Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.08.1842

1869 71 1870 zu schaffen und hofft die Mittel hierzu durch Concerte, Kunst ausstellungen, Verloosungen u. s. w. zu erreichen. Zum Besten dieser Stiftung ist vor einiger Zeit in Dresden die erste Kunstausstellung eröffnet worden, nach deren Beendigung eine Verloosung sehr werthvoller Gemälde, Zeich nungen, Lithographien und plastischen Arbeiten stattsinden wird. Der Preis des Looses ist 1 Thlr., und es empfängt derjenige, welchem kein Gewinn von Kunstgegenständcn zu Lhcil wird, gratis ein Exemplar des von dem Comite herauszugebenden Tiedge - Al - bums, welches nach bereits geschehener Zusagung Beiträge von den gefeiertsten deutschen Schriftstellern enthalten und dessen Preis im Buchhandel auf 2 gestellt werden wird. Loose sind auf dem Wege des Buchhandels von Ludwig Schreck's Buch handlung in Leipzig ä 1 Thle. zu beziehen. Mannigfaltige». Die zu Petersburg bestehende Obcr-Ccnsurdirektio» richtete ihre wesentliche Aufmerksamkeit im vergangenen Jahre auf den Gang und die Richtung der periodischen Literatur, in dieser vorzüglich aber auf die in unbestimmten Zeiträumen erscheinen den und fortgesetzten Werke, die zwar nicht streng der Journa listik angehbren, in der Tendenz und der Art ihrer Erscheinung aber doch Manches mit ihr gemein haben. Ihre Zahl hat sich in den letzten zehn Jahren besonders vermehrt. Für diese Gat tung von Literaturerzeugnissen sind jetzt besondere Vorschriften erlassen, die streng ihre beiderseitigen Grenzen abschciden. Die Gesammtzahl der im I. 1841 im russischen Kaiserstaat er schienenen Ociginalwerke belief sich auf 717, der Uebersetzungen aus fremden Sprachen auf 54, beider zusammen auf 771. Die Zahl der periodischen Schriften und Tagesblätter, die der Jn- spection des betreffenden Ministeriums unterlagen, betrug 54, also etwas mehr denn ^ der ganzen Masse. Mit jedem Jahr entwickelt sich das geistige Leben im Volk immer mehr, solide wissenschaftliche Kenntnisse nehmen zu, mit ihnen auch die Hin neigung zur Lecture ernster wissenschaftlicher Werke, wogegen die der leichten romantischen sich immer mehr verringert. Am meisten vor andern wissenschaftlichen Disciplincn fanden im vorigen Jahr ihre Bearbeiter: die Philologie, Universalge schichte, die Moralphilosophie und allgemeine encyclopädische Uebersichten. Die Zahl der aus dem Ausland 1841 ins Reich gebrachten, der Durchsicht der verschiedenen Censur- und örtli chen Behörden unterlegene» Bücher belief sich auf 540,000; im I- 1840 war sie bedeutend größer, sie faßte an 600,000; nächstdem waren an Gemälden, Kupferstichen, Land- und andern Karten, Plänen, Musikalicn und ihnen ähnlichen Erzeugnissen an 996,935 cingeführt worden. Von neuen, in Rußland bisher unbekannt gewesenen Werken hatten die Ccnsurcomites in ver- j schiedenen Theilen des Reichs, namentlich in Petersburg, Wilna, Odessa, Riga und andern Orten, 1230 geprüft, von diesen 90 der Publizität ganz entnommen, 110 andere mit Ausschnitten zur Verbreitung erlaubt. Auf die Bitte der Buchhändler und anderer bei dem auswärtigen Buchhandel bctheiligtcr Personen wurde ein Theil der dem Verbot unterliegenden Werke wieder ins Ausland zurückgcschickt. Die Eensursektion des Königreichs Polen hatte im vorigen Jahre 326 im Umfange Polens er schienene Handschriften ihrer Durchsicht unterworfen, von ihnen 296 zum Druck erlaubt, 30 dagegen verboten. Die periodische Literatur des Königreichs zählte 28 Tagesblättcr und Zeitschrif ten, von ihnen waren 6 politischer, 22 wissenschaftlicher und literarischer Tendenz. Die Zahl der aus fremden Staaten nach Polen eingeführtcn Bücher betrug 88,067 Bände. Von ihnen zeigten sich als neu und unbekannt 505 Werke, von welchen nur 323 der Publicität zulässig befunden wurden, 81 ganz dem Verbot unterlagen, 101 mit Ausschnitten zulässig blieben. Nächstdem fanden 24 ausländische politische Tagesblättcr und 99 andere periodische Schriften Eingang im Reiche. Die hebräische Literatur Polens lieferte 8 neue Werke, welche sämmt- lich von der Censur approbirt wurden. Aus Deutschland und andern Staaten waren eine große Menge Werke, theils in hebräischer, theils in hebräisch-deutscher Sprache, an 42,000 fassend, in Polen eingebracht worden. Von den aus dieser Rubrik unbekannten 125 Werken verbot die Censur nur zwei, 123 wurden, mitunter mit starken Ausschnitten, zur Verbreitung erlaubt. In der Gesammtzahl betrugen die 1841 in Polen ccnsirten handschriftlichen Werke 334; die aus dem Auslande eingeführtcn Bücher zählten 130,067 Bände. tL-ipj.Allg.Z.> Börse in Leipzig am 8. August 1842. Im Vierzebnlhaler-Fuß. Kurze Sicht. Ang. Gesucht. 2 Monat. Rng. Gesucht. s 3 Monat. Ang Gesucht. Amsterdam .... 139j — — — — Augsburg . . . . 102f - — — —. Berlin - 99; — — — Bremen 110 — —. — — Breslau . 99j - —. — Frankfurt a. M. 102; — — — Hamburg .... 150; — 150 — Laudon . . . — — 6.23 — Pari» .... 801 — — Wien 104 - — — LouiSd'or9;, Holl. Duc. 5 Z, Kais. Duc. 5H, PrcSl.Tuc. 5Z, Pasj.-Duc.5j, Conv.-Specic» u..Gulden 4;. Lonv.-Zehn- u. -Zwanzig-skr. 4j. Verantwortlicher Redactcur: I. de Marie. R e k a n n t m a ch u n g e n. Dächer, Musikalicn u. s. w. unter -er Presse. f4130.f Bei mir erscheint in Kurzem und wird nur auf Ver langen versendet: Vaillcz, C. F., praktische Hebungen zur leichten und schnel len Erlernung der französischen Sprache, systematisch geordnet in drei Eursen. 3. Cursus. gr. 8. Hof, am 28. Juli 1842. G. A. Grau. i Wa l) l z e t tel. Binnen Kurzem kommt zur Versendung: L. Schefer, Graf Prvmnitz, der Letzte des Hauses. Ein Familienstück. 16 Bogen, broch. orck., gegen baar mit 50 ^Rabatt. Bei dieser Gelegenheit zeige ich an, daß eine Preis herabsetzung einzelner Bände meines belle tristischen Verlages nicht statt finden wird, die selben jedoch mit 30-6 gegen baar zu beziehen sind. Eduard Meyer in Eottbuö. 136 *