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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.12.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-12-27
- Erscheinungsdatum
- 27.12.1915
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller Teil. 300, 27. Dezember 1915. Familien ein sorgenfreies Leben ermöglicht. Diese Liicke in der Ver sorgung in anderer, vollwirtschaftlich richtiger Weise ergänzend auszu- fülle», nämlich die Kriegsbeschädigten wieder in den Wirtschaflskörper an nässender Stelle, tunlichst im früheren Berufskreise, eiuzugliedern und damit wieder zu vollwertigen Gliedern unserer Volksgemeinschaft zu machen, ist das hohe Ziel, das sich die nnter Leitung oder Mitwir kung der Bundesregierungen errichteten Hauptausschüsse für die Kricgs- beschädigteufürsorge gestellt haben. Für jeden Bundesstaat, in Preußen für jede Provinz, sind Organisationen geschaffen worden, in denen die militärischen und bürgerlichen Behörden, Handel und Ge werbe, Industrie und Landwirtschaft, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Sozialversicherung und Arbeitsnachweis, die medizinische Wissenschaft wie auch die Nationalökonomie nnd die charitativcn Verbände durch maßgebende Persönlichkeiten vertreten sind. Ein Netz von Beratungs stellen innerhalb des ganzen Bezirks fördert die rechtzeitige und sach gemäße Bearbeitung des Einzel falls, die mit der Berufsberatung schon während der Lazarettbehandlung des Kriegsteilnehmers beginnt, sich fortsetzt in der Berufsausbildung in geeigneten, zum Teil eigens dafür geschaffenen Werkstätten und sonstigen Lehranstalten nnd zunächst ihr Ende findet mit der Vermittelung eines geeigneten Arbeitspostens. Auch in der Folgezeit steht die Beratungsstelle dem Kriegsbeschädigten durch Beratung und Arbeitsbeschaffung, unter Umständen auch durch Gewährung eines Heilverfahrens zur Beseitigung nachträglich oder neuerdings hcrvorgetretener körperlicher Kriegsschäden zur Seite. Die Vielseitigkeit dieses Fürsorgegebicts, das mit jedem Zweige unseres öffentlichen Lebens in Berührung kommt, hat je länger je mehr die Notwendigkeit ergeben, eine ganze Ncihe von Fragen wegen ihrer grundsätzlichen Bedeutung für die Gcsamt- fürsorge einheitlich für das ganze Reich zu lösen. Um dieses einmütige Zusammenarbeiten aller bundesstaatlichen und provinziellen Fürsorge- organisationcn zu gewährleisten, ist im Einvernehmen mit der Neichs- leitung und allen Bundesstaaten am 16. September 1915 der Reichs ausschuß der Kriegsbeschädigtenfürsorge gegründet worden, der seinen Sitz in Berlin hat nnd zu dessen Vorsitzendem der Unterzeichnete (Lan- dcsdircktor der Provinz Brandenburg v. Wintcrfeldt) gewählt worden ist. Die notwendige Fühlung mit der Neichsleitung wird durch einen vom Staatssekretär des Innern ernannten NeichSkommissar aufrecht erhalten. Zur Erledigung der einzelnen Aufgaben ist ein Ncichs- arbeitsansschuß der Kriegsbeschädigtensürsorge, bestehend aus Ver tretern der norddeutschen, mitteldeutschen und süddeutschen Staaten, ge bildet worden. Dieser Neichsarbcitsausschuß hat eine Reihe von Son derausschüssen für die verschiedenen Arbeitsgebiete vorgesehen, in die neben Vertretern der beteiligten Behörden, Verbände und Hauptfür- scrgeorganisationcu die leitenden Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Praxis in Stadt und Land berufen werden sollen.« Im Anschluß an diese Mitteilungen forderte der Ncichsausschuß den Deutschen Handclstag auf, einen Vertreter in den Sonderausschuß für Gesetzgebung und Verordnung zu entsenden. Dieselbe Aufforderung sprach er hinsichtlich des Sonderausschusses für Berufsberatung und -ausbildnng am 11. Dezember aus. Infolgedessen traten für den Deutschen Handelstag der General sekretär Or. Soetbecr dem Sonderausschuß für Gesetzgebung und Ver ordnung, Geh. Kommerzienrat Habenicht (Leipzig) dem Sonderaus schuß für Berufsberatung und -ausbildung bei. Deutsche Wissenschaft im Kriege. — Als dieser Tage eine Anzahl der in Berlin ansässigen Vertreter neutraler Zeitungen in Leipzig weilte, um hier das wissenschaftliche und künstlerische Leben der Stadt kennen zu lernen und darüber ins Ausland zu berichten, wurden sie in der Aula der Universität vom Rektor Meöizinalrat Prof. vr. von Strümpell begrüßt. Bei dieser Gelegenheit hielt der Rektor eine Rede, in der er sich über die wissenschaftliche Arbeit während des Krieges und ihre Aufgaben nach dem Kriege in folgender bemerkens werten Weise aussprach: »Sie sind die Vertreter neutraler Länder, die das Glück haben, von den Schrecknissen und all dem Unglück dieses Krieges verschont worden zu sein. Kanu es aber einen neutraleren Boden geben als dieses Haus, das ausschließlich der Wissenschaft, ihren Lehren und ihrer Forschung bestimmt ist? Sie wollen sich eine Anschauung