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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1932
- Strukturtyp
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- 1932-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1932
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- Deutsch
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VMÄMMmDtlltsckmVMlMl Nr. 190 (N. 44). Leipzig, Sonnabend den 30. April 1832. 99. Jahrgang. Redaktioneller TÄ Der Buchhandel 1932. Wieder wie alljährlich sind die Vertreter des Buchhandels aus dem gesamten deutschen Sprachgebiet im Deutschen Buch händlerhaus zu Leipzig versammelt, um die Lage ihres Berufs in ernsten Beratungen zu besprechen und im gegenseitigen Ge dankenaustausch Mittel und Wege zu suchen, ihn weiter zu för dern und ihm vor allem zunächst einmal über die schwere Not der unmittelbaren Gegenwart hinwegzuhelfen. Schon die Tat sache allein, daß dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler nicht nur die Berufsgenossen aus dem Reich selbst angehören, sondern auch die aus den Nachbargebieten deutscher Zunge, ja darüber hinaus viele aus aller Welt, die mit dem deutschen Buchhandel in regelmäßigem Verkehr stehen, bringt es mit sich, daß im Deutschen Buchhändl-erhaus zu Leipzig nicht allein die Lage und das Schicksal des deutschen Buchhandels im engeren Sinn zu erörtern ist, sondern daß die Blicke zwangsläufig dar über hinaus geführt werden und den Buchhandel schlechthin in seinen weltumspannenden Aufgaben und Beziehungen erfassen müssen. Die Weltverflochtenheit und die Weltgeltung des deut schen Buchhandels ist seit 100 Jahren und mehr der Art, daß er sich stets im Schnittpunkt internationaler buchhändlerischer Zu sammenhänge zu empfinden hatte. Im Laufe der Entwicklung in den letzten Menschenaltern sind auch internationale buchhänd lerische Organisationen entstanden, die dem natürlich aus den Bedürfnissen des Berufs erwachsenen Zustand enger Verbunden heit aller äußerlich sichtbaren Ausdruck gaben und ihrer Pflege dienstbar wurden. Erwähnt seien nur die Berner Übereinkunft zur Regelung des Urheberrechtsschutzes und der Internationale Verlegerkongreß. Spielt in ihnen der Börsenverein mit den angeschlossenen Organisationen mitarbeitend und vielfach an regend von je eine anerkannte Rolle, so nicht zuletzt deswegen — das sei insbesondere inländischen Kritikern bei dieser Gelegen heit erneut ins Gedächtnis gerufen —, weil der Aufbau und die Grundsätze des deutschen Buchhandels und seiner Arbeit und seine Leistungen international in weitem Umfang als vorbildlich be trachtet und oft genug zum Muster für eigene Ausgestaltung ge nommen werden. Für den deutschen Buchhandel kann das nur die Verpflichtung bedeuten, unermüdlich auf die Erhaltung und die weitere Vervollkommnung seiner Einrichtungen bedacht zu bleiben. Er ist deshalb jedoch auch stets offen für alles, was international im Buchhandel der ganzen Welt vor sich geht. All dem entspricht ferner, daß der Börsenverein auf seinen Jahresversammlungen immer wieder auch Vertreter befreunde ter buchhändlerischer Organisationen und Gäste aus anderen Ländern willkommen heißen kann. In diesem Sinne hat aber auch das Börsenblatt die nachstehend wiedergegebenen Stimmen hervorragender Berussgenossen des Auslandes für die vor liegende Ausgabe herbeigezogen, um seinerseits zum allgemeinen Gedankenaustausch beizutragen und den Zusammenhang zum Wähle des Gesamtbuchhandels Pflegen zu Helsen. Mit dem Dank für die Bereitwilligkeit zu solcher Mitarbeit und für das ver ständnisvolle Eingehen auf seine Anregung verbindet es den Wunsch und die Hoffnung, daß die nachstehenden Ausführungen das entsprechende Echo finden und ihre Wirkung tun mögen. Zur Lage des Buchhandels in Frankreich. Von Ilr. Georges Bailliöre, Vizepräsident des Szmäioat äss Läitours. Sie bitten mich um Äußerung meiner Meinung über den Buchhandel und den geistigen Austausch zwischen den Völkern. Ich begrüße es sehr, daß Sie mir die Gelegenheit geben, Ihnen meine Gedanken über diese außerordentlich wichtigen Fragen vorzutragen, ganz besonders zu einer Zeit, da die Gefahr besteht, daß wirtschaftliche Störungsmomente die bisher gültigen Ge sichtspunkte ins Wanken bringen und man überall zur Verall gemeinerung und dazu geneigt scheint, für alle Bedürfnisse die gleichen Regeln aufzustellen. Der Austausch der Geistesgüter zwischen den einzelnen Völkern ist eine unbestreitbare Notwendigkeit, en muß von Fesseln jeglicher Art freigehalten werden. Den Verlegern fällt die Aufgabe zu, der ganzen Welt das Schrifttum ihres Heimatlandes zu vermitteln, sie müssen alles daransetzen, daß das Buch, der Träger der literarischen, wissen schaftlichen und künstlerischen Ideen ihrer Volksgenossen, so vollkommen wie möglich in der Ausstattung hinausziehe, damit es sich im Wettbewerb mit den Erzeugnissen anderer Länder ehrenvoll behaupten kann; das ist ein durchaus loyaler Wett streit, der die Verbreitung der Geistesgüter anderer Staaten nicht beeinträchtigen darf. In dieser Hinsicht geht die Rolle des Verlegers sehr wesentlich über die jedes anderen Kaufmanns hinaus, ist er doch dazu ausersehen, dem Geiste seines Landes Anerkennung und Verbreitung zu sichern. Das Buch ist eben nicht eine beliebige Ware wie viele andere, in ihm sind die Stimmen der Völker, ihre Literatur, Kunst und Wissenschaft sestgehalten, und darum verdient es eine bevorzugte Stellung. Es ist daher heute in einer Zeit, da die wirtschaftlichen Er schütterungen in aller Welt nur zu leicht die Geister zu ver wirren drohen und allerhand unangenehmen Zollmaßnahmen den Boden zu bereiten geeignet sind, die Pflicht der Verleger aller Länder, den Regierungen recht deutlich zu sagen: Keine Zollmauern, keine Kontingentierung, überhaupt keinerlei fiska lische Hemmungen für den geistigen Güterverkehr, keinerlei Zoll auf Bücher und Zeitschriften. Der Tag, an dem die Bücher nicht mehr frei über die Ländergrenzen ziehen dürften, ohne Fessel und Beschränkung, an dem der Ideenaustausch zwischen den Völkern schwächer würde, wäre ein Tag des Kulturrllckschritts. Es gibt noch einen weiteren Sorgenkomplex für die Ver leger. Augenblicklich haben sie in vielen Ländern darunter zu leiden, daß die betreffenden Regierungen zur Stützung des Kurses das reguläre Geschäft durch sparsamste Zuteilung von Einfuhrdevisen erschweren. Das ist eine finanztechnische Ange legenheit, über die wir nicht entscheiden können. Jedoch will mir scheinen, daß die Regierungen, denen an der Aufrecht erhaltung des Absatzes ihres heimischen Schrifttums in der ganzen Welt gelegen ist, alle Anstrengungen aufbieten, mög-
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