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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1843
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1843
- Sprache
- Deutsch
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1691 53 1692 andern Schriften; der innere Werth allein hat sie nicht einge bürgert, sondern die Wohlfeilheit hat sie ausim Markt gehalten. Wir sprechen so gern mit hochtrabenden Worten von dem Stande der Buchhändler, wir wollen keine Kaufleute, noch weniger Fabrikanten sein und doch sollten wir bei man chen liter. Unternehmungen wie die Letzter» handeln und bedenken, daß das Neue nur von der reichern Elaste theuer bezahlt wird, hat es gefallen aber durch billigen Preis den Massen zugänglich geworden, durch die Massen wieder sich ein vorteilhaftes Resultat herausstellt, ein Bcdürfniß geweckt und darauf neue sich begründen und so auch theurere Waare bei demselben Publikum Absatz findet. Sind nun Untcr- haltungsschriften nicht auch ein Luxus-Artikel? Wer trägt nun die Schuld, daß so mancher deutsche Schriftsteller unbekannt beibt? Wer anders als die deut schen Buchhändler? Können wir daher nicht mit Recht sie der Sünde wider den heiligen Geist anklagen? Wir wollen dem Nachdruck nicht das Wort reden , aber wahr bleibt 'es, daß manches deutsche Buch erst durch die Stuttgarter und Reutlingec Nachdrucker bekannt geworden ist und von den 20—-24 französischen Romanschriftstellern, die jetzt en voZua sind, würden vielleicht nur 4—5 eine Eelebrität erlangt haben, wenn die Brüsseler Nachdcucker nicht beständen! Cöl», im Mai 1843. Ludwig Kohnen. Bemerk u n g. Wir lesen in Nr. 48 des Buchhändlerbörsenblattes von diesem Jahre den Wunsch eines „Freundes gediegener class. Werke" nach einer neuen, dem Zeitgeschmack entsprechenden Auflage (etwa in Schillerfocmat) des vortrefflichen Werkes „des Knaben Wunder Horn von Arnim und Brentano" und zwar darum, weil die seitherige Auflage schon seit Jahren nicht mehr com- plett im Buchhandel zu bekommen ist. Mit vollem Her zen müssen wir diesem Wunsche beipflichten; so viel uns aber bekannt, lag es seither nicht an dem wackern Verleger dieses Werkes, Herrn Mohr, eine neue Auflage ans Licht treten zu lassen: sondern es hat verlautet, die Frau Bettina von Arnim (Gattin und Schwester der verstorbenen Her ausgeber) sei störend dazwischen getreten. — Wir wollen dieß in aller Diskretion bemerkt haben und wünschen nur aufrichtigst, unser verehrter Vater Mohr möge recht bald mit einer schönen neuen Auflage des Knaben Wunder horn den deutschen Dichterwald schmücken können! — Es drängt sich uns aber bei dieser Gelegenheit ein zweiter Wunsch auf, den nicht nur viele Kollegen, nein, auch das ganze gebildete deutsche Publikum mit uns thcilen wird! —- Warum besitzen wir bis auf den heutigen Tag noch keine schöne, wenigstens würdige Ausgabe unseres allverehr ten Klassikers Herder?! — Die löbliche Verlagshandlung Cotta, die Schöpferin der hübschen Schillersormat- Ausgabe (die erst einen Klingec u. a. von secundärem lit. Werthe so schön auSgestattct), hätte doch längst die deutsche Nation, und namentlich die akademische Jugend, mit einer würdigen und billigen Ausgabe ihres hochverdienten Lieb lings erfreuen sollen! Und wäre cs auch nur eine wohl- geordnete Auswahl, die der liebenswürdige, literarischgcbil- dete und gelehrte Sohn des verewigten Herder, derForst- und Regierungsrath Emil von Herder, gewiß uns bieten könnte: wir würden auch diese mit vollem Danke ent gegennehmen. Möge dieser Wunsch der verehrten Verlagshandlung, die den Eid so herrlich illustriren konnte, zu Herzen gehen! Der Lohn für die Erfüllung dieses gerechten Wunsches wird gewiß ein reicher sein! E. ^ B. Verbot und Beschlagnahme wegen Nachdrucks. Von dem Rache der Stadt Leipzig wurde auf Antrag der Herren Schlesinger in Berlin und Simrock in Bonn der Vertrieb und Verkauf der bei K. F. Heckel in Mannheim erschienenen Nachdrücke von: AutlorclerunF rum Uro. Roncko brillant s. kUsnolorte von 6. AI. v. Weber. 0,6 Dijon. Oolaccu p. Ie Oianolorte, comp. p. Hcriri Herr. O. 53. verboten und sind die aufgefundenen Nachdrucks-Exemplare in Beschlag genommen worden. Was soll aus dem Buchhandel werden ? Diese Frage hat ein anonymer Berichterstatter, scheinbar im Interesse des Buchhandels, in der Lhat aber aus kleinlichem Brodneide, in No. 46 dieser Blätter auf eine Weise beantwor tet, welche mich zu folgender Erklärung ndthigt. Seit kurzer Zeit habe ich auf mehrfach ausgesprochenem Wunsch achtbarer Einwohner der Stadt Neisse daselbst eine Filial-Sortiments- und Antiquar-Buchhandlung angelegt und diese einem jungen Manne, welcher die Prima des Gymnasiums mit vortheilhaftcn Zeugnissen verlassen und sich seitdem literarisch auszubilden be müht gewesen ist, anvertraut- Die Ucberzcugung, daß zu einem Geschäfte, welches, wie dieses, durchaus nicht selbstständig ist, kein gelernter Buchhändler unbedingt erfor derlich sei, ließ mich einen Schiitt thun, welcher wenigstens in Schlesien , wo Gewürzkrämcr, Schreiber, Buch binder u. dgl. Filial-Buchhandlungcn leiten *), nicht hätte auffallen sollen. Nach meiner Ansicht wird freilich mein dorti ger Geschäftssührer, auf dessen Vater (man b.denke!) der Ano-- nymus so zart und discret hindeutct, nicht so gut wie ein „ge lernter Buchhändler" Pakete zu packen verstehen, jedoch ohne Zweifel den Nachfragen wissenschaftlich gebildeter Männer auf eine würdigere und für die Ehre des Buchhandels angemessenere Weise Rede stehen, als Mancher, welcher seine ganzen Kenntnisse in irgend einer obscurcn Handlung einer kleinen Provinzialstadl erworben hat. Die Insinuation, als ob > ch die Einwohner von Neisse mit Zusendungen von Büchern, welches ich stets nur auf Verlangen thue (wie ich cs in meinem Circulaire ausgespro chen) belästigt und übermäßigen Rabatt gestellt, weise ich als unwahr ein für alle Male mit Verachtung zurück; und gebe am Schluffe dem Berichterstatter zu bedenken, daß er dasselbe Geschäft, als dessen Proiector er sich aufzuwerfen beliebt, durch gehässige Verdächtigungen, welche nur zu sehr das Gepräge der Verläumdung an sich tragen, nicht gerade am würdigsten zu Ehren bringen dürfte! Breslau, den 24. Mai 1843. Ignaz Kohn. ') Traurig« Wahrheit! Wir mochten da wohl noch einmal fragen : was soll ans dem Buchhandel werden? Antwort: ei» jammcrlichcs Krämer, und Schachergeschäft. d. M. Todesfall. Am 31. Mai in den Frühstunden starb Ludwig Hilfen b erg in Erfurt. Eine langwierige Krankheit war Ursache des Siechthums seines Geschäftes und seines jugend lichen Lebens. Er erreichte ein Alter von 28 Jahren.
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