Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1932
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19320519
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193205196
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19320519
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1932
- Monat1932-05
- Tag1932-05-19
- Monat1932-05
- Jahr1932
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X: 114, 19. Mai 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschu Buchhandel. Auch da sollten Unterschiede gemacht, nicht alles über einen Kamm geschoren werden. Gehört der Sortimenter der MAG« an, so ist die Einreichung der »Lastzettel« mit einer Schonzeit und in Raten für den Sortimenter das Zweckmäßigste, für den Verleger das sicherste Mittel zur Tilgung und Einziehung der Außenstände. Bei der Kürze der Zeit, in der sich das Schulbüchergeschäft abwickelt, stellt es an die Leistungsfähigkeit des Sortimenters hohe Ansprüche. Hilfskräfte können nicht eingestellt, Überstunden müssen eingeschränkt werden. Sache des Verlags ist es, den Schulbuchhandel dem Sorti ment zu erhalten, dem Buchbinder und Auchbuchhändler, der nur zu Ostern Schulbücher führt, diese nur mit beschränktem Rabatt zu liefern. Für das Sortiment ist die Pflege des Schulbuchhandels eine Notwendigkeit. Es gibt kein besseres Mittel, die Kundschaft für Jahre heranzuziehen, an das Geschäft zu gewöhnen, wie der Handel mit Schulbüchern. Aus Skandinavien. Der Monat März stand in Schweden ganz im Zeichen des Ausverkaufs. Fünf Verlage führten eine große Preisherabsetzung durch, die den Buchhandel beherrschte. Dies scheint übrigens ein gutes Mittel zu sein, um der Außenseiter-Konkurrenz erfolgreich zu begegnen. Diese ist für den hiesigen Buchhandel ernst genug und es kann den Verlegern kaum verdacht werden, wenn sie ihre Nest bestände auch außerhalb des Buchhandels abzusetzen suchen; in letzter Zeit ist es aber wiederholt vorgekommen, daß so verhältnis mäßig neue Bücher plötzlich zu einem Preis verkauft wurden, der in keinem Verhältnis zum Alter des Buches stand. Dadurch sind für die Sortimenter viel Unannehmlichkeiten entstanden, denn Kun den, die kurz vorher viel mehr bezahlt hatten, wurden selbstver ständlich unzufrieden. Glücklicherweise ist im letzten Jahr die An zahl der Restauflagenläden erheblich gesunken, denn das Sortiment versucht, selbst die Nestbestände der Verlage zu verkaufen, obwohl es nicht alles anfnehmen kann. Im Jahre 1913 wurde eigens eine Aktiengesellschaft zum Verkauf der Restauflagen durch das Sorti ment gegründet, die aus verschiedenen Gründen aber ihre Tätigkeit nach einigen Jahren einstellen mußte. Auf der letzten Jahresver sammlung des Schwedischen Buchhändlervereins wurde u. a. vorge schlagen, alle Preisherabsetzungen auf eine bestimmte Jahreszeit zu verlegen und einen gemeinsamen Ausverkaufskatalog herauszugeben, der die betreffenden Bücher sämtlicher Verlage nach Art des Weih nachtskatalogs enthalten sollte. Dieser Plan dürfte aber aus Kon kurrenzgründen kaum durchgeführt werden können, ja es ist fraglich, ob es für das Sortiment ein Vorteil wäre, denn die verschieden artige Reklame der einzelnen Verleger wirkt verkaufsfördernd. Im März veranstaltete der Schwedische Buchhandlungsgehilfenverein einen Diskussionsabend über das Thema »Überproduktion und Bücherausverkauf«, auf dem