D e utschen B u ch h a n d und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvcrcins M 7. Dienstags, den 24. Januar 1843 Buchhändlcrische Cirkulare betreffend. Der Verein der Buchhändler zu Stuttgart hat im Dccbr. v. I., abgedruckt in der Süddeutschen Buchhändler-Zeitung No. 50, folgende höchst bcachtcnswcrthe Aufforderung er gehen lasten: „Es werden in neuerer Zeit häufig buchhändlerischc Cir- kulare ausgegeben, welche anstatt der eigenhändigen Unterschrift der Absender solche nur gedruckt enthal ten. Da nun, wie als allgemein bekannt vorausgesetzt wer den darf, nur die eigenhändige Unterschrift sämmtlicher Betheiligten einem solchen Dokumente die erforderliche, rechtskräftige Gültigkeit verleiht, so glauben wir im allge meinen Interesse zu handeln, wenn wir hiemit unsere Herren Kollegen höflichst auffordcrn, künftig dergleichen Sendschreiben von nur einiger Bedeutung, namentlich solche, welche die Bewahrung und Erwerbung von Kredit ansprechen — einzig mit eigenhändigen Unterschriften verse hen, ausgehcn zu lasten. Sollten fernerhin Cirkulare mit gedruckten Unterschriften an uns kommen, so wird der Ver ein die Absender ersuchen, zur Aufbewahrung in seinem Ar chive und als gültig für sämmlliche Vercinsmitglieder ein Exemplar mit geschriebenen Unterschriften an ihn gelangen zu lasten, und dessen Empfang in dem Organe des Vereins, der Süddeutschen Buchhändlcrzeitung, jedes mal anzeigen. Es liegt zuverlässig im Interesse aller Betheiligten, namentlich neu entstehender Firmen, diese Bitte in größter Ausdehnung zu beachten". Die Continuationen. Unter den Gegenständen des innern Betriebes des Sor- timentshandcls ist wohl keiner, der von dem bei weitem meisten Theile aller Sortimentshandlungen mit solcher Gleichgültig keit zu ihrem eignen Schaden behandelt wird, als das rich tige und zeitige Verlangen der Fortsetzungen und die richtige Führung der Continuations-Liste. Unter je 6 Handlungen ist höchstens eine, die ihr Eontinuationswesen richtig behan- Ivr Jahrgang. delt, und es ist ganz unglaublich, mit welcher merkwürdigen Nachlässigkeit von manchen Handlungen dabei zu Werk ge gangen wird, die von Werken, von denen sie von den ersten Lieferungen oder Bänden eine ganze Anzahl von Erpl. abge setzt haben, trotz mehrfachen Anfragen der Verleger die Fort setzung oft erst in 4, 6 bis 10 Monaten oder auch gar nicht verlangen, bis sie am Ende von ihren Kunden die Lieferungen zurück oder bittere Vorwürfe erhalten oder die Fortsetzung gar an pünktlichere Handlungen abgebcn müssen. Die Sache verdient daher einmal eine öffentliche Rüge. Es scheint, daß sich viele Herren Principale nur um das Versenden der Novitäten zur Einsicht, und um die Bestellungen von diesem wichtigen Zweig des Geschäfts aber gar nichts bekümmern, und so das Verlangen der Fortsetzung beinahe nur vom Zu fall abhängt, während in jeder Handlung, die eine regelmäßige Geschäftsordnung befolgt, wenigstens jeden Monat die Kun den- und Einsichtsbücher Posten für Posten durchgesehen und darnach die Continuationslisten geführt und die Ver schreibungen gemacht werden. Möchte dieser Wink etwas helfen! Ein Wort aus Ocstreich in der Neugroschenfragc. Mit wahrem Mißmuthe verfolgt der Unterzeichnete seit längerer Zeit schon die unaufhörlichen ?ra und Oontrs- Bemerkungen und Ansichten über Annahme und Nicht annahme des von einer Anzahl Leipziger Handlungen ihren Eollegen im Auslande gegenüber adoptirtcn Münzfußes in Neugroschen, von denen jede Nummer des Börsenblattes fast vollgepfropft ist. Es muß den Sortimentsbuchhändler insbesondere schmerz lich berühren, wahrnehmcn zu müssen, wie die Herren Ver leger, und dieß namentlich die Leipziger, das Resultat seiner Bemühungen stets zu einem ungünstigeren herabzudrücken so zu sagen systematisch zu Werke gehen. Erst dictirte eine Leipziger Verlagshandlung, daß sie die aus altem Gebrauche bestehende, und für andere Opfer sonst 13