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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.05.1932
- Strukturtyp
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- 1932-05-31
- Erscheinungsdatum
- 31.05.1932
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- Deutsch
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124, 31. Mai 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn Buchhandel. ganz vorzüglich aufgehoben und mit der Unterbringung auch sehr zufrieden. Zur Tagung hat eine Reihe von Firmen Almanache und Verlagsverzeichnisse gestiftet, wofür an dieser Stelle besonders ge dankt sei. Wie immer, hatte sich auch die Firma Stolzenberg, Baden- Baden, durch Stiftung von Arbeitsmappen, und die Firma I. (5. Staedtler, Nürnberg, durch Stiftung des Schreibmaterials in dan kenswerter Weise in den Dienst der Sache gestellt. Die Bnchhändlerwoche begann am Montag mit dem Vortrag des Herrn Prof. Or. L. S ch r e y e r, Hamburg, der über das Thema »Der Dichter in der Nation« sprach. Seine Ausführungen über die Dichtkunst und ihre Auswirkungen waren sehr wervoll, und er stellte schließlich an Hand von Beispielen heraus, das; die Dichtkunst eine Begabung sei, die nicht bei allen, die glauben, dichten zu können, vor handen sei. Eine äußerst rege und lobhafte Anssprache zeigte, daß die Hörer de» Ausführungen des Vortragenden mit großem In teresse gefolgt waren. Am Nachmittag fand eine Besichtigung der staatlichen Schnitzschule unter Führung des Herrn Prof. Fastnacht statt, außerdem wurde das Theater für die Passionsfestspiele und die prächtig ausgestattete Kirche des Ortes besichtigt. — Uber den weiteren Verlauf der Bnchhändlerwoche wird noch berichtet werden. Aus Dänemark. Die »>Valutacentrale« der Nationalbank hat einen Antrag des Kursausschusses des Buchhändlervereins, die Büchereinsuhr von der V a l n t a k o n t r o l l e zu befreien, abgelehnt. Wesentliche Störungen sind bis Ende April nicht zu verzeichnen gewesen. Mit dem norwegischen Bnchhändlerverein vereinbarte der dänische Perlegerrat, nachdem die norwegische (wie auch die schwe dische) Krone nicht unerheblich unter die dänische gesunken ist, daß der Saldo für 1931 in dänischen Kronen abzurechnen ist, der Saldo für 1932 aber in der Währung des betr. Landes, wenn der Unterschied 5AI nicht überschreitet. Am 3. April starb, 78jährig, der Buch- künstler Prof. Hans T e g n e r, bekannt besonders durch die Bilder zur Jubelausgabe vou Ludvig Holbergs »Komeäier« (fünf große Bände), wozu er gründliche stilgeschichtliche Studien machte, und zur Wcltausgabe von H. E. Andersens Märchen. Zum Gedenken fand nun eine Ausstellung seiner Buchkunst, Originalzeichnnngcn, Exlibris und Einbände in der Kgl. Bibliothek statt, wo auch kürzlich zur Goethe-Feier alte dänische Ausgaben zu sehen waren, so die erste von »Hermann und Dorothea« (1799 durch Jens Smidth), von »Wilhelm Meister« und den »Wahlverwandtschaften« (durch den Dichter und Kritiker K'. L. Rahbek 1801 bzw. 1840) und des »Faust« (1847 durch E. F. W. Bech). Übrigens setzte znm Goethejubiläum die Zeitung »Vai-Iin^lie 'l'jclencle« ihren Lesern die Preisaufgabe, »Uber allen Gipfeln ist Ruh« zu übersetzen, woran sich viele be teiligten. — Dem Andenken an Herma n Bang widmete an seinem 75. Geburtstag der junge »Nordische Dichterklub« einen öffent lichen Abend, ebenso der Rundfunk: Antiquariatsbuchhändler Otto Lind veranstaltete eine Ausstellung von Manuskripten, Büchern und Bildern. Bücher ans dem Privatbesitz der dänischen Kaiserin Dagmar von Rußland lassen mit anderen aus der Bibliothek der Zaren in Zarskoje-Selo die Sowjets im Juni in Luzern versteigern, ivie der Antiquar und Verlagsbuchhändler Mnn>ksgaard in »Lei-Iin^Ire i'jd.