u. a. festgestellt wurde, daß die jetzige Ausverkaufsperiode, Februar—März, für alle Teile die beste sei. Die Sortimenter betonten ausdrücklich, daß die Herabsetzungen zu zeitig erfolgten und sprachen den dringenden Wunsch aus, sie auf mindestens fünf Jahre alte Bücher zu beschränken. Es ist zu hoffen, daß dies bei der bevorstehenden Umarbeitung der Verkaufsbedingun gen berücksichtigt wird. Der häufige Schulbücherwechsel hat nicht nur den Eltern der Kinder, sondern auch den Buchhändlern viel Arger bereitet. Eine Besserung scheint jetzt einzutreten, indem die Oberschulbehörde in einem Rundschreiben an die Direktoren der Schulen den Wunsch aus gesprochen hat, daß alle Lehranstalten an demselben Ort möglichst dieselben Schulbücher benutzen sollen. — Der 22. März wurde auch in Schweden vielfach feierlich begangen. Auch die Buchhandlungen hatten nicht versäumt, für Goethe Propaganda zu machen. Der Ver lag Hugo Geber gab einen Katalog über seine Goetheliteratur heraus, und im Verlage Albert Bonnier erschienen zehn Bände Ausgewählte Schriften Goethes in schwedischer Sprache unter Redaktion des her vorragenden Goethekenncrs vr. Allan Bergstrand. Das groß angelegte biographische Werk »8vev8kt bwLrakwkt lexikon« (bisher zehn Bände A—D) hat vorläufig das Erscheinen einstellen müssen, da es einen Verlust von beinahe einer halben Million Kronen aufweist. Da es vom kulturellen Standpunkt aus sehr zu bedauern wäre, wenn dieses monumentale Werk nicht zu Ende geführt werden könnte, hat seine Schriftleitung bei der Regierung eine Unterstützung von 136 000 Kronen aus Lotteriemitteln bean tragt, um die Arbeit noch acht Jahre fortsetzen zu können. Zwei Neuheiten für Schweden hat der Verlag Albert Bonnier eingeführt: eine literarische Zeitschrift, »UonnisrZ litterära ma^asin« (drei Nummern erschienen) und einen »Lvenska Uok-KIudbev«. Die Bücher dieser Gesellschaft, nur Übersetzungen, werden ausschließlich durch den Buchhandel verkauft, wobei aber die Mitglieder sie unter der Vorausfetzung zum halben Preis bekommen, daß sie mindestens sechs der zwölf Jahreswcrke kaufen. Wenn diese beiden Neuerungen Anklang finden, sind sie sicher sehr geeignet, das Interesse des Publi kums für die Literatur zu fördern. Am 1. April konnte der Verlag »Katur oek Kultur« auf eine zehnjährige Tätigkeit znriickblicken. In dieser Zeit hat der Verlag, der sich auf »nützliche Bücher« spezialisiert hat, dem schwedischen Sortiment viele gute Verkaufsobjekte, besonders auf den Gebieten Psychologie, Handelsliteratur, Kunsthandwerk usw. gegeben. Im letzten Jahr hat er auch ein Preisausschreiben für das beste moderne Jugendbuch veranstaltet. — Die Schwedische Akademie hat jetzt an Stelle des im vorigen Jahre verstorbenen Nathan Söderblom und Tor Hedberg den Nachfolger Söderbloms als Professor der Reli gionsgeschichte an der Universität Uppsala Tor Andrae und den Dichter Sigfrid Siwertz, von dein Romane auch ins Deutsche über setzt wurden, gewählt. Im Norwegischen V e r l e g e r v e r e i n hat Herr Raabc die Einrichtung eines »Nordischen Buchhündlerrats« vorgeschlagen, wovon man auch in den Nachbarländern mit Interesse Kenntnis ge nommen hat, da die skandinavischen Länder viel Gemeinsames haben, die großen nordischen Buchhändlertreffen aber nur in großen Zwischenräumen statifinden können. - Der norwegische Jahres katalog für das Jahr 1931 ist in einer Ausgabe auf gutem und einer auf Zeitungspapier erschienen (Preise Kr. 6.