und ein Urteil darüber verschaffen, wie es bei uns in Deutschland jetzt während der Kriegszeit aussieht. Was wir Ihnen hier zeigen können, ist nicht das Deutschland, das für den Krieg arbeitet und wirkt, sondern das Deutschland, das auch jetzt im Kriege an die Anfgabc des Friedens denkt. Das äußerliche Bild unserer Hochschule hat sich freilich in vielen Zügen außerordentlich verändert. Während sonst in der Halle und in den Wandelgängcn eine dichtgedrängte Schar junger Schüler hin- nnd hcrwogte, sehen wir jetzt die Gänge nur spärlich bevölkert. In manchem Hörsaal, wo sonst Hunderte von Zu hörern den Worten des Lehrers lauschten, sitzt jetzt nur eine kleine Zahl von Studierenden. Von 4386 Studenten, die eigentlich unserer Hochschule angchörcu, stehen augenblicklich 2313 im Dienste des Vater landes, sodaß die Zahl der wirklich hier Studierenden in diesem Kriegssemester nur 1173 beträgt. Unter ihnen nehmen die studierenden Frauen einen verhältnismäßig großen Teil ein. Zu den vielfachen besonderen Erscheinungen des Krieges gehört es auch, daß die Frau in erhöhtem Maße zur tatkräftigen Mitarbeit an der Aufgabe des Volkslebens hcrangezogcn werden muß. Als vor sechs Jahren bas fünfhundertjährigc Jubiläum der Universität Leipzig gefeiert wurde, da war cs mit das schönste und ergreifendste Moment, als in langem Zuge die Vertreter fast aller Kulturvölker der Welt der Reihe nach ihre Glückwünsche aussprachen, auch. Engländer, Franzosen, Italiener und Japaner. Wo wäre ein solches Fest jetzt möglich, wo Haß, Neid und Feindschaft die Völker trennen! Aber hoffen wir, daß gerade die Wissenschaft und die Universitäten die ersten Fäden spinnen wer den, die in einer nicht allzu fernen Zeit des Friedens die Völker wieder verknüpfen können und ihnen aufs neue zum Bewußtsein bringen werden, daß es in der Welt der Interessen- und Machtkämpfe auch eine lichte Welt des Geistes und der Gedanken gibt.« Post. — Im Verkehr mit Dalmatien sind jetzt auch Pakete mit Wertangabe bis 300 Kronen sowie durch Eilboten zu bestellende und Sperrgut-Pakete wieder zugelassen. Abzug des halben Versicherungsbeitrages vom Gehalt des Ange stellten. — Nach dem Gesetz sind die Beiträge für die Angestellten- versicheruug zu gleichen Teilen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu tragen. Zur Einzahlung verpflichtet ist der Arbeitgeber, der den vom Angestellten zu entrichtenden Teil des Beitrages nur bei der nächsten Gehaltszahlung und, wenn das unterblieben ist, bei der übernächsten Zahlung in Abzug bringen kann, es sei denn, daß eine verspätete Entrichtung der Beiträge ohne sein Verschulden erfolgt. Die Frage, ob ein solches Verschulden vorliegt, ist vor kurzem wieder Gegenstand zweier Streitverfahren vor dem Renten- au s schuß der Angestellteuvcrsichernng gewesen. In einem Fall bestand zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein Sonderabkommen, nach dem letzterer sich bereit erklärt hatte, sich gegebenenfalls die Beiträge in weiteren Abständen und in größeren Beträgen abziehen zu lassen. Der Rentenausschuß hat auf Nichtigkeit einer solchen Ver einbarung und auf Rückzahlung der auf diese Weise dem Angestellten abgezogenen Beitragsanteile erkannt. Dagegen ist in einem anderen Falle die Berechtigung des nachträglichen Abzuges anerkannt worden. Die Arbeitgeberin hatte im April 1913 das Streitverfahren über die Versicherungspflicht des Angestellten beantragt und bis zur Ent scheidung Beiträge nicht gezahlt. Die nachträgliche Zahlung erfolgte hiernach ohne ihr Verschulden. Sprechsaal. Zur Hebung des Büchermarkts und Bezugsbedingungen und Nettopreise der Anzeigen im Börsenblatt. (Vgl. zuletzt Nr. 264.) Um das Börsenblatt der Allgemeinheit zugänglich zu machen, würde Schreiber dieses empfehlen: das Blatt der Breite nach zu perforieren, ev. auch der Länge nach. Der unten abzutrennende Raum bleibt im Kontor, enthält die Bestellzettel und sonstige Interna: der rechts abzutrennende die Namen der jeweiligen Inserenten. Der Hauptteil kann auf den Ladentisch gelegt werden. Ta ohne jede Firmenbezeichnung, würde er nicht zu direktem Bezug verführen. Er kann von jedermann abonniert werden. Einseitig bedruckte Separat abzüge des Blattes, die ausciuauderzuschneiden sind, dienen zur so fortigen Benachrichtigung der Kunden je nach Fächern. (Bei jedem Inserat bliebe Raum zur Einstempeluug der Sortimentsfirma.) So wird eine Unmasse von Satz entbehrlich. Es bliebe noch die Frage, ob der ehrwürdige, dem Publikum gar zu bankartige Titel »Börsenblatt« nicht besser durch einen anderen zu ersetzen wäre. C. F. L. Dem auf diese Weise zugerichteten Blatte würde nichts fehlen als das Publikum, während andererseits dem Buchhandel das Börsen blatt fehlen würde. Red. 1676
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