« mitteilt. Er erinnert daran, wie während der französischen Revo lution bei den Bouquinisten in Paris die schönsten Bücher ans dem Besitz des Hoses zu Spottpreisen zu finden waren. Die Sowjets machen es anders; sie sind bessere Geschäftsleute, sie verkaufen ihre Bücher ans den teuersten Märkten. Zum Beginn der Reisezeit gaben die Buchhandels-Abteilung des Warenhauses A. C. Jllum und G. E. Gad's Buchhandlung eigene Verzeichnisse über Reiseführer heraus, nach Ländern und Orten geordnet. Uber katholische Politik, Kultur, Literatur und Wissen schaft der Gegenwart in Deutschland hielt der Jesnitenpater Friedrich Muckermann drei öffentliche Vorträge in Kopenhagen, wo er 1W6—12 an der Universität studierte und am damaligen deutschen Andreas- Kollegium in Ordrup unterrichtete. — Einen Teil (nicht die Orienta listik) der Bibliothek des im Dezember im Alter von 84 Jahren ver storbenen I)r. Edvard Brandes, der als Politiker, Finanz- minister, Dramendichter, Übersetzer und Kritiker eine bedeutende Nolle im dänischen Kulturleben spielte (er war der Bruder von Georg Brandes) und dem Vorstand des Verlags Gyldendal ange hörte, übernahm das Antiquariat der Buchhandlung Alfred Hassing (»Boghallen«). — Die Teilhaber der erst 1928 zu Jespersen L Pios Forlag zusammengeschlossenen Verlage trennten sich wieder. Pool Braune r trat aus und nahm die Mehrzahl der Autoren, die er Pios Forlag zugeftthrt hatte, mit sich, indem er unter eigenem Namen einen 24erlag in Krystalgade 28 errichtete. Jespersen dagegen behält den damals angenommenen Firmennamen. B. Die englische Büchcrproduktion 1931. — l'ke ?ub1i8dei-8' Oircular anck Uvok8eU6r8' Useorck, die älteste englische Buchhandelsfachzeit schrist, die gleichzeitig auch die Herausgeberin des englischen Bücher- katalogeS ist, veröffentlicht die Statistik über die Bucherscheinnngen des abgclaufenen Jahres. Es erschienen im Jahre 1931 in Groß britannien 14 688 Werke, 705 weniger (das sind 4,58 Prozent) als im Jahre 1930. Die Büchcrherstellung läßt natürlich nur mittelbar Schlüsse auf den Bücherverkauf zu. Die Zusammenstellung ergibt folgendes Bild: 1930 1931 Unterschied Neue Bücher 9 907 9197 — 710 Übersetzungen 478 389 — 89 Broschüren 1218 977 — 241 Neue Auflagen 3 790 4125 -l- K35 15 393 14 688 - 705 Aus dieser Übersicht geht hervor, daß der Rückgang sich hauptsächlich ans neue Werke bezieht, Neuauflagen sind dagegen 335 mehr als im letzten Jahre zu verzeichnen, die Übersetzungen sind leicht zurückgegan gen. Die meisten Werke erschienen im September, Oktober, Mai, März und November, die wenigsten im Dezember. Zur Statistik selbst ist noch zu sagen, daß in England jedes komplette Werk, auch wenn es aus mehreren Bänden besteht, nur als ein Titel gezählt wird, ebenso Serienpublikationen, wenn sie zum Schluß als Sammelband erschei nen; von den Regierungspublikationen sind nur die wichtigsten aus genommen und alle Titel mit weniger als 48 Seiten werden als Bro schüren bezeichnet. A. B. E. Deutsche