für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. H e r a u S g e g e b e n von den Deputaten des Vereins der Buchhändler zn Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. 83. Dienstags, den 20. September 1842. An die Nnterstützer der abgebrannten Hamburger Buchhandlungen. Wenn die Unterzeichneten ihren hochgeehrten College» in Leipzig, Berlin, Dresden, Stuttgart und anderen Or ten, die auf die erste Nachricht von dem uns betroffenen Unglück durch die Uebecsendung ansehnlicher Hülfsgelder den thalkräftigen Beweis ihrer warmen Theilnahme ga ben, den innigsten Dank erst jetzt öffentlich darbringen, so wurden sie dabei von der Ansicht geleitet, daß sie die ses nicht zweckmäßiger thun könnten, als wenn sie den menschenfreundlichen Absendern zugleich die Belege über die Verwendung der Gelder, wodurch vieler Bcdrängniß und großer Noth, besonders in den ersten Tagen abge hoben worden ist, vorlegten. Nachdem unsere, zu diesem Behuf erwählte Konnte den nachfolgenden Bericht abstatten konnte, dürfen wir dem Drange unseres Herzens Genüge leisten. Trotz der Größe des Unglücks, trotz der Ueberzcugung, daß die Folgen desselben viele Jahre hindurch für unsere hiesigen Geschäfts-Verhältnisse die traurigsten Aussichten eröffnen, und neue Verluste mehr als wahrscheinlich machen werden, waren wir schon bei der ersten Besprechung darin einverstanden, daß wir die an uns gesandten Hülfsgelder nur als Darlehn benutzen wollten, um solche nicht Hülfs- bedürftigern zu entziehen. Es lag indeß in dieser augen blicklichen thätigen Hülfe eine erhebende Bestätigung un serer Hoffnungen, unsre Handlungen durch hülfrcichcs Entgegenkommen von Seiten unsrer geehrten Kollegen bald wieder aus dem Schutte emporblühen zu sehen, wo durch unser Vertrauen und Muth beim schwierigen Wie deraufbau bedeutend belebt und gestärkt wurde. Diese herzliche Versicherung wird den gütigen Gebern mehr sa gen, als viele Worte des Dankes. Die spezielle Verwendung der Gelder wollen Sie aus dem nachstehenden Bericht unserer Konnte entnehmen, und 9r Jahrgang. uns gestatten, es noch einmal dankend hervorzuheben, in welchem Grade es Ihnen durch die schnelle Unterstützung gelungen ist, uns aus der ersten Betäubung nach den unheilvollen Tagen zu erheben, und unser Vertrauen auf die Zukunft zu kräftigen. Mit kollcgialischem Gruße bezeugen wir unsere Hochachtung und Ergebenheit Perthes-Besser L Mauke- G. W. Niemeyer. Hosfmann L Campe. B- S- Berendsohn. Herold'sehe Buchhandlung. G. Abdecker. R. Kittler. Bericht und Ncchnungsablcgung dcr znr Vcrthcilnng obiger Külfsgcldcr erwählten Komite. Wir schätzen uns glücklich mit der Lösung der uns ge stellten Ausgabe so weit gediehen zu sein, daß wir den güti gen Gebern durch nachstehenden Bericht von unserem Wir ken Rechenschaft über die uns anvertrauten Gelder ablegen, und damit Nachweisen können, in wie weit es uns gelungen ist, die reichen GabcnimGeistedergütigenAbsendernach un- serm besten Wissen an die Hülfsbedürftigsten und am schwer sten von dem allgemeinen Unglücke Betroffenen zu vertheilcn. Mit freudigem Eifer haben wir uns dieser wohlthuendcn Aufgabe unterzogen, und so vielfach unsere Zeit auch jetzt in Anspruch genommen ist, hoffen wir doch, mit der Lösung derselben dem in uns gesetzten Vertrauen entsprochen zu haben. Wir konnten, um dieses Resultat möglichst sicher zu er reichen, nicht früher zu diesem Ziele kommen, da bei der fast gänzlichen Neugestaltung aller Verhältnisse es sich bei den Mchrsten erst später herausstcllte, was zur Begründung ihrer weiteren Existenz erforderlich sei, und wir andrerseits unser bcsondrcs Augenmerk darauf richteten, die Bescheide nen und Verschämten ausfindig zu machen. Unsere nächste Aufgabe war die Sorge für die Gehülfen, Lehrlinge und Markthelfer der hiesigen Buchhandlungen, und haben wir es uns besonders angelegen sein lassen, allen wirklich 159