— resp. Kr. —.50). Hierdurch wird den Buchhändlern ermöglicht, ihn in größerer An zahl als sonst zu beziehen, um durch Versand an die Kunden damit zu werben. Wie in Schweden hat man jetzt auch in Norwegen angefangen, nach englischem Muster Literaturverzeichnisse für Werbezwecke zu sammenzustellen. Das erste Heft der Serie »Lies nach einem System« ist erschienen: »Die Tiere und das Tierlebcn in Norwegen«. Es umfaßt 32 Seiten in sehr ansprechender Ausstattung. Die beiden nächsten Hefte werden »Französische Literatur in Übersetzung« und »Björnson« behandeln. Anläßlich des 50. Geburtstages Sigrid Undsets am 20. Mai und des Umstandes, daß am 8. Dezember hundert Jahre seit Björnstjerne Björnsons Geburt verflossen sind, sind sehr billige Ausgaben der Werke beider nationaler Dichter erschienen, die schon einen riesigen Absatz fanden. Aus Dänemark ist über Goethe-Gedenkfeiern in Kopenhagen zu berichten. Das »KonZeliAel'eater« spielte am 100. Todestag »Faust« in Gegenwart des Königspaares vor ausverkauftem Hause, und gleich zeitig veranstaltete seine »Neue Szene« einen Festabend mit Goethe- Liedern, Rezitation, Egmont-Ouvertüre und Vortrag aus den klassi schen Dichtern Oehlcnschläger und Baggescn durch den Professor der dänischen Literatur Vilh. Andersen, der das Thema Goethe und Dänemark auch in der Zeitung »Va§6v8 K^kvter« behandelte. Der große Verein »Freunde deutscher Literatur« unter seinem Vorsteher Pastor W. Lampe feierte Goethe durch einen Vortrag von vr. W. v. Einsiedel aus Dresden und Aufführung der »Laune des Ver liebten«. Dasselbe Schäferspiel, aber in dänischer Übertragung von M. Lobedanz, war neben einem Vortrag von Bürgermeister vr. Ernst Kaper, Liedern und Rezitationen Inhalt des Goethe-Abends im (staatlichen) Rundfunk. Die Einweihung eines Zimmers mit der vom Arzt Daniel Jacobson geschenkten Sammlung von Goethe-Bild nissen in der Königlichen Bibliothek wurde hier schon erwähnt. Auch einige größere Vereine Kopenhagens veranstalteten in den letzten Wochen Goethefeiern. In der »Gesellschaft von 1916«, die für deutsch-dänische Kulturverständigung wirkt, sprach Professor Carl Noos, der seine Goethe-Vorlefungen an der Universität gerade be endete und nun als ihr Vertreter an der Feier in Weimar teil nahm. Sein lebendiges, kurzes Buch »Oostke, dan8 ?6r8onliAkvck« (Gyldendal. Kr. 5.75) und das anonym von einer hiesigen Loge her- ausgcgebene, illustrierte kleine »Ooetds Krimurer« (bei H. Ehr. Bakkes Boghandel), das des Dichters Beziehungen zur Freimaurerei, darunter zu den Dänen K. L. Rahbek, Mttnter und H. Ehr. Orsted darstellt und eine Reihe Gedichte wiedergibt, sind zum Gedenkjahr bisher die einzigen Neuigkeiten des dänischen Büchermarktes. In den Bnchläden war denn auch kaum sonst etwas von Goethe in dänischer Sprache zn sehen; denn die wenigen Einzelausgaben sind meistens vergriffen. Das Ergebnis einer Umfrage über »Goethe und unsere Zeit« an bekannte dänische Persönlichkeiten, u. a. Lite raturprofessor H. Brix, Schauspieler und Theaterhistoriker N. Neien- dam, brachte das Märzheft von »Oacks vaiwke iVla§38in«. Eines der Schaufenster von G. E. C. Gad's Buchhandlung war denn auch deutscher Goethe-Literatur gewidmet. > 407
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder