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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.09.1886
- Strukturtyp
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- Band
- 1886-09-13
- Erscheinungsdatum
- 13.09.1886
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- Deutsch
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4932 Nichtamtlicher Teil. 211, 13. September 1886. dem Titel »Tonckon OataloAus« bestanden, welches in ähnlicher Weise von dem vorhin erwähnten »Lsnt/s lütsrnr/ ^.ävsrtissr« herausgegeben wurde, dessen erster Band (1779) die Jahre 1700 —1779 umfaßt und dessen zweiter Band 1786 erschien. 1860 kaufte Joseph Whitaker den »Lclvsrtlsor«, den er mit seinem »Loobssllsr« vereinigte, und den »I^ouckou OataloAus«, den er an Low verkaufte, welcher ihn wiederum mit seinem »Lritisb OataloAus« verschmolz und von da an unter dem Titel »Ln§Iisb OatuloZrw « weiter erscheinen ließ. 1852 nahm Low, dessen zwei Söhne bereits Mitbesitzer geworden waren, noch David Bogue als Teilhaber auf, der jedoch kurz danach wieder ausschied und einen eigenen Verlag gründete. 1856 trat Edward Marston als Teilhaber in das Geschäft ein, dem §er jetzt noch als die Seele und die Triebfeder des zu ganz enormer Ausdehnung entwickelten Geschäftes angehört. Mr. Marston, der längere Zeit in einem großen Exporthause thätig gewesen war und daher auch die Kolonialverhältnisse genau kannte, war es, der dem Geschäfte die jetzt so bedeutenden überseeischen Verbindungen anbahnte und Low eine unersetzbare Stütze und Hilfe war. 1871 starb Sampson Low junior, 1881 starb dessen Bruder William H. Low und am 16. April 1886 folgte Sampson Low, der sich 1875 zwar vom Geschäfte zurückgezogen hatte, aber immer noch in engster Verbindung mit dem Buchhandel blieb und ihm stets sein ernstes und thatkräftig eingreifendes Interesse bewahrte, seinen beiden Söhnen nach. — Gegenwärtig besteht die Firma S. Low L Co. aus den vier Geschäftsinhabern: E. Marston, S. W. Searle, W. I. Rivington und R. B. Marston. Kaum drei Wochen waren seit diesem Todesfall vergangen, so kam eine neue Todesnachricht; ein anderer hervorragender Londoner Buchhändler, John Miles, Mitbesitzer der Firma Simpkin Mar shall L Co., einer der angesehensten Bürger Londons, war im Alter von dreiundsiebzig Jahren gestorben. Der Gründer der Firma, des größten und bedeutendsten Lon- doner1Vbol688.lsbouss(d. H.GroßsortimentundKommissionsgescyäft), war ein gewisser Benjamin Crosby, der nach mehrjähriger Tätig keit bei den Buchhändlern James Nunn und George Robinson sich in Stationers Hall Court, wo sich das Geschäft noch befindet, in der Row (d. i. Paternoster Row), dem alten Londoner Buchhändler viertel, selbständig einrichtete. Er war der erste Londoner Buch händler, der regelmäßig die übrigen Städte Englands bereiste, um Aufträge zu den »Tracks Lalos» (Bücherauktionen) von den Pro vinzialhäusern einzusammeln und feste Geschäftsverbindungen anzu knüpfen. In kurzer Zeit hatte sich sein Geschäft so sehr vergrößert, indem die Zahl seiner Kommittenien rasch angewachsen war, daß er sich nach Mitarbeitern umsah, die er in den Herren Simpkin und Marshall fand und als Teilhaber in sein Geschäft ausnahm. 1814 trat Crosby aus und überließ einen Teil des Geschäfts seinen beiden Teilhabern, die es von nun an unter der jetzigen Firma Simpkin, Marshall L Co. weiterführten. Der andere Teil, bestehend aus dem Kommissionsgeschäft, wurde an Baldwin, Craddock L Jay verkauft, jedoch 1837, als diese fallierten, wieder vom alten Geschäft zurückgekauft. Im Jahre 1828 kaufte John Miles, der Vater des Ver storbenen, William Simpkin aus dem Geschäfte aus und über nahm dessen Stelle, wofür er sich verpflichtete ihm bis zu seinem Tode (1854) die Summe von 1200 F jährlich zu zahlen, nach seinem Tode an seine Witwe (st 1862) 600 F und nach deren Tode an seine einzige Tochter, die jetzt noch lebende Witwe des 1884 ver storbenen Buchhändlers George Henry Bohn, 300 -L jährlich. Der am 8. Mai ds. Js. verstorbene John Miles, der zweite Sohn des vorigen, wurde im Jahre 1836 Teilhaber der Firma, der er vorher als Gehilfe angehört hatte, als Nachfolger seines Vaters (st 1856), der damit vom Geschäfte zurücktrat. Unter seiner Oberleitung (Marshall führte hauptsächlich den Verlag) hob sich das Geschäft mehr und mehr zu einer riesigen Ausdehnung, die es bald zu einer der bedeutendsten und großartig sten Londoner Buchhändlerfirmen machte. Fast alle »Oountr/ LooliseUsrs« (d. h. die außerhalb Londons wohnenden Buch händler) haben Simpkin zum Kommissionär, von dem sie fast ihren ganzen Bedarf beziehen, ohne der Verleger zu bedürfen. Dabei haben sie nicht etwa Provisionsaufschlag zu zahlen, sondern erhalten in vielen Fällen (besonders bei einzelnen Exemplaren) die Bücher oft billiger, als wenn sie sie vom Verleger beziehen würden, was daher kommt, daß Simpkin, Marshall L Co. von allen Novitäten stets größere Partieen (oft vor dem Erscheinen) abnehmen, die ihnen der Verleger dann billiger berechnet. Kennt ein Buchhändler nicht den Verleger eines Buches, so ist sein erster Weg zu »Simpkin«, da er sicher ist, wenn nicht das Buch in dessen riesigem Lager zu finden, doch jedenfalls genaue Auskunft darüber zu erhalten, die stets j bereitwilligst erteilt wird. Als Chef dieses großen Hauses nahm Miles natürlich> auch eine hervorragende Stellung im Londoner buchhändlerischen I Geschäftsleben ein. Er war einer der Vizepräsidenten der »Looü-I ssllers kroviäent Institution« (eine ähnliche Wohlthätigkeitsanstalt! wie unser Unterstützungsverein), deren Kassierer er ca. zwanzig! Jahre lang war; als Mitglied der »Ltatiousr's Oompan/« seits 1834 nahm er verschiedene Ehrenposten ein und wurde 18831 bis 1884 »Llastsr«; sodann wurde er wegen thätiger Mithilfe zur Hebung der durch die Einnahme von Paris gedrückten Geschäftslage! der Pariser Kollegenschast zum Ehrenmitglied des »Oerels äs Uibrairis« ernannt. Außerdem spielte er auch im weiteren englisches Geschüftsleben eine hervorragende Rolle; er war u. a. seit 185l! Direktor (später Präsident) der »Oorporntion ot' tbs Usiv Uivsil Oomxanz-«, Direktor der »Union ^.ssuranos Oompanz-« u. IN. a.I und wirkte viel bei Wohlthätigkeitsanstalten mit, wie dem »8anal toriunr nt Uoarnslnontb« und dem »8t. Lnrtbolomsvv üospitnl«! von dem er Vorsitzender war. So verlor der englische Buchhandel in ihm nicht allein eu! verdientes tüchtiges Mitglied, sondern auch ganz London eine» seiner verdientesten Bürger, der im ganzen öffentlichen Leben ein! hervorragende Rolle gespielt hatte. — Der dritte der im Laufe zweier Monate dahingeschiedene! Häupter des Londoner Buchhandels ist Robert Ben ton Seelet Kaum war er durch den Tod seines alten Freundes S. Low zm! Nestor des Londoner Buchhandels geworden, so riß der Tod aust ihn aus dem Kreise seiner Familie am 31. Mai im Alter von ach! undachtzig Jahren und mit ihm das letzte noch überlebende Mitglia der Gründergesellschast des »kublisbsrs Oirculnr«. Seeley entstammte einer alten Buchhändlerfamilie, da seil Großvater ein Geschäft in Buckingham hatte, das dessen Sohn, als des Verstorbenen Vater, nach London verlegte, und welches i! Jahre 1826 an ihn überging. Die Hauptrichtung seines Verlag» war eine religiöse — er selbst ist als Autor nicht unbekannt ui! lieferte zahlreiche Beiträge zu den Monatsschriften und Tage! blättern seiner Zeit — erst sein zweiter Sohn, Richmond, der dck Geschäft 1857 übernommen hatte, begründete den Ruf d! Geschäfts als Kunstverlag, in dem seit 1870 die vortreffliy Monatsschrift für bildende Kunst, das »korttolio« erschein Robert Seeleys letztes Werk war das in seinem siebenundachtzigst! Jahre geschriebene und 1884 erschienene Buch »LnAlnnä's Trslnin! n süstob ol tbs rsligious bistor/ ok binZInnä«.
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