatte er eine stimmungszarte Epik zu illustrieren. Er ist diskret, sparsam, zurückhaltend und übersät nicht das Buch mit einem Zierwerk, das leicht ablenken oder ermüden könnte. Sein Stift führt leicht über das Blatt; man meint, diese Zeichnungen feien hiugehaucht. Das Ganze behält etwas Improvisiertes. Es sind Stimmungsbilder, die im Hintergrund bleiben, die erst zu einem sprechen, wenn man sich mit ihnen beschäftigt. Diese Fähigkeiten brachten ihm den Auftrag zur Aus stattung des Amtlichen Katalogs des Ausstellung des Deutschen Reiches für Paris 1900. Die Reichsdruckerei, die die Drucklegung besorgte, ließ hierzu von Georg Schiller eine Type schneiden, die als Zwischenform zwischen der Fraktur und der Antiqua auch für die französische und eng lische Ausgabe verwendbar sein sollte. Pankok war be strebt, seine Zeichnungen diesem Schriftcharakter anzupassen, ohne sich allerdings dem Typographen unterordnen zu wollen. Über jeden Abschnitt setzt er eine Vignette, die unaufdringlich auf das behandelte Gewerbe hinweist. Kunst, Knnstgewerbe, Buchgewerbe, Industrie, Technik, überall gibt ec eine An deutung. Aber nur eine Andeutung. Denn um und über diese Darstellungen schwingt und greift ein Ornamentgewebe, dessen Elemente in jenem Naturgefühl wurzeln. Pankok gibt hier eine reiche Folge prachtvoll zueinander getönter Farben. Die Nuancen wechseln über jedem Abschnitt und sind immer vorbildlich. Als Ergänzung hierzu mag noch der Katalog der Sammelausstellung der deutschen Chemischen Industrie (Druck: Hermann Feyl L Co., Berlin) dienen. Hier hat er mit vier Kopfleisten, deren Farbenzusammen stellung fortgesetzt wechselt, eine außerordentlich reiche Wirkung erzielt. Aus diesen Leistungen spricht vor allem ein künst lerischer Geist, der immer wieder Neues versucht, der ruhe los einer höchsten Konzentration des Ausdrucks zustrebt. Pankok hat auf den Fachmann wohl am wenigsten ein wirken können. Er hat niemals im Sinne des Gewerbes gestaltet und niemals Dinge geschaffen, die von den Andern als Anregung und Musterstücke hätten weitergebildet werden können. Voraussetzung dazu wäre ein gleich stark ausge prägtes Empfinden und Erleben der Naturkräfte, mit andern Worten: ein Künstlertum, das ebenso frisch aus der Tiefe zu schöpfen versteht. In den letzten Jahren haben andersgeartete Aufgaben die Fortsetzung dieser Tätigkeit verhindert. Bis 1902 arbeitete er an dem Dessauer Eheschließungszimmer, nach dessen Be endigung der moderne Saal der Stuttgarter Gemäldegalerie entstand. Vor zwei Jahren baute er endlich auf luftiger Höhe über der schwäbischen Residenzstadt das Haus für die unter seiner Leitung stehenden »Lehr- und Versuchs-Werk stätten«. — An gleicher Stelle wirkt der ihm wesensverwandte Paul Haustein. Haustein ist in seiner Formensprache etwas zurückhaltender, in der Farbgebung etwas kühler. Ein starker Zug zur vornehmsten Eleganz ist all seinen Arbeiten ausgeprägt, wodurch er sich wohl noch um einen weiteren Schritt von dem Fundament des Naturoorbildes entfernt. Bezeichnend für diesen jetzt im 3^. Lebensjahr stehenden Künstler sind wohl Wilhelm Bölsches: Hinter der Weltstadt oder Rosa Mayreders: Zur Kritik der Weiblich keit, die beide bei Eugen Diederichs erschienen sind. Durch Pankok, mit dem er manchen Berührungspunkt hat, ist eine Brücke zum Verständnis seiner Art gegeben, wobei nicht zu vergessen ist, daß Haustein dieses Gestaltungsprinzip durch seine persönliche Note bereichert und erweitert hat. Kleine Mitteilungen. "Konkurs H. Gliot'S Nachf., I. Küper, i« Höchst a/»t. — Verlpätet empfingen wir Kenntnis davon, daß über das Ver mögen der Frau Küper, Inhaberin der Buchhandlung H. Gliot's Nachf., I. Küper, in Höchst a/M. am 8. Juli 1908 Konkurs er öffnet worden ist Konkursverwalter ist Herr Rechtsanwalt Böcker in Höchst. Gläubigertermin war am 1. August 1908, Prüfungs termin am 4. September 1908. Red. " Eingetragenes VerlagSzeichen. — Nebenstehendes Waren zeichen ist auf Grund des Gesetzes zum Schutz der Waren bezeichnungen vom 12. Mai 1894 gemäß der Anmeldung vom I. Mat 1908 für die Firma Fritz Heyder, Berlin, beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin am 21. August 1908 unter 110 083 in die Zeichenrolle eingetragen worden. — Aktenzeichen II. 16009 Klasse 28. - Geschäftsbetrieb, in weichem das Zeichen verwendet werden soll: Verlags-, Buch- und Kunsthandlung. — Waren, für welche das Zeichen bestimmt ist: Bücher, Broschüren, Kalender, Kataloge, Musikalren, Zeitschriften, Zeitungen, Flugblätter, Darpellungen und Gegenstände der bildenden Künste, im Original und in irgend einer Vervielfältigung, Albums. *Zur Geschichte des Buchdrucks uud Buchhandels i« Jena. Nachtrag. — Die Angaben unscrs Mitarbeiters Herrn I. H. Eckardt über die späteren Wandlungen im Besitz des Maucke (Mauke)schen Verlages (Jena) im Börsenblatt Nr. 212 ^Seite 9629, Spalte 2, Mltte) bedürfen insofern einer Er gänzung, als Wert auf die Feststellung gelegt wird, daß die Firma Friedrich Maukes Verlag in Jena mit den Beständen des alten Verlags, soweit sie 1866 nicht an Hermann Dufft über gegangen waren, im Besitz von Adalbert Schenk, dem Neffen Oskar Hermann Maukes, noch bis 1894 unter diesem Namen be standen hat. Erst im Februar 1895 gingen die Vorräte und Verlagsrechts dieser Firma an Hermann Haacke in Leipzig, jetzt in Bad Sachsa (Südharz), über. l.Red.) 1298*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder