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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1915
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redakiioneller Teil. .1? 256, 3. November 1915. lichkeit einer direkten Versendung von diesbezüglichen Rund schreiben, Prospekten usw. fehlt. Neben einem nachhaltigen Hin weis in der Tagespresse, das; den im Felde stehenden Mann schaften zu Weihnachten Bücher erwünscht sind, dürste m. E. na mentlich auch eine Aufforderung an die Mannschaften selbst, von ihren Angehörigen Bücher zu erbitten, in der L t l l e r S r i e g s - zeitung guten Erfolg haben, vielleicht in Form einer Abhand lung: »Was erbitte ich mir zu Weihnachten?« oder in ähnlicher Weise. Der Redakteur dieses Blattes, der durch seine schrift stellerische Tätigkeit mit dem Buchhandel eng verbunden ist, dürfte hierzu Wohl auf Ersuchen bereit sein. Ebenso würde ein Ab druck einer diesbezüglichen Abhandlung in den in hoher Auflage im Volksvereinsverlag G. m. b. H., M.-Gladbach, erscheinenden »Heimatgrüßen für unsere Krieger«, wie ich glaube, Erfolg haben. Gelegentlich des Geburtstages I. M. der Königin von Würt temberg wurden durch den »Württembergischen Landesverein vom Roten Kreuz« Liebesgaben verteilt, denen gedruckte Zettel nach Art des beifolgenden beilagen. Aus dem diesen Zetteln aufgedruckten Texte Diese Schachtel wurde gefüllt und gestiftet von Carl Müller Tailfingen. geht hervor, daß der Inhalt der Sendungen von den betreffenden Stiftern nach eigener Wahl getroffen wurde. Wenn nun den einzelnen »Landesverbänden vom Roten Kreuz« von den buch- händlerischen Verbänden oder vielleicht vom Börsenderein selbst, ein Zirkular zur Verteilung an die betr. Stifter zur Verfügung gestellt würde, mit dem Hinweise, daß Bücher in der Front er wünscht sind, und der Bitte, den Sendungen daher auch Bücher beizulegen, so dürfte die Maßnahme von Erfolg begleitet sein. Meines unmaßgeblichen Erachtens dürfte auch «in Hinweis da rauf, daß der Buchhandel durch den Krieg sehr großen Schaden leidet und daher auch aus diesem Grunde namentlich jetzt eine tatkräftige Unterstützung verdient, den Erfolg des Anschreibens unterstützen. Ich bitte deshalb, den Vorschlag giftigst in Erwä gung zu ziehen. 5. Adressen von Feldbuchhandlungen sind mir nicht bekannt, und ich habe solche hier auch nicht ermitteln können. Ein mir bekannter Kollege, Herr Deutz, der zuletzt im Volksvereinsverlag, M.-Gladbach, tätig war, ist meines Wissens Militärbuchhändler in St. Quentin. Landsturmmann Anton Stroinski. VII. Ich bin gern bereit, aus meinen bescheidenen Erfahrungen heraus zur Beantwortung der gestellten Fragen beizutragen, muß dieser Beantwortung jedoch einige allgemeine Bemerkungen vorausschicken. Die Verhältnisse, auf Grund deren ich Ihnen meine Mitteilungen mache, sind diejenigen der sogenannten Etappe in nächster Nähe der Front. Dieser Umstand beeinflußt die Rich tung des Lcsebedürfnisses. In der Feuerlinie wird man anderen Lesestoff wünschen als in der Ruhestellung oder gar in den ruhi geren Verhältnissen der Besatzung in der Heimat oder in den be setzten feindlichen Landstrichen. 1. Ein Bedürfnis nach Büchern ist ganz allgemein vorhan den, hier stärker, dort schwächer. Es äußert sich in der Nachfrage nach Büchern dort, wo Gelegenheit geboten ist, dieser Nachfrage Rechnung zu tragen. Lebhafte Nachfrage herrscht ferner nach billigen, aktuellen Tagesblättern. Einige badische Blätter haben es verstanden, durch energischen Vertrieb unter den Kameraden ihre Auflage ganz beträchtlich zu erhöhen. 1454 2. Zur Beantwortung dieser Frage stehen mir nur geringe Erfahrungen zur Seite. Unser Truppenteil erhielt auf Ansordern von Büchersammelstellen aus mehrmals ganz ansehnliche, teil weise recht sorgfältig zusammengcstellte Büchcrsendungen. Außer dem stehen unseren Soldaten Bücher in zwei Soldatenheimen so wie eine reiche Stadtbibliothek zur Verfügung. Das sind selbst verständlich Ausnahmefälle, die nicht allzu oft wieüerkehren dürsten. 3. Bevorzugt wird bei uns leichte Humoristik derberer Art, historische Erzählungen <z. B. wird Conscience sehr gern gelesen), im ganzen Bücher, die Spannung Wecken, ohne viel Denkarbeit zu erfordern. In unseren Kreisen habe ich eine Wandlung in den Lebensanschauungen und geistigen Bedürfnissen nicht feststellen können.- Schriften religiöser Richtung werden wenig verlangt. 4. Ein Vorgehen des Buchhandels in der gedachten Rich- ^ tung halte ich für wenig aussichtsvoll und vielleicht zu kost spielig, falls beabsichtigt wäre, sich an alle Mannschaften zu wenden. Denn der gemeine Mann wird vo?i seiner Löhnung nur in ganz seltenen Fällen in der Lage fein, Geschenke zu kaufen. Bei den Offizieren und Portepee-Unteroffizieren steht die Sache schon günstiger. Zur Beschaffung der Adressen der einzelnen Trup- j penleile könnte man sich vielleicht an die Ersatz-Formationen in der Heimat wenden. Je mehr ich indessen über Mittel nach denke, eine wirksame Propaganda bis in die Truppenteile hinein auszuüben, desto schwieriger will mir diese Aufgabe erscheinen. Hier müßte man sich Wohl in ausgiebigstem Maße der Zeitung bedienen, die ja bis in die vordersten Schützengräben kommt, ins besondere auch der Schützengraben- und sonstigen Frontzeitungen, ! sowie der Zeitungen der zahlreichen Verbände, angefangen bei ! den Verbandszeitungen der studentischen Korporationen bis zu ! den -Blättern der Angestelltenvereine und Gewerkschaften. Die Zeitung in irgend einer der angeführten Formen erreicht schließ, lich Wohl jeden Feldgrauen, der für unseren Zweck in Frage kommt. Rur überschwemme man uns nicht mit der Unzahl far- biger Prospekte unterschiedlichster Form, die im Frieden gegen Weihnachten hin die Papierkörbe und Kohlenkasten zu füllen pflegen. Wie wäre es mit einem einheitlichen, von einer Zentral- stelle aus zu unternehmenden Propaganda-Feldzug? 5. Feldbuchhandlungen sind mir in unserem Bezirk nicht bekannt; ich muß mich daher Bemerkungen über diese Frage ent halten. Ganz allgemein möchte ich nur sagen, daß, je näher die Truppe dem Feinde ist, desto mehr die Bagage beschränkt werden muß. Infolgedessen kämen solche Buchhandlungen also nur für die Reservestellungen und die Etappe in Frage. Hans Grefe n. (Fortsetzung folgt.) Auch ein 8V. Geburtstag. (Zum 50. Geburtstage Wilhelm Bubes (28. November 1915f.) Die Meinuug anderer iu Ehren. Aber ich habe immer geglaubt, ein Geburtstag sei kein eigenes Verdienst, anch der 50. nicht. Mindestens müßte man ein Großer sein, um seinen Geburtstag feiern zu dürfen, oder doch sich selbst das 50. Werk auf den Geburtstagstisch legen können. Leider trifft die erste Bedingung für das Unterzeichnete Individuum nicht zu. Die zweite könnte stimmen, wenn alle Examen arbeiten, die den meisten Schweiß gekostet haben, alle in der Schublade harrenden und von den Papiertigern der Redaktionsstuben vertilgten Manuskripte und die wirklich gedruckten Bücher, über die man am liebsten schweigt, mitgezählt werden. Ich hätte also wahrlich keine Ursache, ans meiner beschaulichen Verborgenheit zu kriechen, wenn nicht die verehrliche Redaktion des Börsenblattes mich daran er innert hätte, daß ich auch geboren sei, und zwar, wie sie irgendwo entdeckt hat, am 28. November 1865 zu Rosien bei Neuhaus a. d. Elbe. Daß diese Entdeckung mir größere Herzbeklemmungen verursacht hat als die Preßfchde im Börsenblatt, in die vor Jahren eins meiner Bücher verwickelt wurde, das kann nur der nachfühlen, der keiner von den Großen ist, über die man spricht. Da die verehrliche Redaktion nun nicht locker läßt, so gestehe ich denn mit zerknirschtem Herzen alles ein: Ich habe schon einmal Verse geschmiedet, die sehr sinnreich reimten, wie beispielsweise »Sterne« und »ferne«, um ihre unirdische Substanz vor den (bis in den sie benten Himmel) entzückten Lesern barzutun: ich habe Geschichten ge macht, über die sich selbst der allwissende Kürschner ausschweigt: ich habe endlich unterschiedlichen hohen Redaktionsstuben so viele Geheim-
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