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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.12.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-12-16
- Erscheinungsdatum
- 16.12.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 292, 16. Dezember 1915. Schwierigkeiten entgegengestcllt haben. Gleichwohl und auch unge achtet des Mangels au geschulten Sehern ist die Ausgabe des neuen Jahrgangs nur um wenige Wochen verzögert worden. Mit seinem liebenswürdig-freundlichen Blick grüßt uns ans dem Titelbildnis ein unvergeßlicher Berliner Kollege: Elwin Paetel. Nicht nur geschäftlich war Elwin Paetel weit nnd breit wohlbekannt, sondern auch persönlich fast überall in der Kollegenwelt gekannt und hochge achtet, von vielen, die seiner gewinnenden Persönlichkeit nahe standen, aufrichtig verehrt. Sein vorzeitiges Hiiischciden am 4. Oktober 1907 ist von vielen Kollegen mit inniger persönlicher Trauer empfunden worden. In liebevoller, stilgewandter Darstellung gibt ein Berliner Kollege und Freund des Entschlafenen, Edmund Mangelsdorf, ein fein ausgeführtes Lebensbild des hochbegabten, vielseitig gebildeten, herzensguten und unermüdlich arbeitsfrendigen Mannes, der seinem Verlage mächtigen Aufschwung zu geben gewußt hat und dessen treues, mildversöhnendes Wirken für das Gemeinwohl des Standes, wie auch für unsere Bedürftigen im deutschen Buchhandel unvergessen ist. Treffend stellt der Schilderer dieses im besten Sinne glücklichen Lebens seinen Zeilen das Gocthcwort voran: »Wem wohl das Glück die schönste Palme beut? Wer freudig tut, sich des Getanen freut.« Die gewohnte Gliederung des Adreßbuchs in die bekannten fünf Hauptabteilungen ist beibchaltcn worden. Der wesentliche und wich tigste Bestandteil, das alphabetische Firmenverzeichnis, beschränkt sich diesmal auf 632 Seiten nnd 12 012 Firmen. Letztere Zahl bedeutet eine abermalige Minderung des Firmenbestandes, und zwar um 294 Firmen gegen das Vorjahr 1915 mit 12 306. Im Jahr gang 1914 war die Zahl noch 12 394, 1911 gar 12 549. Die wohlverstandene, mit Hilfe der Kreis- und Ortsvereine fortgesetzt und vorsichtig durchgeführte Ausschaltung von bloßen Ge legenheitsbuchhandlungen und sonstigen nicht als vollberechtigt anzuer kennenden Betrieben hat also in den letzten sechs Jahren zur Strei chung zahlreicher Betriebe geführt, deren Verzeichnung unzweifelhaft ein Schaden für den wirklichen Buchhandel nnd daneben eine unbe rechtigte und irreführende Beschwerung des Adreßbuchs gewesen ist. Selbstverständlich ist auch im laufenden zweiten Kriegsjahre der grausame Ernst der Zeit nicht ohne Einfluß auf den Firmenbestand ge blieben; doch ist seine Einwirkung im großen Ganzen nicht von er heblicher Bedeutung, bewegt sich vielmehr zumeist auf persönlichem Gebiete. Eine »Erklärung der alphabetischen Einrichtung« ist den, Ver zeichnis vorangestellt. Sic ist keineswegs überflüssig, empfiehlt sich im Gegenteil sehr der Beachtung. Sind doch bei dem immer noch wachsenden Übermaß unpersönlicher Firmennamen bisweilen geradezu ungeheuerliche Massen von Firmen mit gleichem Anfangswort zu übersehen. Nicht jedem gelingt im hastenden Arbeitsdrangc ein schnelles Zurechtfiuden. Die bedenklichste Häufung solcher Gleichklänge findet sich bei den Anfangsworten »Buchhandlung« und »Verlag«. Nicht weniger als 145 Firmen beginnen mit dem Worte »Buchhand lung«, ihre Verzeichnung erstreckt sich über 19 Spalten. Weit mehr, nämlich 260 Firmen, führen das Wort »Verlag« an der Spitze und beanspruchen 23 Spalten des Adreßbuchs. Von Wichtigkeit sind die umfangreichen beiden Verzeichnisse, die diese I. Abteilung schließen: 1. Telegrammadressen, die mit der Firma nicht übereinstimmen; 2. Inhaber von Postscheckkonten im Deutschen Reich. Beiderlei Angaben finden sich auch im Firmenverzeichnis bei der betreffenden Firma; diese Zusammenstellungen sollen dem Tele gramm-Empfänger bziv. dem Zahlungspflichtigen Auskunft geben. Ans den übrigen Abteilungen II, III, IV, V, deren Inhalt unfern Lesern bekannt ist, ist zur II. die weiter durchgcsührtc Richtig stellung der nach Literaturzmeigen und Sonöerbetrieben gesichteten Firmen zu erwähnen, zur III. (Erloschene und veränderte Firmen) der häufig zu bemerkende Verzicht auf den Verkehr über Leipzig, zumeist natürlich bei Firmen des zurzeit feindlichen Auslands. In der IV. Abteilung (Vereine) hat der Heeresdienst manche Personal- verändernng in den Vorständen zumal der Gehilfenvereine nötig ge macht. Die gewohnten Posttarifc des Reichs, Österreich-Ungarns und der Schweiz fehlen nicht; dagegen mußte von einer Wiederaufnahme der schon im Vorjahre ausgefallenen Umrechnungstabellen, der noch an dauernden Kursschwankungen wegen, abgesehen werden. Das Verzeichnis der Verstorbenen nennt 221 Namen, darunter viele, deren Träger auf dem Felde der Ehre geblieben sind. Von Jubi läen des Jahres 1916 ist das 400jährige von Nommerskirchen's Buch handlung in Köln (gegr. 1516) bas bemerkenswerteste. Auf 150 Jahre blicken die Dieterich'sche Universitätsbuchhandlung in Göttingen und die Dieterich'sche Verlagsbuchhandlung in Leipzig zurück. Den 20 hundertjährigen Jubilaren des Jahres 1916 dürfen zwei gleich hoch betagte aus Hamburg und Berlin, deren Festtag auf den 1. Januar Verantwortlicher Redakteur: Emil ThomaS. — Verlag: Der Börsen Druck: Namm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der 1636 1917 fällt, angerciht werden. 