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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.09.1842
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1842-09-13
- Erscheinungsdatum
- 13.09.1842
- Sprache
- Deutsch
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3165 81 2166 Die Antwort ist nicht schwer, wenn ich auf die so eben ausgesprochene Wahrheit verweise: Ein Mann, der eine Buchhandlung leiten soll, muß minde stens einen solchen Grad von Kenntnissen be sitzen, als jeder ordentliche Buchhändler von einem anzunchmenden Lehrlinge fordert! Ich sage mit Fleiß als den mindesten Grad, denn jeder ver nünftige Mann wird sich denken können, daß der Concession Nachsuchende mehr wissen muß. Welche sind nun die Kenntnisse, die in jetzigen Tagen ein Buchhändler von einem Lehrling fordert? — Ich nehme keinen Lehrling an, vernicht wenigstens einige Jahre auf dem Gymnasium gewesen ist, und muß glauben, weiß auch aus Erfahrung, daß diese Anforderung fast durchgehend ge macht, und nur ausnahmsweise bei Seite gesetzt wird. Eine höhere Gewerbe- oder Handelsschule ersetzt das ^Gymnasium. Hier haben die Examinatoren einen Maasstab, nach wel chem sie die Prüfung einrichten können, wenn dabei nicht als Sachverständiger ein Buchhändler zu Rathe gezogen wird, was doch eigentlich geschehen sollte * *). Der deutsche Buchhandel ist der Träger der Wissen schaft; er steht als Muster gegenüber dem Buchhandel aller übrigen Nationen Eurvpa's. Die Wissenschaft ver dankt ihm etwas, und es erscheint als Pflicht deutscher Regie rungen, ihn nicht in die Hände von Leuten kommen zu lassen, die ihn herabwürdigen, weil sie ihn nicht begreifen. Das Eindrängen derartiger Leute ist mit Ursache an dem Erscheinen einer Menge gehaltloser und unnützer Schriften, mit denen weder den Staatsrcgierungen noch dem Einzelnen gedient ist, und deren Druck besser unterbliebe. Der Gesetzgeber vom I. 1833 hat erkannt, daß das Ei- genthümliche des Deutschen Buchhandels ein besonderes Gesetz in Bezug auf Eoncessionsertheilung nöthig mache — geschah dieses in einer Zeit, wo von Beschränkung der Ge werbefreiheit noch keine Rede war, so dürfen wir hoffen, daß, wenn eine derartige in vielfacher Beziehung wünschens- werthe Beschränkung eintritt, der Buchhandel nicht unberück sichtigt bleibe. Die Eigcnthümlichkeiten des Deutschen Buchhandels sind zu bedeutend, als daß man ihn in die Kathegorie jedes andern Handels stellen könnte. Es wird an demselben die Solidität gerühmt, welche sämmtliche Buchhändler bestimmt, durch ganz Deutschland gleiche Preise zu halten. Der Buchhänd und hat den ihm begegnenden Freunden mit dem Ausruf: „Was soll ich den Menschen fragen!" seine Verlegenheit zu er kennen gegeben. *) Das Beste wäre wohl, wenn die Examinatoren immer dieselben blieben, wenigstens hat sich das als sehr zweckmäßig bei vielen andern Examen herausgestellt. Drei kenntnißreicbe Männer, unter denen ein Buchhändler, wären hinreichend. Diese Eraminationscommission hätte ihren Sitz in Berlin, und müßte sich jeder Concession Suchende, bei dem zum Examen erkannt wird, an dieselbe wenden, und anfragen, welchen Lag er sich um Examen zu stellen habe. Die Sache ist bei den jetzt vor- andenen Mitteln, schnell Reisen zu machen, gar nicht so schlimm als sic aussieht. Wie mancher arme Referendarius legt sein letztes Geld an eine Reise nach Berlin und die Kosten des Exa men. Es handelt sich hier oft um vielseitigere Interessen. ler steht in dieser Beziehung *) grade so da, wie der Apotheker, der auch feste Preise Hallen muß. Letzterer genießt einen bedeutenden Schutz durch die Ge setze;— wir dürfen vorläufig nur wünschen und hoffen, daß die Behörden ein zum Schutze desBuchhandels gegebenes Gesetz zu würdigen wissen und daß, weil kein Jahr vergeht, in dem nicht eine nahmhafte Anzahl von Fällen verkommt, welche beweist, daß das Gesetz nicht im Sinne des Gesetzge bers aufgcfaßt wurde, das Gesetz vervollständigt werde. Wir dürfen das, glaube ich, ruhig unserer hohen Staatsre gierung überlasten. Preußen wird in diesem Zweige der Gesetzgebung nicht zurück bleiben und die geringen Gebüh ren, welche durch die Mehr-Anzahl ertheilter Eoncestioncn an unnütze Leute gewonnen werden, in Berücksichtigung des Dienstes, welcher derWistenschaft und dem mit derselben Hand in Hand gehenden deutschen Buchhandel geleistet wird, von der Hand weisen. Arnsberg, den 30. August 1842. A. L. Ritter. *) Auch wohl in mancher andern. Der Staat schützt den Apotheker, weil zu befürchten, daß durch die Manipulationen einer unverhältnißmäßigen Anzahl derselben das xhosische Wohl sein der Staats-Einwohner könne gefährdet werden. — Achn- liches ist in geistiger Beziehung auch schon bei einer Ueberfüllung solcher Buchhändler vorgekommen, die kein Mittel unversucht lassen, Geschäfte zu mache». Entgegnung. In Nr. 73 des Börsenblattes wird mir Schleuderet zur Last gelegt, worauf ich folgendes zu bemerken habe: Herr I. C. Drechsler in Heilbronn, der sein Sorti ments-Geschäft an Hrn. I. M-Flammer verkauft hat, fragte bei mir an: wie ich ihm, dem alten College», l compl. Erpl. von Mcuer's Universum für seinen Privatgcbrauch billigst erlassen könnte; worauf ich ihm das erwähnte Briefchen vom 6- Juli schrieb. Ist das nun Schleuderei, wenn ich einem Collegcn bei einemWcrk, das er für seinen P r i v a t g e b r a u ch will, 10-^ Ertra-Rabatt vom Netto, gegen baar anbiete. Ich meine, man sollte solche Collegialität achten! Was die weitere Bemerkung anbelangt: „Bemcrkcnswerth ist noch, daß Herr M. das oben erwähnte Geschäft unter der Aegide eines Verlagshändlers, der im vor. Jahre sein Sortiments-Geschäft verkaufte, betreibt"; so gehört diese wohl zu einer Begriffsverwirrung, wie der Pri vatmann mit dem Privat gebrauch, auf die sich nichts erwiedern läßt. Frankfurt, am 5. September 1842. I. Val. Mcidinger. Börse in Leipzig am 12.September 1842. Im Vierzetmttialer-Fuß. Kurze Sicht. Ang. Gesucht. 2 Monat. Ang. Gesucht. s Monat. Lng. Gesucht. Amsterdam 140 — . Augsburg — 103 Berlin . 99; - Bremen . — 110 Breslau . 99; - . Frankfurt a M. . . 102; — Hamburg ibo; — ivoz — London . — — —. — 6.24z — Paris . . so; - 79; — Wien . . 104 — SouiSd'or 9z, Holl. Duc. 5 Kais. Duc. bz, BrcSl.Duc. 5;, Paß.-Duc.5z, Con»..Specie«u.-Gulden 4z. Conv.-Zehn- u. -Zwanzig-Kr. 4z. Verantwortlicher Redacteur: I. de Marle. 155 *
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