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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1932
- Strukturtyp
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- 1932-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1932
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- Deutsch
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X- 100, 30. April 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn Buchhandel. 3 Doch scheint in einsichtigen Kreisen sich eine wachsende Besorgnis geltend zu machen, daß die Lauterkeit des Buchhandels schließlich eine ernste Schädigung erleiden möchte. Indessen müssen wir hoffen, daß das unmittelbare Ergebnis eine Zunahme der Bücherkäufer in unserem Lande sein möge. Heutzutage ist es für den Sortimenter fast eine Unmöglichkeit, sich nur mit dem Berkauf neuer Bücher durchzubringen, denn die Verdienstquote ist sehr klein und der Umsatz ebenso gering. Der Verlag kann keine höheren Rabatte gewähren, ohne die Laden preise in die Höhe zu schrauben, und: je höher der Preis, desto seltener der Käufer. Die Lösung der Frage beruht in der Schaf fung von zusätzlichem Leserpublikum, und allmählich lernen wir, daß das beste Mittel zur Erreichung dieses Zieles in der gemein schaftlichen Werbung liegt. Der Nationale Buchrat, der zu die sem Zweck gegründet wurde, arbeitet laufend an Literaturvor schlägen -für Bücherkäufer, aber all diese Pläne kosten Geld und die Zeitungen sind augenblicklich viel erfolgreicher in der Kunst, es den einzelnen Verlegern für die Anzeigen bestimmter Bücher abzuschmeicheln, als die Wortführer eines Gemeinschaftswerbe- feldzuges über das ganze Land. Amerikanische Buchhandelsfragen. Von Frederic Melcher, Herausgeber von Tbc kubliskers' Meelrlx. Das gegenwärtige Jahr steht unter dem Zeichen einer er neuten Bewegung, die auf eine Revision der Urheberschutzgesetz gebung in den Bereinigten Staaten gerichtet ist und damit ihren endlichen Beitritt zur Revidierten Berner Übereinkunft herbsi- fü-hren soll. Führend ist hierbei die Authors' League, die, wie früher bereits, als Wortführerin einer Reihe anderer Vereini gungen, die am Ucheberrechtsschutz ein wesentliches Interesse haben, tätig ist. Die ganze Frage ist insofern in ein akuteres Stadium getreten, als im amerikanischen »Unterhaus« augen blicklich die Demokraten, im »Oberhaus« ihre Gegenpartei, die Republikaner, an der Macht sind. Der neue Vorsteher des Patentausschusses im Unterhaus hat am 10. März einen neuen einschlägigen Gesetzentwurf eingebracht, der nach seinem Schöpfer -eSirovich Bill« genannt wird. Er ist mit Geschick bearbeitet und wird von gewiegten Sachkennern als das überhaupt Beste be trachtet, was seit Jahren Vorgelegen hat. Bei Niederschrift dieser Zeilen am 1. April befindet sich in ganz offenem Gegensatz zu der Reform an großen Vereinigungen nur die Lmsrican Looietz- vk Lutkors, Oomposers and llubiisders, die Komponisten und Musikverleger umfaßt und das Abrechnungswesen der Tan tiemegebühren für öffentliche Darbietungen in Händen hat. Diese Vereinigung machte bereits vergangenes Jahr Schwierigkeiten und bekämpft jede Änderung der -bestehenden Verhältnisse. Die von der kackio Oorporation ok Lincrica vertretenen großen Fun-kintcressentcnkreise begrüßen den Entwurf, ein Gleiches tun die Presse, die Filmgruppe, -die Hersteller mechanischer Musik apparate u. a. Der Buchverlag hat seit Jahren die Bewegung unent wegt unterstützt, und zwar mehr, um der gerechten Sache der heimischen und fremden Autoren zu dienen, -als wegen finan zieller Vorteile für sich selbst. Man macht sich in Ländern mit seit Jahren -durchgsbildetem llrheberrechtsschutz keine Vor stellung von den Schwierigkeiten, die es in Amerika bereitet, eine gemeinsame Basis für die widerstreitenden Interessen zu finden, nachdem sich di« Verwendung von schutzfähigem Mate rial so ungeahnt ausgedehnt hat, z. B. durch die mannigfache öffentliche Wiedergabe von Musik, durch Funk und Film usw. Es steht heute noch völlig -dahin, ob diese Session voller Wider sprüche einen Fortschritt wird zeitigen können; auf alle Fälle liegt ein Gesetzentwurf vor, der die übrigen Kampfmittel für den kommenden Zusammenstoß wesentlich verstärkt. Die Frage des Ladenpreisschutzes, die im Buchhandel seit Jahren akut gewesen ist, hat erhöhte Bedeutung für das ganze