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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.05.1932
- Strukturtyp
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- 1932-05-31
- Erscheinungsdatum
- 31.05.1932
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- Deutsch
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124, 31. Mai 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Ttschn Buchhandel. post nicht gerechnet werden kann, um so mehr als anch de, dieser Be hörde nicht mit einer baldigen Besserung gerechnet wird, man sogar glaubt, sich ans weitere Verschlechterungen einstellen zu miissen. Wir glauben, dem Wunsche des Herrn Präsidenten, seine Dar legungen den uns nahestehenden Kreisen zur Kenntnis zu bringen, am besten dadurch Nachkommen zu können, das; wir in seinem Ein verständnis seine Zuschrift nebst dem beigefügten Zahlenmaterial nachstehend veröffentlichen. I)r. H. Wie meine Beobachtungen mich wiederholt gelehrt haben, be stehen in der öffentlichen Meinung verschiedentlich noch immer über die Finanzlage der Deutschen Neichspost unzutreffende Ansichten, die gerade in der gegenwärtigen Zeit der wirtschaftlichen Not geeignet sind, falsche Borstellungen von der wirklichen Lage der Post uud von ihren Möglichkeiten, ihrer Aufgabe als öffentliche Staatsverkehrs- anstalt gerecht zu werden, zu begünstigen und Hoffnungen zu er wecken, idie unerfüllbar find, weil sie den nüchternen Tatsachen nicht entsprechen. Meist wird, mitvcranlasst durch unverstandene ader- ungenaue Pressenachrichten, übersehen, in welchem Maste die Ein nahmen der Post infolge der allgemeinen Schrumpfung des Ver kehrs und der mehrmals durchgeführten Postgebührensenknngen schon zurückgegangen sind. Anders wäre es wenigstens nicht zu erklären, dast man häufig der Meinung begegnet, die Deutsche Neichspost köuue uoch aus eigener Kraft fühlbare Gebührenermästignngen vornehmen older groste Aufträge an die Wirtschaft vergeben oder gar sich an Sanierungsplänen zugunsten anderer Nnternehmnngcn beteiligen. Vereinzelt sind aber auch andere Stimmen laut gewor-den, die es umgekehrt schon für bedenklich halten, dast zur Glattstellung des Haushalts für das Rechnungsjahr 1931 diesmal die Rücklage in Anspruch genommen werden must. Einigen ist ferner die gesetzlich vorgeschriebene Ablieferung der Deutschen Neichspost an das Reich zu hoch, anderen immer noch zu niedrig. Angesichts dieser unklaren Vorstellungen, ans die man immer wieder stöstt, erscheint es mir als Pflicht, durch einige Zählen die tatsächliche Finanzlage der Deutschen Neichspost einmal kurz den jenigen vor Augen zu führen, bei denen Verständnis und Interesse für eine unvoreingenommene Klarlegung der wirtschaftlichen Geba rung eines der wichtigsten und umfangreichsten deutschen Verkehrs mittel vorausgesetzt werde» darf. Zu dem Ende sind die Finanzergebnisse der Deutschen Neichs post in den Rechnungsjahren 1929, 11)39, 1931 sowie der Voranschlag des Haushalts für 1932 in der Anlage kurz zusammengestellt und mit einigen Erläuterungen versehen worden. Wie diese Anlage zeigt, ist es der Deutschen Neichspost bisher noch gelungen, ihre Ausgaben den stark gesunkenen Einnahmen an zupassen, sodast ihre Finanzlage auch heute noch unerschüttert ist. Durch Fortsetzung ihrer energisch betriebenen Sparsamkeit und durch eine vorsichtige Finanzpolitik hofft sie, auch im ueueu Rechnungsjahr der Verhältnisse Herr zu bleiben, sofern sich nicht etwa die allgemeine Lage der Wirtschaft, mit der die Posteinnahmen zwangsläufig verkettet sind, unerwartet im grösseren Ansmaste noch weiter verschlechtern sollte. Tie Deutsche Neichspost ist aber zu Ihrem Bedauern nicht in der Lage, weitere Gebtthrenermästigungcn grösteren Umsangs ein- treten zu lassen oder anderen Unternehmungen zu helfen. Sie wird vielmehr genötigt sein, in der Anpassung ihres Betriebes an den sinkenden Postverkehr weiter fortzuschrcitcn. Die immer gern wieder auftauchende Meinung, dast eine Verbilligung der Tarife eine Steige rung des Verkehrs zeitigen würde, hat sich leider nach langjährigen Erfahrungen nicht bewahrheitet, und kann am allerwenigsten zu einer Zeit als richtig anerkannt werden, in der jodermann unter dem harten Zwange der Not sich wieder daran gewöhnen must, den Groschen dreimal herumznbrehen, ehe er ihn ausgibt. Was den mir unterstellten Oberpostdirektionsbezirk Leipzig an betrifft, so lästt sich leider nicht verschweigen, dast der Rückgang der Einnahmen hier am stärksten von allen Oberpostdirektionsbczirken aufgetreten ist, auch mit ein betrübender Beweis dafür, wie ungünstig sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in diesem wichtigen Gebiete Deutschlands gestaltet haben. Trotzdem ist es mein ernstes Bestreben gewesen, das die Post benutzende Publikum nach Möglichkeit vor einer Verschlechterung der Verkehrseinrichtnngen zu bewahren und die not wendige Anpassung der Ausgaben an die rückläufig sich entwickelnden Einnahmen ans anderem Wege, nämlich durch innere Reformen, dnrchzusetzen. Ob uud in welchem Umfange es möglich sein wird, diesem Grundsatz auch in Zukunft noch Geltung zu verschaffen, lästt sich allerdings nicht mit Sicherheit Voraussagen und must davon ab hängig gemacht werden, ob die Kurve der Einnahmen weiter ab sinkt oder sich, einer wünschenswerten Belebung der Wirtschaft fol gend, hebt. Mit Dank würde ich es begrüsten, wenn Sie Gelegenheit näh men, diese kurzen Darlegungen über die tatsächliche Finanzlage der Deutschen Neichspost in den Ihnen nahestehenden Kreisen zu ver breiten und dabei zugleich der immer noch unzutreffenden irrigen Meinung zu begegnen, als sei die Deutsche Neichspost ein Staats betrieb, der unter den augenblicklich herrschenden Zeitumständen Überschüsse abzuwersen imstande wäre. Berg s, Präsident. Dü »Finanzen der De u tschen N e i ch s p o st in den Rechnungsjahren 1 929 —193 2. ^) Einnahmen in Millionen NM 1929 1930 1931 1932 l. Betriebseinnahmen 2177,8 2111,4 1909,0 1800,0 2. Anlageeinnahmen a) Erlöse usw. 4,0 2,8 4,0 5,0 9) Anleihen nsw. 126,3 75,9 62,0 — Summe 2308,1 21W,1 1975,0 1805,0 ll) Ausga b e n (Betrieb uud Anlage) in Millionen NM 1929 1930 1931 1932 l. Personalansgaben 1344,6 1341,3 11i>5,0 1099,7 2.. Sachausgaben * 794,1 709,6 510,0 391,1 3. Zinsen 13,3 23,6 .38,0 38,9 4. Tilgnng 4,6 0,6 4,6 36,3 5. Ablieferung an das Reich 151,5 115,0 230,0 239,0 Summe 2308,1 2190,1 2007,6 1805,0 503 Millionen NM — 21,8A Zurückbleiben. Der Rückgang der Betriebseinnahmen 1932 gegenüber 1929 mit 377,8 Millionen RM ist zurückzuführen a) mit 40 Millionen auf die Gcbührcnermästigungen vom 1. 3.31 b) mit 130 Millionen auf die Gebührenermästignngen v. 15. 1. 32 zus. mit 170 Millionen auf Gebührenermästigungeu. Der Nest e) von 207,8 Millionen ist eine Folge des Verkehrsrückgangs. Zus. 377,8 Millionen 2. Die Personalansgaben sind 1932 gegen 1929 nin 244,9 Millionen (davon 227,3 Mill. Gehaltskürzungen) 18,2^, die Sachaus gaben um 403 Millionen 50,7?L gedrosselt worden. Von den Ausgaben machten die Personalansgaben vor dem Kriege 63,7?L aus, 1932 entfallen aus sie nur noch 60,9^. 3. Die für 1932 veranschlagte Ablieferung an das Reich von 239 Mill. stellt eine fast 10?Lige Verzinsung des Eigenkapitals dar. 4. Die Einnahmen des Jahres 1931 sind gegenüber dem Vorjahre um 215 Millionen abgefallen. Hiervon sind durch Ersparnisse cingeholt worden. Die restlichen '/?, etwa 30 Millionen, werden aus der 100 Millionen betragenden Rücklage gedeckt. 5. Die Veranschlagung der Einnahmen für 1932 entspricht dem gegenwärtigen Stande. Sollten sie weiter absinken, so müssten die Ausgaben durch Nachtragshaushalte entsprechend vermindert werden. 6. Das Sachvermögen der Deutschen Neichspost beträgt rund 2,7 Milliarden, die Anleiheschuld rund 528 Millionen NM. Davon sind 33 Millionen 1932 fällig, 300 Millionen laufen als Postschatzanwcisungen mittelfristig, 195 Millionen sind langfristig, d. h. in 35 Jahren zu tilgen (Ponngplananlcihe). Lauenstein. Es waren glanzerfüllte Tage, die Pfingsttage im Ferienheim Lanenstein. Drunten im Elbtale war der Frühling schon voll er wacht. Aus den Dresdner Gärten gnoll bereits Flieder und Goldregen in überreicher Fülle. Die Kirsch- und Apfelbäume hatten das Blütcnfest des Jahres schon hinter sich. - Dort oben im Erzgebirge leuchteten noch die Himmclsschlüssel aus dem ersten zarten Grün der Wiesen, die Kirsch- und Apfelbäume erschlossen ihre ersten Knospen, das junge Buchen- und Birkengrün lugte lachend aus der ernsten dunklen Tannenwand. Noch vor Wochen lastete der Schnee aus deu Tannen, jetzt zeigten ihre Spitzen den ersten schüch ternen Maiwuchs. Für den heutigen Menschen hat es einen be sonderen Reiz, sich auf seinem Sorgenkonto zweimal den Frühling gutschreiben zu können, denn schöner als in seiner Erfüllung ist er doch in seinem Erwachen, und man bucht sich dieses doppelte Er lebnis zu seinen Gunsten bescheiden ivie Leberechk Hühnchen mit profitlichem Schmunzeln. llber den Dächern der alten hochgvbanten Stadt, die sich mit Schloss und Kirche so fest zusammengedrängt aus dem slustdnrch- rauschten Tale emporreckt, von einem Kranz grüner Höhen umrahmt, 439
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