Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1843
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1843
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18430224
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184302245
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18430224
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1843
- Monat1843-02
- Tag1843-02-24
- Monat1843-02
- Jahr1843
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
483 16 484 Nekrolog. Justus Friedrich Danckwerts wurde am 14. Mai 1779 zu Küsten bei Lüchow im Königreich Hannover geboren, woselbst sein Vater, Christian Danckwerts, luthe rischer Prediger war. Sein Vater, welcher zweimal verhei- rathet, hatte mit seinen beiden Ehegattinnen im Ganzen 14 Kinder erzeugt, von welchen Justus Friedrich das 8. Kind erster Ehe war. Schon früh bestimmte sich Danckwerts für den geistlichen Stand, welchen schon mehre seiner Vorfahren mit Ehren bekleidet hatten. Er genoß daher bis zu seinem 15. Lebensjahre thcils den Unterricht seines trefflichen Va ters, theils den Unterricht verschiedener Hauslehrer, wodurch er eine solche gelehrte Vorbildung empfing, daß er nach sei ner Eonsirmation das damals im großen Ansehen stehende Gymnasium zu Lüneburg beziehen konnte. Da auch seine beiden alteren Brüder zugleich mit ihm das Lüneburger Gymnasium besuchten, so war cs dem Vater unseres Danck werts bei den Kosten, welche die Ernährung einer so bedeu tenden Familie verursachte, nicht möglich, seinen Söhnen eine bedeutende Unterstützung zu Thcil werden zu lassen. Daher dieselben genöthigt waren, sich ihren Unterhalt durch die Ertheilung von Unterricht zu verschaffen, wozu sich ih nen viel Gelegenheit darbot, indem unser Danckwerts sowohl wie seine Brüder sich durch ihren Fleiß, ihre Kenntnisse und ihr musterhaftes sittliches Betragen das Wohlwollen und die Liebe aller derer zu erwerben wußten, welche nah oder ent fernt mit ihnen in Berührung kamen. Wiewohl nun schon früh das Leben Danckwerts durch Arbeit und Sorgen einen ernsten Charakter annahm, so verschaffte ihm auf der andern Seite der Zutritt, welcher ihm in den gebildetsten Familien Lüneburgs gestattet wurde, einen so reichlichen geistigen Ge nuß, daß er während seines ganzen übrigen Lebens auf diese Jahre mit einer höheren Freude zurückblicktc, welche insbe sondere an Reiz dadurch gewonnen, daß ihm so viel Gelegen heit ward, die Verbindungen, welche er dort geknüpft hatte, so oft zu erneuern. Nachdem Danckwerts den Schul-Cursus vollendet hatte, war er genöthigt, bevor er die Universität beziehen konnte, für den Zeitraum von 11/-. Jahren bei dem würdigen Pastor Sarnighausen zu Müden a. d. Aller eine Hausleh- rerstcllc anzunchmcn, indem er bei dem Mangel sonstigcrGeld- mittel abwarten mußte, bis sein älterer Bruder die akademischen Studien vollendet, um ihm den Genuß eines Stipendiums zu überlassen, welches dieser bis dahin empfangen hatte. In dem Sarnighausenschcn Hause verlebte Danckwerts wie derum eine Zeit, an welche derselbe sich stets mit besonderer Lust erinnerte, da er dort in einem schönen Familienkreise alle die Freuden theilte, welche eine höhere geistige Bilduug, verbunden mit dem schönsten Familienleben, ohnsehlbar ge währt. Hierbei verdient noch bemerkt zu werden, daß dies Sarnighausensche Haus in der Folge ihm noch verwandt wurde, indem sein älterer Bruder, welcher ihn als Haus lehrer ablöste, eine Tochter dieses Hauses zur Ehegenosiin wählte, wodurch das Band für das ganze Leben noch