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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.05.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-05-31
- Erscheinungsdatum
- 31.05.1932
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- Deutsch
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1L4, 31. Mai 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Ttschn Buchhandel. wurde eine Reihe von wichtigen Werken aus der wissenschaftlichen Geographie und auch aus anderen Gebieten der Wissenschaft her ausgebracht. Unter den geographischen Werken nimmt das Seyd- litzsche Handbuch der Geographie eine Sonderstellung ein, das in der Hundertjahrausgabe zu einer umfassenden wissenschaftlichen »Länderkunde« und einer dein Abschluß sich nähernden »Allge meinen Erdkunde« ausgebaut wurde. Unter den Ncuschöpfungcn des letzten Jahrzehnts sei beson ders die »Jedermanns Bücherei« hervorgchoben, die 1922 nach längere» Vorbereitungen zu erscheinen begann. Sie umsaßt heute 125 Bände. Eine besondere Bereicherung erfuhr der Verlag durch das mit der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft in Kiel getroffene Abkommen, das zur gemeinsamen Herausgabe einer schon jetzt stattlichen Reihe wissenschaftlicher Werke führte. Gegenwärtig befindet sich das große, fünsbändige Handwörter buch des Grenz- und Auslanddeutschtums in Vorbereitung, das unter Mitwirkung von 800 Mitarbeitern und 40 Teilrcdaktorcn von den Professoren Pctcrsen und Scheel in Kiel als Hauptredak- toren herausgcbracht wird. Parallel mit dem Ausbau des Ver lages in bezug aus wissenschaftliche Werke ging die Gestaltung der Bücher, die sich um den Namen von Friedrich Wolters grup pieren. Er, der Freund und Biograph Stefan Georges, schuf die Reihe der »Werke der Schau und Forschung aus dem Kreise der Blätter für die Kunst«. In die Nähe dieser Verlagswerke ge hören auch die Schriften von Wolfram von den Steinen. — Zu den hervorstechendsten Schriften der letzten Zeit sind die Bücher des Leipziger Philosophen Ernst Bergmann: »Erkenntnisgeist und Muttergeist« und fein soeben erscheinendes Buch »Die Ent- sinkung ins Weiselose« zu rechnen. Zahlreiche neue Berlagspläne sind trotz der Ungunst der Zeit verhältnisse in Vorbereitung. — Wie wir hören, wird der Verlag Ferdinand Hirt von der Veranstaltung jeglicher Feierlichkeiten absehcn. A. F. IvvIahreHirt'scheSortiments-Buchhandlung Die am 1. Juni ihr hundertjähriges Bestehen feiernden Fir men Hirt'schc Sortiments-Buchhandlung und Ferdinand .Hirt, Verlagsbuchhandlung, beide in Breslau, haben den gleichen Ur sprung: die von Ferdinand Hirt 1832 unter seinem Namen ge gründete Buchhandlung. Welch schnellen und glänzenden Auf stieg die Firma gleich in den ersten Jahren ihres Bestehens nahm, geht aus dem vorstehenden Artikel hervor. Uber drei Jahrzehnte hat Ferdinand Hirt Sortiment und Verlag gemeinsam betrieben, bis er sich im Jahre 1865 entschloß, eine Trennung vorzunehmen. Die Sortiments-Buchhandlung wurde in diesem Jahre von Max Mälzer übernommen sgcst. 1875). Von dessen Witwe übernahm Hofbuchhändler Louis Köhler die Firma im Jahre 1876, der sie sechzehn Jahre mit Erfolg führte. Nur kurze Zeit — von 1892 bis 1896 war Carl Bonde aus Altenburg Inhaber. Am 15. Februar 1896 ging die Hirt'schc Sortiments-Buchhandlung in den Besitz von Herrn August Michler über, der heute noch ihr Inhaber ist. August Michler ist am 15. August 1866 in Breslau geboren und erlernte nach bestandener Reifeprüfung den Buchhandel von Ostern 1883 bis 1886 in E. Morgensterns Buch- und Kunsthandlung in Breslau. Von 1886 bis 1896 war er in angesehenen Sortimenten in Dresden, Braunschweig, Leipzig, Berlin und Wien tätig. Herr August Michler hat die Hirt'schc Sortiments-Buchhandlung zu hohem Ansehen gebracht und ist auch heute noch, trotz der Schwere der Zeit, erfolgreich tätig. Dem buchhändlerischen Vereinslebcn hat er stets sein Interesse zugewandt. Mehrere Jahre hindurch bekleidete er das Amt des Schriftführers im Breslauer Buchhändlerverein. Sein be sonderes Interesse galt jedoch dem Schlesischen Vereinssortiment e. G. m. b. H., dessen Aufsichtsrat er seit 28 Jahren angehört, davon 23 Jahre als Vorsitzender. ei Herr deiner selbst nnd bleibe c>utcn illutes in gesunden nnd bösen Tagen. Naiser Marc Aurel Goethe in der Buchkunst der Welt. Eröffnung der Ausstellung in Leipzig. Am 28. Mai, genau fünf Jahre nach der letzten großen »Inter nationalen Bnchknnst-Ansstettung« in Leipzig, ist im Museum ver bildenden Künste in Leipzig die Ausstellung »Goethe in der B n ch k n n st der W c l t« feierlich eröffnet worden, die vom Ver - e i n Deuts ch e B » ch k ü n st l e r unter Mitwirkung des Bör se n v e r e i n s d e r D e n t s ch e n B n ch h änLler und des Dent - s ch e n B n ch g e w e rbev e r e i n s veranstaltet wird. Nach dem einleitenden Vortrag Goethescher Verse durch den Schauspieler Ernst Sattler begrüßte Professor Hugo Steiner- Prag als Vorsitzender der Ansstellnngsleitung die Anwesenden, unter ihnen besonders auch die Vertreter amtlicher Stellen nnd von den ausländischen Gästen namentlich den Direktor der ägyptischen Staatsdruckerei, S. Exz. Anim Baghat Bey. Er dankte ferner den zahlreichen Helfern und Stiftern, insbesondere der Spamerschen Buch- drnckerei, die de» Druck des ungemein reichhaltigen, gut gegliederten und reich illustrierten Ausstellungskatalogs ermöglichte. Mit klaren Sätzen kennzeichnete Steiner-Prag Art, Umfang und Gliederung der Ausstellung, die nicht historische Dokumente, sondern Zeugnisse für Goethes Leben und Wirken in unserer Gegenwart ver einigt, und zwar eine sorgfältig gesichtete Auswahl, diese wiederum nach drei Gesichtspunkten gesammelt und neu geschaffen: einmal nämlich die Ausgaben Goethescher Werke in allen Sprachen aus den letzten dreißig Jahren. Sodann — und hierin liegt der besondere Reiz der Ausstellung - Drucke Goetheschen Textes, in denen hundert ansgewühlte Drucker der ganzen Welt Goethe huldigen. Schließlich künstlerische Variationen über Themen aus Goethes »Faust« als Huldigung von hundert Graphikern und Illustratoren aller Länder. Nachdem Ministerialdirektor Geheimer Rat Dr. Klien die Glückwünsche der Sächsischen Negierung überbracht hatte, ergriff der Rektor der Leipziger Universität, Professor vr. Theodor Litt, das Wort zu einer geistvollen Rede, die von dem Begriff »Goethes geistige Welt« ausging und in der klaren Diktion, die den Redner auszeichnet, zu scharfsinnigen Betrachtungen über das Wesen der Übersetzung führte. Uber den Klagen, daß bei jeder Übersetzung viel verlorengehe, vergesse man doch zu leicht, daß auch eine Bereicherung stattfinde, ja man übersehe das Wunder dieses Phänomens der sprachlichen Möglichkeiten. Tenn es sei ein Wunder, daß in dieser Verwandlung und Nenschöpsung durch die fremde Sprache doch der Kern derselbe bleibe, nnd dieser Kern empfange ans der Mannigfaltigkeit der sprach lichen Abwandlungen seinen gesteigerten Wert. Litt zitierte in diesem Zusammenhang das Wort von Leibniz: daß in einer vollkom menen Welt ein Maximum an Ordnung mit einem Maximum an Mannigfaltigkeit vereinigt sein müsse. Eine solche Vollkommenheit offenbare die geistige Welt Goethes, der auch im Einzelnen stets das Allgemeine suchte. Die große Aufgabe der Zeit aber sei es, jene maßvolle Vereinigung von Ordnung und Mannigfaltigkeit anzu streben, die in Goethes Werk vovgebildet sei, Sinnbild einer inneren Ordnung, der die Menschheit heute unter tausendfältigen Schmerzen zustrebe. Oberbürgermeister vr. G oerdel e r dankte bei Übernahme der Ausstellung in die Obhut der Stadt mit besonders warmen Worten hoher Anerkennung Professor Steiner-Prag als dem Schöpfer nnd Organisator des Unternehmens. In einer Zeit, in der sich die Völker ans anderen Gebieten streng gegeneinander abschlössen, um in sich selbst Gesundung zu suchen, stärke diese Ausstellung den Glauben an eine Zukunft, in der sich notwendigerweise eine Steigerung der Kräfte durch die Zusammenarbeit der gesundete» Völker einstellen müsse. Die sehr zahlreiche Gesellschaft, die den Rednern mit lebhaftem Beifall gedankt hatte, besichtigte sodann die in den Räumen des Kunst vereins sehr eindrucksvoll dargebotene Ausstellung, über die hier noch ausführlich berichtet werden soll. Bei dem der Besichtigung sich anschließenden Frühstück sprachen an Stelle des durch Krankheit verhinderten Herrn vr. Hellmuth von Hase Herr Hofrat vr. Arthur Meiner für den Börsenverein, Herr Carl Wagner für den Deutschen Buchgewerbeverein sowie der Direktor der ägyptischen Staatsdruckerei Exz. Anim Baghat Bey. F. Ml. Die Finanzlage der Deutschen Neichspost. Der Herr Präsident der Oberpostdirektion Leipzig hat dem Bör senverein nnd anderen Stellen, welche im Bezirk der Oberpost- dtrektion ihren Sitz haben, die nachstehenden Ausführungen über sandt. Wunsch und Absicht des Herrn Präsidenten ist es, Industrie und Handel darüber aufzuklären, daß mit weiteren Gebiihrensenkun- gen in Anbetracht der angespannten finanziellen Lage der Neichs- 438
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