65 Firmen vollenden im Jahre 191S das fünfzigste Lebensjahr. Der Gesamtbestand an Firmen wurde mit 12 012 hier schon ge nannt. Oieinen Buchverlag betrieben davon 3180 Firmen, reinen Kunstverlag 346, reinen Musikverlag 450, reines Kunstsortiment 140, reines Musiksortiment 610, reines Antiquariat 230. Mit dem Sorti mentsbuchhandel aller Formen und Richtungen, zum großen Teil in gemischtem Betriebe, beschäftigen sich 7056 Firmen. Die »statistische Übersicht«, der diese Zahlen entnommen sind, ergeht sich noch weiter in interessanter Zergliederung nach Geschäftszweigen und Vertricbs- arten. Auch die bekannte zahlenmäßige Verteilung der Firmen auf die Länder deutscher Sprache, des übrigen Europa, auf Amerika, Afrika, Asien nnd Australien findet sich an gewohnter Stelle am Schluß. Hier sei der Zuversicht Ausdruck gegeben, daß alle oder doch die meisten dieser Auslandsfirmen uns nicht nur erhalten bleiben, sondern alsbald auch die unbedingt nötige reiche Vermehrung er fahren. Dem früher erfreulich umfangreichen Anzeigenteil hat erklärliche sparsame Zurückhaltung den Stempel aufgedrückt. Er umfaßt nur 7 Seiten; doch finden sich einige weitere buchgewcrbliche Empfeh lungen auf Vorsatzblättern und auch im Innern des Bandes auf den bekannten inhalttrennenden Kartons. Eine Beilage verzeichnet als Nachtrag auf 4 einseitig bedruckten Blättern eine Reihe von Änderungen und Hinzufügungen, deren Inhalt erst während des laufenden Drucks gemeldet worden ist. ^ Kleine Milteilungen. Jubiläum. — Die Firma Ios. C. Huber, Verlag und graphische Kunstanstalt, in Diessen vor München konnte am 11. d. M. auf ein 25jähriges Bestehen zurückblicken. Gegründet als Buch druckerei, hat sie sich erfreulich entwickelt und zählt heute zu den ersten Betrieben. Die Diessener Nachrichten, die in ihrem Verlage erscheinen, erfreuen sich guter Verbreitung; andere Verlagsartikel aus den verschiedensten Gebieten gliederten sich an, die ebenfalls guten Absatz gefunden haben. Das Wachsen der Firma drückt sich auch in der Ausdehnung der von ihr benutzten Räume aus, die trotz verschie denen Vergrößerungen immer wieder nicht ausreichten, bis jetzt ein zeitgemäßer Bau Abhilfe geschaffen hat. Ein Gemäldedicbstahl in Frankfurt a. M. — Aus dem Staedel- schen Gemäldeinstitut in Frankfurt a. M. wurde das bekannte Ge mälde »Forcllcnbach« von Spitzig gestohlen. Das Bild befand sich am 10. Dezember nachmittags, als das Museum geschlossen wurde, noch an seinem Platze. Als am 11. Dezember vormittags die Aufseher die Säle durchschritten, wurde das Fehlen des Bildes bemerkt. Es ist mit einem scharfen Messer ans dem Rahmen geschnitten worden. Das Gemälde stellt einen Wildbach in einer Talschlucht dar. An dem Bache sitzt ein fischender Franziskanerpater, neben dem ein Knabe steht. Das Bild trägt links unten das Signum des Malers. Es ist ein Ölgemälde auf Leinwand in einer Größe von 37X29 om. ^ SprechsM. ^ Rücksichtnahme aus postalische Schwierigkeiten. Aus Österreich geht uns die Bitte zu. darauf hinzuwirken, daß die Herren Verleger bet Abfassung ihrer Rundschreiben mit befristeten Vorzugspreisen mehr den schwierigen Postvsrhältnissen Rechnung tragen möchten, als das bisher geschieht. »Was nützt mir-, schreibt der Einsender, »das lockendste Angebot, wenn der Termin verstrichen ist? In den meisten Fälle» wirkt es dann wie ein Hohn nnd ist doch gewiß nicht so gemeint. Die gesamte Post, die mir heute, am 8. Dezember, vom Postboten Übergeben wurde, ist laut Ausgabe stempel i» Leipzig am LS. November aufgeltcfert worden. Darunter finden sich Angebote bedeutender 'Firmen mit dem Vermerk: nur falls bis M. November bestellt, oder: nur bis 1. Dezember gültig.« Es wäre daher wünschenswert, bei derartigen Angeboten Rücksicht auf die gegenwärtigen postalischen Schwierigkeiten zu nehmen, damit auch die Sortimenter in den von Leipzig weiter entfernten Orten Ge brauch von diesen Angeboten machen können. Aus Rücksicht aus die erwähnten Schwierigkeiten möchten wir auch bitten, Bestellungen aus diesen Orten so eilig als möglich zu behandeln, und dadurch die postalisch ungünstig gestellten Sortimenter in die Lage zu versetzen, ihre Kunden fristgerecht zu bedienen. Red. verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus, ilsedaktson und Erpedttion: Leipzig, Gerichtsweg 2» sBuchhänblerhauSi.
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