fester geknüpft war. Ostern des Jahres 1801 bezog Danckwerts die Universi tät Güttingen, und hatte durch Empfehlungen das Glück, bei dem Buchhändler Ruprecht, den Eigenlhümcr der Van- denhocck-Ruprechtschen Buchhandlung, als Lehrer und Er zieher seines Sohnes cngagirt zu werden, wodurch Danck werts unbewußt in die Lage versetzt wurde, wider seinen ei gentlichen Willen eine ganz andere Laufbahn zu wählen. Neben der treuen Erfüllung seiner Pflichten als Lehrer und Erzieher widmete er sich mit allem Eifer dem theolo gischen Studium, und theilte seine Zeit so ein, daß ec nach Ablauf von 3 Jahren die Academie verlassen und sein erstes theologisches Examen absolviren wollte. Allein die Vorsehung hatte ihm eine andere Laufbahn vorgezeichnet. Während sei nes dreijährigen Aufenthalts im Nuprccht'schcn Hause hatte Danckwerts die schönste Gelegenheit, die einzige Tochter des Buchhändlers Ruprecht näher kennen zu lernen, weicherer einige Unterrichtsstunden widmete. Als Beide durch den länger» Umgang mit einander ihre geistigen Vorzüge kennen gelernt hatten, konnte cs nicht fehlen, daß sich eine gegen seitige Neigung entspann, welche noch vor Beendigung der Studienzeit mit freudiger Einwilligung der beiderseitigen Angehörigen das Vcrlöbniß zur Folge hatte. Nachdem nun die Braut annoch für einige Zeit eine weibliche Erziehungs- Anstalt zu Cassel besucht hatte, und Danckwerts auf den be stimmten Wunsch seines künftigen Schwiegervaters die Theologie, welche Danckwerts jedoch nur mit Widerwillen aufgab, mit dem Buchhandel vertauschte, indem ihm sein Schwiegervater den Sortimentshandcl der Vandenhocck- und Ruprechtschcn Buchhandlung übergab, feierte er am 3. September 1805 mit Marianne Ruprecht seine eheliche Verbindung, und eröffncte unter der Firma „Justus Friedrich Danckwerts" als Verlags- und Sortimentsbuchhändler ein selbstständiges Geschäft. Dies führte er auch bis zum Jahre 1812 fort; von dieser Zeit an trat aber eine Aenderung der Handelsvcrhältnissc ein. Der Bruder von Danckwerts Ehe gattin, Carl Ruprecht, trat nchmlich als Theilnehmer des Geschäfts ein, und indem der Schwiegervater und resp. Va ter beiden den sämmtlichcn Verlag der Vandenhocck-Nu- prcchtschen Buchhandlung übergab, setzten beide in Com pagnie unter dieser Firma das Geschäft als Verlags- und Sortiments-Handlung fort. Daß diese alte Handlung ihren Ruf während der vergangenen Zeit nicht allein behauptet, sondern in jeder Beziehung immer mehr aufblühete, war außer dem regen Streben seines trefflichen Schwagers und Compagnons zum großen Thcil Danckwerts rechtschaffenem, einsichtsvollem und unermüdctcm Wirken zuzuschrcibcn; er genoß dafür unter seinen College» sowie auch unter den Ge lehrten, mit welchen sein Geschäft ihn in Berührung brachte, eine Achtung, wie sie nicht Vielen zu Theil wird. Am schön sten sprach sich diese Achtung bei dem Feste aus, welches die beiden Inhaber der Vandenhocck-Ruprechtschcn Hand lung bei Gelegenheit des am 17. Februar 1835 gefeierten hundertjährigen Jubiläums dieser berühmten Firma gaben. Außer andern besonder» Zeichen des Vertrauens seiner Col lege» verdient noch besonders der Umstand einer Erwähnung, daß Danckwerts zum Mitglicde der Commission deutscher Buchhändler erwählt wurde, welche den Entwurf einer Ein gabe bei der hohen Bundesversammlung behuf Schutzes des deutschen Buchhandels abzufassen hatte, und welche im ver gangenen Jahre (1841) zu Coburg zu diesem Zwecke sich zusammenfand.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder