2539 76 2540 Die Verkäufe von neue» Werken an Antiquare nehmen leider immer mehr überhand, und es wird end lich Zeit, daß man Maßregeln dagegen ergreift. Zwar wird man direct nichts dagegen thun können, denn cs steht allerdings den Verlegern frei mit ihren Verlagsartikeln zu machen was ihnen beliebt, aber den Sortimentsbuchhänd- lcrn steht es ebenfalls frei sich zu vereinigen und sich dar auf das Wort zu geben, „daß kein Vercinsmitglicd sich mehr für den Verlag solcher Handlungen verwendet, welche ihren kaum erschienenen Verlag schon wieder an An tiquare ablassen." — Hier könnten die sich eben jetzt gestal tenden Krcisvcrcinc sehr wohlthätig wirken, und wir erlauben uns, die Herren, welche an Kreisvereincn thcilnehmen, ganz besonders auf diesen berührten Punkt aufmerksam zu machen und selbige zu bitten, Maßregeln dagegen zu ergreifen. — In neuester Zeit sind mehrere sol cher Verkaufe von gangbaren Artikeln vorgekommen, worüber sich gewiß der größte Theil der Sortimentshändler geär gert haben mag, denn besagte Sortimentshändler werden nun gleichsam gezwungen, mit Handlungen anzu- knüpfcn, mit welchen sie sonst wohl niemals in geschäftliche Berührung gekommen wären! Ueberdics müssen sie sich auch mit einem ganz erbärmlichen Rabatte von den Anti quaren abspeisen lassen. Die DidaskaIia theilt nach dem 4. Bdc. von Balbi 's vermischte», geographischen und statistischen Schriften folgendes über den Nachdruck in Belgien mit: 2m Zahrc 1815, um welche Zeit Brüssel nur 20 Druckereien und 27 Pressen besaß und wo das Nachdrucker-Handwerk zuerst mit unbedeutenden Romanen und minder wichtige» Werken begann, bestand das Re sultat der Buchdrucker-Thätigkeit aus 5,000,000 Bogen. 2m 2ahre 1838, in welchem sich in Brüssel 53 Druckereien und 200 Pressen befanden, stellte sich das Resultat dieser Thätigkeit auf 62,000,000 Bogen. Dies seit 1830 im Großen getriebene, höchst lucrative Geschäft wird jetzt — da, um mit dem belgi schen Wappen zu reden, „UNION lait In force" — durch fol gende Socictäten repräscntirt, welche ihren Nachdruck-Absatz nach allen Wclttheilcn hin mit einem unerhörten Gewinn (70 pCt.) ausstreuen. I) Haus Wahlen (für nach Schweden und dem Norden) unter dem Aushängcschilde einer belgischen typo graphischen Societät mit einem Gesellschaftscapital von 1,500,000 Frs. 2) Haus Hau mann (für ganz Europa) unter der Firma einer belgischen Buchhandel-, Buchdruck- und Karten-Gesellschafl mit einem Capital von 1,500,000 Frcs. 3) Haus Mel ine und Ca ns unter dem Emblemen einer typographischen Socie tät mit 1,700,000 Frcs. 4) Die cncyclographische Societät mit 1,000,000 und 5) die katholische Societät mit ebenfalls 1,000,000 Frcs. Die beiden letztem Socictäten befassen sich nur mit Classikcrn und Religionsbüchcrn. 2m 2ahre 1838 wurden für 543,000 Frcs. in Belgien fabricirtc Bücher (im Ganzen d. h. mit Einschluß anderweitig im Buchhandel verkaufter Bücher für 950,000 Frcs.) abgesctzt, wovon nach Mexico allein für 112,000 Frcs. gingen, während Frankreich im Laufe desselben 2ahres nur für 4,043,WO Frcs. absetzte. Es verdient schließ lich noch bemerkt zu werden, daß in London wöchentlich für 12 bis 1500 Frcs. belgischer Nachdruck verkauft wird. Verantwortlicher Redacteur: 2. de Marie. Bekanntmachungen. (5214.) TL' Aüchcr, Musikalien u. Bei mir erscheint: "UD G s. w. unter -er Presse. öthe 's Studeirteiljahre. R o m a n. 2 Bde. Zi/z Thlr. gegen baar mit 50 0/0 Rabatt. Kein gewöhnlicher Roman, sondern etwas Ausgezeichnetes, wie es nur selten erscheint. Der Herr Verfasser, den höchsten Kreisen einer bekannten nordischen Residenzstadt angehörcnd, schildert außer dem jungen Göthe noch folgende Persönlichkeiten, welche in diesem Romane auftreten: Gotschcd, Geliert, Geser, Lenz, Merk, Aehrifch, die beiden Friederike» u. s. w. Leipzig, im August 1843. Franz Peter. (5215.) Unter der Presse: <lsr neuesten) für äie 3uKonä bearbeiteten LirtrKevlLKLiiKsrvisvi» von 6 Lcls. mit 24 8tsblsticb6n. 2te vlu/taxse. Das Taschenbuch der Reisen erscheint auch in Lieferungen, und zwar 12 mit je 2 Stahlstichen ä U Der erste Band: Otto vo/r Reise um die Welt, wird im Laufe des Oktober erscheinen, und einen Beleg von der höchst eleganten Ausstattung liefern, welche dieß vortreffliche Reisewerk in der neuen Auflage erhält. Bei dem großen Mangel an guten Reisewcrken für die 2u- gend bedarf cs nur der zeitgemäßen Ausstattung für das Taschen buch der Reisen, um ihm die größte Verbreitung zu verschaffe». Leipzig, August 1843. Franz Peter.