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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.04.1932
- Strukturtyp
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- 1932-04-12
- Erscheinungsdatum
- 12.04.1932
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- Deutsch
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X: 84, 12. April 1932. Redaktioneller Teil. B0rt-»bla!l s. d. Mich» Buchhandil. Wiederholt sind im Laufe des Jahres einzelne Lehrer von buch händlerischen Gehilsen-Organisationen zu Borträgen aus ihrem Fachbereich herangezogen worden, und gegenwärtig 'bestreiten zwei Herren des Kollegiums eine längere Vortragsreihe des Dresdner Buchhandels mit Themen aus den Gebieten der Kunst geschichte, der Buchherstellung und der Literatur, wozu, soweit erforderlich, die Anstalt Lehrmittel aus ihren Beständen zur Verfügung gestellt hat. Sie selbst führte die Schüler der Fach kurse und der ersten Klassen der Lehrlings-Abteilung nach Wei mar und nach anderen mitteldeutschen Kulturstätten. Daß auch ärmere Schüler an der Studienfahrt nach Weimar teilnehmen konnten, verdankt die Anstalt der wirksamen Beihilfe aus den Mitteln der »Herrmann-Degener- und Jnbiläums-Stiftung-, die in ansehnlicher Höhe erstmalig gewährt worden ist. Die Schulleitung war nach wie vor darauf bedacht, nicht nur theoretische, sondern auch praktische Kenntnisse zu vermit teln. Daher wurden außer verschiedenen Bibliotheken, Museen und Sammlungen der Stadt Leipzig unter Leitung der Fach lehrer etwa 25 buchhändlerische und buchgewerbliche Musterbe triebe besichtigt, die hier im einzelnen leider nicht angeführt werden können, deren Inhabern hierdurch aber warmer Dank ausgesprochen sei. Der gleichen engen Fühlungnahme mit der Praxis dienten umfangreiche Schauscnsterübungen, die sich durch - eine volle Woche hinzogen, in der an mehreren der Anstalt ge hörigen Fenstern mit Verwendung eigenen und geliehenen Dc- korationsmaterials insgesamt 47 verschiedene Schaufenster er stellt worden sind. Diese Übungen haben der Anstalt viel freund liche Anerkennung und den Schülern und Schülerinnen, die unter der Anleitung ihrer Lehrer für Buchhandelsbetriebslehre gearbeitet hatten, in mehreren Fällen wertvolle Buchprämicn der Verleger eingetragen, die die Bücher und das sonstige Deko rationsmaterial in dankenswertester Weise für die Übungszwecke geliefert hatten. Das Seminar und die Bücherei haben sich in diesem Jahre der Not als besonders segensreich erwiesen, denn gerade die Ver knappung der eigenen Studienmittel und der häufige Mangel eines eigenen, geeigneten Studierzimmers zwangen viele Schüler weit über das normale Maß hinaus zur Benutzung dieser von dem Leiter der Anstalt gegründeten Einrichtungen. Gleichwohl haben die Notverordnungen auch diese in doppelter Hinsicht be droht, vor allem durch die fast gänzliche Sperrung für Neuan schaffungen. Diese allgemein verfügte Maßnahme hat sich ge wiß in allen Schulen überaus nachteilig ausgewirkt, für die Deutsche Buchhändler-Lehranstalt aber, der doch die neuen und neuesten Werke nicht nur Mittel zur Erlveiterung der Allge meinbildung und zur Unterhaltung der Schüler sind, sondern in allererster Linie Ware und daher unmittelbarer Lehrgegenstand zur notwendigen bücherkundlichen Schulung der zukünftigen Buchhändler, wäre sie einfach unerträglich gewesen, wenn nicht einige Berlagssirmen, wie S. Fischer, Berlin, Paul Zsolnatz, Wien, Fr. Wilh. Grunow, Leipzig, aus dankenswertem Ver ständnis für die Notlage einige ihrer wichtigsten Neuerschei nungen der Anstalt unentgeltlich zur Verfügung gestellt hätten. Die Verwaltung des Seminars und der Bücherei, die bisher auf die Dienstzeit angerechnet wurde, ist dieses Jahr aus Ersparnis gründen ehrenamtlich durchgeführt worden, und zwar von dem Studienassessor Seidel, der sich dieser Ausgabe in Arbeitsgemein schaft mit einigen Schülern und Schülerinnen unterzogen hat. Es liegt aus der Hand, daß infolge der der Lehranstalt auferleg- tcn Einsparungen auch die Anschaffungen an Lehrmitteln aus das äußerste Maß beschränkt bleiben mußten. Aus naheliegenden Gründen ist im Berichtsjahre von fest lichen Veranstaltungen abgesehen worden; nur die gesetzlich vor geschriebene Verfassungsfeier hat nach den Sommerferien in schlichter Weise stattgesunden. Das Schuljahr endigte am 13. Marz mit der Entlassung der abgehenden Schüler und Schü lerinnen, womit zugleich die Goethe-Gedächtnisfeier verbunden war, für die der Literarhistoriker Professor vr. Luther die Rede übernommen hatte. Dem am 30. Juli 1931 verstorbenen Berliner Verlagsbuch händler Kurt Schultze sei tiefempfundener Dank in die Einigkeit 298 nachgerufen, der aus hochherziger Gesinnung heraus und aus Liebe zur buchhändlerischen Jugend letztwillig der Anstalt rund 25 000.— RM vermacht hat. Die anerkannten Vereine. Die Zahl der vom Börsenverein aus Gruird seiner Satzung anerkannten Vereine hat sich nicht verändert. Es sind dem Börsenverein 16 Fachvereine, 15 Kreisvereine und 6 Ausland vereine augeschlofsen. Dem Verein der Reise- und Versandbuchhandlungen erteilte der Vorstand zu der beschlossenen Abänderung der Satzungen seine Genehmigung, weiter auch zu den vom genannten Verein in Übereinstimmung mit der Vereinigung der am Rcisebuch- handel interessierten Verleger festgesetzten Verkaufsbedingungen ls. Börsenblatt Nr. 216 vom 17. September 1931). Ferner genehmigte der Vorstand die vom Verband der Buch händler Pommerns beschlossene neue Satzung sowie die im Bör senblatt Nr. 132 vom 11. Juni 1931 veröffentlichte neue Verkaufs ordnung des Vereins der österreichischen Buch-, Kunst- und Musi kalienhändler. Auch im Berichtsjahr hat sich der Vorstand wieder angelegen sein lassen, zu den Hauptversammlungen der anerkannten Ver eine soweit irgend möglich Vertreter zu entsenden. Vertretung des Buchhandels in nichtbuchhändlcrischcn Verbänden und öffentlichen Körperschaften. Die Zugehörigkeit zu den Spitzenverbänden von Handel und Industrie hat der Börsenverein trotz der schwierigen wirtschaft lichen Verhältnisse auch im vergangenen Geschäftsjahr aufrecht erhalten, da die Zusammenarbeit und ständige Fühlungnahme mit diesen Körperschaften von nicht zu unterschätzendem Werte ist. Andererseits war der 'Börsenverein durch unerläßliche Spar maßnahmen leider gezwungen, einige Vereinsbeiträge zu kürzen oder völlig zu streichen, obwohl er auch diese Verbände gern weiter in ihren Bestrebungen unterstützt hätte. Internationaler Verlegerkongreß. Der Internationale Verlegerkongreß fand erstmalig nach dem Kriege im Juni 1931 wieder statt. Tagungsort war, wie schon auf dem letzten Vorkriegskongreß vereinbart, Paris. Die Beteiligung aus allen Ländern war außerordentlich stark. An den Vorarbeiten, die durch die Ausschüsse des Berner Büros geleistet wurden, waren von deutscher Seite die Herren vr. Ol- denbourg und vr. Küpper beteiligt. Die drei aus Deutschland entfallenden Referate hielten die Herren vr. Oldenbourg über den Schutz des buchhändlerischen Ladenpreises, vr. Kirstein über den gegenwärtigen Stand der Reform des Urheberrechts in Deutschland und vr. Hellmuth von Hase über den Verkauf und das Verleihen von Orchestermaterial. Die aus dem Kongreß ge faßten Entschließungen wurden mit einem ausführlichen Bericht im Börsenblatt Nr. 158 vom II. Juli 1931 veröffentlicht. Die nächste Tagung soll 1933 in Brüssel abgehalten werden. Firmcnjubiläcn. Der Vorstand konnte im verflossenen Jahre in 17 Fällen Mtgliodsfirmen zu ihrem Firmenjubiläum die Glückwünsche des Bövsenvereins aussprechen, und zwar in 8 Fällen zum fünfzig jährigen Bestehen, in 6 Fällen zum hundertjährigen und in je einem Fall zum hundcrifünfzig-, zweihundert- und zweihundert- fünfundsiebzigjährigen Bestehen. Das Jubiläum fünfzigjähriger Zugehörigkeit zum Börsen- vercin beging Herr Franz Rohracher in Lienz. Stiftungen — Unterstützungen. Den drückenden wirtschaftlichen Verhältnissen entsprechend war die Bewerbung um Unterstützungen aus den beim Börsen- versin errichteten oder von ihm verwalteten Stiftungen außer ordentlich stark. Es konnten bei weitem nicht alle Gesuchsteller berücksichtigt werden. Nach Sinn und Zweck der Stiftungen kamen die Erträgnisse teils bedürftigen Berufsgenossen oder deren Hinterbliebenen, teils dem buchhändlerischen Nachwuchs für Ausbildungszwecke zugute.
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