Kinderbücher in Amerika. Unmittelbar nach der Schau der »50 deutschen Bücher des Jahres 1930« beherbergte die Newberry Library in Chicago in ihren Räumen für etwa vier Wochen die be kannte Sammlung deutscher und ausländischer Kinderbücher Walter Schatzki's (Frankfurt am Main). Vermittelt und seiner Zeit in New Aork ausgestellt durch die dortige B. Westermaun Eo. wurde die Sammlung in den Vereinigten Staaten außerdem noch in der New Aork Public Library öffentlich gezeigt. Der Besuch war nament lich aus den Kreisen des Ehicagoer Deutschtums und der Schulen be merkenswert, nachdem die hiesige Presse gebührend darauf hingewie sen hatte. S—z. Die 50 schönsten Bücher des Jahres 1931. — Uber die an der Herstellung der 50 schönsten Bücher des Jahres 1931 beteiligten Druckereien und die zur Anwendung gekommenen Drucktypen wird in einem Artikel im Archiv für Buchgewerbe und Gebranchsgraphik, 4. Heft 1932 von 1)i. Julius Nodenberg folgendes gesagt: »An der Herstellung der 50 Bücher sind im ganzen 33 Buchdruckereien und graphische Kuustanstalten beteiligt gewesen, die sich auf folgende Städte verteilen: Leipzig ist mit 8, Berlin mit 7, München mit 5, Stuttgart mit 3 und Offenbach a. M. mit 2 Druckern vertreten, mit je einem Drucker: Erfurt, Essen, Kassel, München-Gladbach, Tü bingen, Weimar, Wien, Zwickau. Was die einzelne» Druckereien an geht, so sind die meisten Werke, im ganzen sechs, bei Poeschel K Trepte gedruckt. Es folgen die Staatliche Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe, das Bibliographische Institut, beide in Leipzig, die Bremer Presse in München, die Bnchdruckwerkstätte in Berlin, die Offizin Haag-Trugulin, Leipzig, und die Spamersche Druckerei, eben falls in Leipzig, mit je drei Drucken, Oscar Brandstetter (Abteilung Jakob Hcgner) in Leipzig, Fredebeul L Koencn in Essen, Richard Labisch L Co., Berlin-Schöneberg, mit je zwei und alle übrigen Druckereien mit je einem Druck. In den 50 Büchern wurden im ganzen 61 verschiedene Drucktypen verwendet. Im Handsatz sind 30, auf der Monotype 17, sonst im Maschinensatz 2, im Handsatz mit Monotype gemischt 1; Monotype-Nachschnitt ist in einem Buch ver wendet. 26 Bücher weisen reinen Antiquasatz auf, nur vier reinen Fraktursatz. Ferner fanden Verwendung: Antiqua und Fraktur ge mischt, Antiqua mit Gotisch gemischt, Antiqua mit Grotesk gemischt, Frak tur mit Antiqua und Gotisch gemischt, Gotisch und Tchwabacher in je einem Buch. In der Grotesk wurden 15 Bücher, in Grotesk mit Antiqua gemischt eins, in der Unziale von Hammer mit Gotisch und Grotesk gemischt ein Buch hergestellt. Auffallend ist die häufige Verwendung der »Futura« von Paul Nenner (elfmal) — die Werke mit photographischen Illustrationen und auch dieMehrzahl derkinder- bücher sind aus dieser Schrift gesetzt«. Beendigung des Tarisstreits im deutschen Buchdruckgcwcrbe. — Da die vom Zentral-Schlichtungsamt für das Buchdruckgewerbe ge fällten Schiedssprüche vom Neichsarbeitsminister nicht für verbindlich erklärt worden waren, so fanden mit den Vertretern der Gehilfen schaft am 10. und 11. Mai nochmals Einigungsverhandlungen statt, die in einigen Hauptfragen zu einer Annäherung- führten. Nachdem am anderen Tage die Parteien nochmals unter sich verhandelt hatten, kam am 14. Mai eine Vereinbarung mit der Gehilfenschaft zu-
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