Land gewonnen, nachdem jetzt Händler der verschiedensten Zweige zur Bekämpfung der durch die »Kettenläden« entstehen den Konkurrenz gezwungen werden. Alle früheren Bemühun gen der Erzeuger, eine Preiskontrolle zu schaffen, sind -an den bestehenden Gesetzen gescheitert, die es Hsrstellun-gsfirmen in Amerika verbieten, sich zwecks Einhaltung der von-ihnen fest gesetzten Preise zu verbinden, und ohne eine derartige Organi sation ist kein wirksamer Schutz zu erreichen. Die einschlägigen Gesetzentwürfe sind im Kongreß von den großen Warenhaus konzernen aus das allerschärfste angegriffen worden, bei denen Preisunterbietung einen wichtigen Faktor im Geschäftsaufbau bildet und die nicht selten Artikel mit sonst festem Preise unter dem Einkauf losschlagen, nur um das Publikum anz-uziehen und die dann eventuelle Verluste anderweit ausgleichen können. Dieses Jahr ist ein sehr wichtiges Werk aus der Feder -von Professor Seligman von der Columbia-Universität und vr. Love vom LioUcgb ok tdc 6it^ ok dlkv 'LorL erschienen: »pries Outting anck pries dlaintenauoe«. Es handelt sich hier um das wichtigste Buch, das zu diesen Fragen herausgegeben wurde; es wird von allen daran Interessierten studiert wer den. Empfohlen wird eine langsame Vorwärtsentwicklung der augenblicklichen Verhältnisse, wobei für den Erzeuger das Recht der Liefersperre gegenüber schleudernden Händlern anerkannt wird. Weiter wird ihm das Recht der Absatzüberwachung und die Befugnis zugestanden, von ihm nicht gebilligte Verkäufe zu untersagen. Man wird im Auslande den seit Jahren bestehen den Übelstand der Schleuderei im amerikanischen Geschäft nicht leicht vollständig würdigen können, -aber die Warenhäuser in New Dork verkaufen fort und fort Bücher unter Einkaufspreis, nur eben um Reklame für sich damit zu machen, und haben gelegentlich z. B. im Wettbewerb untereinander 1 Dollar bücher für ll eonts, also fast zum zehnten Teile verkauft. In den heutigen schweren Zeiten, die den Konkurrenzkampf mit dem Mittel der Preisunterbietung immer augenfälliger machen, werden Verlagsreste häufig an einen Großhändler abgestoßen, der seinerseits wieder ckrug-stores usw., also alle möglichen Außenseiter beliefert, die ihre Schaufenster gern mit Büchern füllen, die sie um ein Viertel des Ladenpreises anzubieten in -der Lage sind. Durch diese Art Verkäufe entflöht im Publikum der Eindruck, daß der Buchhandel durch groß« Schwierigkeiten allgemein zu Notgeschäften gezwungen ist, die Lage des Sorti menters wird jedenfalls dadurch nur noch kritischer gestaltet. Von Verlegerseite wird angestrebt, unter sich ein Abkommen abzu-schließen, nach welchem alle noch nicht gebundenen Lager reste lieber makuliert als zur Überschwemmung des Marktes verwandt werden sollen. Das neuerliche Ansteigen der Ein- Dollar-Produktion hat auch auf den allgemeinen Handel be lebend gewirkt, jedoch grassiert auch dort die Schlcuderepidemie, und die ckrug-storss und die kleinen Geschäfte schleudern, um Kapital für andere Abteilungen hereinzubekommen. Um eine klare Einsicht in alle b-uchhändlerischen Pro bleme zu gewinnen, entschlossen sich vor etwa zwei Jahren die amerikanischen Verleger, eine Prüfung des ganzen Berufs zweiges durch maßgebende Sachverständige vornehmen zu las sen. Diese nahm mehr als ein Jahr -in Anspruch. Das Ergebnis wurde -auf Kosten des amerikanischen Verlegervereins vergan genen Dezember veröffentlicht. Wenn auch über eine Reihe von Formulierungen dieses Berichts die Meinungen ausein andergehen mögen, so hat er doch zweifellos dazu geführt, daß ein klareres Denken -in -den Fachkreisen Platz gegriffen hat. Seine Ergebnisse werden auf noch mancher Versammlung und in manchem Ausschuß benutzt werden können, wenn es sich um -die Bewältigung von Schwierigkeiten handelt, mögen sie nun die Produktion, den Absatz oder die Werbung betreffen. Der Geschäftsführer des amerikanischen Sort-imentervereins hat ge rade eine zwei Monate dauernde Rundreise durch die sechzehn Buchhändlerbezirke der Vereinigten Staaten beendet, in deren Zentren er Vorträge über den oben erwähnten Bericht (-von Cheney) gehalten hat. Die Verleger haben einen Sonderaus schuß gegründet, der sich mit den Feststellungen Cheneys ein gehend befassen soll; es wird ohne Zweifel sich vieles Wertvolle I
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