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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.11.1842
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1842-11-08
- Erscheinungsdatum
- 08.11.1842
- Sprache
- Deutsch
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2693 97 2694 mann, hat als ein wahrer „frommer Mann" einmal Vor schläge gethan, wegen Kreisvereinen zu Abstellung mancher Uebelstande, namentlich des Nabattgebens; das hat mich besonders deshalb gefreut, weil diese Vorschläge von einem Collegen aus einer Universitätsstadt kamen; denn aus diesen kommt uns „ Kleinen" zumeist das wahre Rabatt-Unheil * *). Die Studenten, wenn sie auch in die sem Punkte in der vollen Unschuld, worin sie von ihren vaterländischen Buchhändlern erhallen waren, auf die Uni versität kommen, — ach sie kommen anders zurück, aufge klärt durch ihre Collegen und diese sind aufgeklärt durch unsere Collegen- Sie schreien: „Rabt, gieb Rabc, Herr in giebt so und so viel" und das theilen sie dem lieben Publikum mit — wenn's noch ein unschuldiges wäre — und wenn nun gar einer von Leipzig zurückkommt — schauderhaft! — Hat außer Frommann wohl ein an gesehener College aus einer Universitätsstadt ei nen dergleichen Verbefserungsaufsatz eingeschickt, liebe Re daction, ich glaube nicht**). Nun, liebe Collegen, so lassen wir es denn gut sein, sparen wir unsere Zeit, beschäftigen wir uns mit der lieben Heftliteratur, studiren wir den Codex der diversen Anfor derungen, welche die regierenden Herren, ich meine aber nur jene, welche auf Thronen von Bücherballen sitzen, an uns stellen, als: nichts zur Disposition, die Titel derer ihrer Verlagsartikel welche in alte Rechnung gestellt werden müs sen, bis keine alte Rechnung mehr möglich ist, die glän zenden Anerbietungen dessen, was wir verdienen, wenn wir so und so viel Exemplare gegen baar nehmen rc. rc- und endlich denken wir, statt zu schreiben, darüber nach, wie wir unser liebes Publikum, das oft getäuschte und deshalb nicht mehr anbeißen wollende, zufrieden stellen und es bei gutem erhallen, seien wir bedacht uns den Brodkorb selbst so hoch als möglich zu hängen — das ist besser als Vcrbesserungs- aufsätze zu schreiben.— Sobald aber einmal die gro ßen Collegen, sowohl Sortiments - als Verlagshändler, loß gehen und höchst selbst die Verbesserungsanlräge der gewünschten Art beantragen, die bis jetzt nur von den Kleinen gemacht worden, ja — dann ist's Zeit liebe Kinder, dann kommt die goldene Aera! ich fürchte nur der erste solche Aufsatz wird — an einem 30. Februar geschrieben werden. Nichts für ungut und darum keine Feindschaft nicht! Der Alte vom Berge. Neue Musiknotcn von Adolph Henze in Fulda. Die im Anfänge dieses Jahres durch fast alle öffentli chen Blätter in Aussicht gestellte Nachricht, „daß der Lylo- graph Adolph Henze in Fulda eine Maschine zur Anferti- hbren und einer Unterlassungssünde wegen nicht bloßstellcn zu dürfen glauben, fortließcn. Auf die von Hrn. Frommann vor- gescblagencn, unbedenklich die größte Beachtung und allgemeine Einführung verdienenden Kceisvereine werden wir in Kurzem zurückkommen. d. R. *) War nicht der deutsche Buchhändler, welcher, wie die Sage geht, zuerst Rabt an die Privaten gegeben hat, ein in einer Universitätsstadt wohnender? d. E. **) Und seine Wünsche sind somit fromme geblieben, wie die übrigen, man konnte sic alle „fromme Wünsche" nennen- d. E- gung von Musiknoten-Tvpen zum Gebrauche für die Buch druckerpresse erfunden habe" ist nun zur Wahrheit gewor den, indem w. Henze, der nun in Fulda sein Domicilium aufgeschlagen, sich zu Ausführung von Notenwerken nach seiner neuen Methode empfiehlt. — Das Vorthcilhafte seiner Methode vor den früheren besteht in der äußeren Schön heit und Billigkeit seiner Noten. I. Die Schönheit anlangend, so zeichnen sich die Henzeschen s. in Vergleich zu den Duchdrucknoten vor den bisher gebrauchten Breilkops'schen dadurch aus, daß, obgleich sie auf der Buchdruckerpresse gedruckt werden, doch die 5 Linien durch die Notenköpfc laufen, was bei den vielfach zusammengestückten Breilkops'schen nicht der Fall ist, und als ein wesentlicher Fehler hervortritt; überdies können nach Henzc's Methode auch die schwie rigsten Notenstellungen gefertigt werden, was früher im Buchdruck gar nicht möglich war; d. in Vergleich zu den Kupfer-, Zink- und litho- graphirten Noten zeichnen sich die Henze'schen vor diesen durch Festigkeit, Regelmäßigkeit und gesättigte Schwärze aus. Die Corrcklur ist bei diesen mit weit weniger Umständen verbunden als bei jenen, und, was ein wesentlicher Vorzug ist, bei Notenwerken mit Text ist dieser wegen Anwendung der Buchdrucker- Typen weit billiger, corrckter und schöner. Diesemnach sind die Vorzüge der Kupfer- u. Buch druck-Noten bei den Henze'schen vereint, und die Mängel beider beseitigt. II. Die Billigkeit anlanqend, so berechnet der Erfinder, trotz dem daß er alle Werke stereotyp liefert, doch für jeden in den Noten vorkommenden Charakter (jedes Notenzeichen) nur Vs Pfennig, einschließlich der Ste reotypie. Ebenso liefert er, wenn er den Text zu den Noten besorgt, jede Verszeile stereotypier zu 1 Kreuzer. Er liefert deswegen wahrscheinlich Alles stereotypier, da mit Niemand dem Geheimnisse aus die Spur kommen kann. Und so wäre denn in unserem an großen Erfindungen so reichen Jahrhunderte auch die musikalische Welt nicht leer ausgcgangen, da Henze's Erfindung wegen der Schönheit und namentlich wegen der Billigkeit seiner Noten ebenso auf die Componistcn, wie auf den Musikalienhandel und das Publikum wohlthätig zurückwirken wird. Aufklärung. Mehrfach in letzter Zeit uns zugckommene Bestellungen auf einen allgemeinen deutschen V ol ks ka l e n d e r veran- laßtcn uns zu der Absicht, deßhalb eine Anzeige ins Bbrsenblatt einzurückcn, die wir im Begriff waren abzuscnden, als wir in No- 85 desselben Blattes vom 27. Sept. d- I. unter der Auf schrift „Chronik des Buchhandels" wie gewöhnlich einen anonymen Aufsatz finden, der gerade Bezug auf jenen Kalender nimmt, und uns nun ndthigt, statt einer einfachen Anzeige, et was näher die Sache zu beleuchten. Vor allem aber verdient der sorgsame Wächter über die Interessen des Buchhandels, welcher den Aufsatz einsandte, den wärmsten Dank für seine zarte Sorgfalt. Wer so gewissenhaft sogar Kalendern nachspürt, die rein von lokaler Bedeutung, hier zu Lande allein dem unbestrittenen Debit der Buchbinder angehdren, der muß, wo es sich um wirkliches Wohl und 190 *
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