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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.05.1932
- Strukturtyp
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- 1932-05-12
- Erscheinungsdatum
- 12.05.1932
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109, 12. Mai 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschu Buchhandel. Sodann verliest der Vorsitzende den Jahresbericht des Vor standes für das Jahr 1931. — Der Bericht wird einstimmig ge nehmigt. Herr Fritz Rühe erstattet den Bericht des Rechnungs-Aus schusses und beantragt in dessen Namen die Entlastung des Vor standes. Dieser Bericht wird genehmigt und dem Vorstand die beantragte Entlastung einstimmig erteilt. Hierauf erfolgt die satzungsgemäße Wahl eines Vorstandsmit gliedes und eines Mitgliedes des Rechnungs-Ausschusses. Herr- Friedrich Feddersen wird für die Amtszeit 1932 bis 1937 als Vorstandsmitglied wieder gewählt und nimmt die Wahl an. Herr Richard Brunner wird für die Amtszeit 1932—35 als Mit glied des Nechnungsausschusscs wieder gewählt und nimmt die Wahl an. Sodann begründet der Vorsitzende den als Punkt 5 der Tages ordnung bekannt gegebenen Antrag des Vorstandes: »Die Hauptversammlung wolle dem Vorstand die Ermächti gung erteilen (8 16 der Satzung), einen Teil der Mittel des Reservefonds in der kommenden Notzeit für Unterstütznngs- zwecke heranzuziehen.« Der Antrag wird einstimmig angenommen. Herr Georg Eichstaedt spricht im Namen der Mitglieder dem Vorstand den Dank aus für seine Tätigkeit im abgelanfenen Vereinsjahr und Herr Max Paschte erwidert im Namen des Vor standes. Schluß der Hauptversammlung 8-H Uhr. Dänische Vuchkunftausstellung. Die In Lübeck im Januar 1981 von der Nordischen Gesellschaft gemeinsam mit der Direktion der Lübecker Stadtbibliothek veran staltete Ausstellung finnischer Buchkunst, über die in der Nr. 2Ü vom 21. Januar 1981 dieser Zeitschrift ausführlich berichtet wurde, hat nun Mitte April eine Fortsetzung durch eine dänische Buchkunst aus st ellnng gefunden. Es bestand bei den Veran staltern von vornherein die Absicht, die ganze nordische Buch kunst der Reihe nach in Deutschland bekannt zu machen, so das; sich an die jetzige auch noch eine schwedische sowie eine norwegische Samm lung anschliehcn sollen. Von Lübeck aus werden diese und die fol genden Ausstellungen dann wieder eine Wanderung nach Serschie- denen anderen deutschen Städten antreten. Um die dänische Schau, von der Teile 1930 in Paris gezeigt wurden, haben sich bereits Ham burg, Berlin, Leipzig, Stuttgart und Frankfurt am Main beworben. Bei der Eröffnung der Ausstellung am 9. April in dem für solche Darbietungen besonders geeigneten Ausstellungssaal der Stadtbiblio thek erinnerte Stadtbibliotheksdirektor vr. Pieth an die engen Be ziehungen zwischen der dänischen und liibcckischen Buchdruckgeschlchtc. Im übrigen hat von jeher gerade die Lübecker Bibliothek die engsten Verbindungen mit dem nordischen Buchwesen gepflegt. Anknüpfend an diese Begriißungsworte führte der Lübecker dänische Konsul aus, daß es kein Zufall sei, wenn eine solche Ausstellung in Deutsch land zuerst in Lübeck vorgefiihrt würde. Die alte Hansestadt sei ja die Lehrmeisterin Dänemarks in der Druckkunst gewesen, habe die ersten dänischen Drucke hergestellt, und erst im 17. und 18. Jahrhundert sei der deutsche Einfluß durch französischen abgelöst worben. Die Ausstellung will im wesentlichen einen Überblick über die Entwicklung der letzten 20 Jahre geben, in denen sich in der dänischen Buchkunst ein Eigenleben zu entwickeln begonnen hat dadurch, das; sich hervor ragende dänische Maler und Graphiker in den Dienst der Buchillu stration stellten. Darauf übernahm vr. Fred I. Domes, der Leiter der Kultiirabtcilung der Nordischen Gesellschaft, die Führung durch die Ausstellung. Einleitend gab er einen Überblick über ihre Zusammensetzung und ihren Ausbau und wies daraus hin, daß schon 1911 und 1927 dänische Auchkünstler ihr Können in Leipzig gezeigt haben. Die letzten beiden Jahrzehnte der dänischen Produktion waren eine Übergangszeit, in der die junge Künstlergeneration sich einen Weg zu eigener Gestaltung zu bahnen suchte. Trotz einer gewissen Abhängigkeit, besonders von England und Frankreich, haben die däni schen Buchkünstler, namentlich die Illustratoren, es bald verstanden, der Seele ihres Volkes, wie sie durch die Natur des Landes geprägt wird, Ausdruck zu verleihen. Dabei ist zu beachten, daß auf dem Büchermarkt das ungebundene, broschierte Buch vorherrscht, das von dem Verleger meist mit wirkungsvollen Umschlagzeichnungen herausgc- bracht wird. So ist die Einbandkunst fast völlig dem privaten Ge schmack überlassen. Rach dieser Einleitung wurden aus der gut abgestinimtcn Auswahl von Werken der verschiedenen Buchkunstgattungen einzelne noch näher erläutert. Hervorzuheben find vor allem die zu Beginn ausgelegten großen Faksimileausgaben aus dem Verlag von Levin L Munksgaard, wie der Oockex Vonnisnus <die jüngere Edda), herausgegeben 1931 von S. Nordal, und das Klatö-Buch. Ebenso ver dient die im Verlag von C. A. Reitzel veröffentlichte Reproduktion des Sazo-Buches Beachtung. Neben diesen Verlagshäusern sind namentlich der bekannte Verlag G y l d e n d a l, die Firmen Bianca Luno, Hagerup, P. Haase L Sohn mit Ausstellungsstücken beteiligt. Eine Vitrine ist Andersen gewidmet. Sie enthält ii. a. die erste Subskriptionsausgabe der Märchen, illustriert von Hans Tegner, mit dem Geleitwort von Georg Brandes, und die Jubiläumsausgabe von 1930 aus dem Gylbendal-Berlag. Sehr sehenswert sind weiter die Bilderbücher aus JesperscnKPios- Verlag und aus dem Verlag von Henrik Koppel, illustriert von Robert Storm-Petersen und L. Mo«. Kerner fehlt die für bas Goethe-Jahr bedeutungsvolle dänische Goethe-Literatur nicht, die meist aus dem Gyldendal-Verlag stammt. Namentliche Hervorhebung verdienen schließlich die dänische Ausgabe von Dantes Göttlicher Komödie im Gad-Vcrlag, ein wissenschaftlich wertvolles Keramlkwcrk, gedruckt in der altbcrllhmten und bekannten Berlingskc-Druckerei, sowie das von dem Professor an der Königlichen Akademie der schönen Künste Einar Nielsen in Holz geschnittene Buch Hiob, das die »Dänische Gesell schaft für Radierungen« verlegt hat, oder endlich der von Bälde- mar Andersen illustrierte Robinson im Verlag Steen Has se l b a l ch. Aus großen Kartons sind dann noch Illustrationen und Buch- umschläge von der Hand der bedeutendsten um die Buchkunst ver dienten Künstler ausgeklebt. Hier wären vor allem zu nennen Balde- mar Andersen s187S—1928) als der produktivste, den man am häufigsten zur Bebilderung von Büchern herangezogen hat, so daß die Zahl der von seinem graziösen und wahrhaft dekorativen Stift illustrierten oder mit Umschlägen geschmückten Bücher ins Unge- messene geht. Neben ihm steht Axel Nygaard sgeb. 1877) mit sicherem Geschmack, der vor allem durch das Rokoko eine gewisse Eleganz sich angeeignet hat. Hans Tegner hat außer Andersen die Komödien von Holberg illustriert. In fast allen Fällen haben diese Künstler nur Bilder oder Umschlagzeichnungen geschaffen, wäh rend man sie nur selten zur Überwachung der typographischen Aus stattung des Buches heranzog. In einem gewissen Gegensatz zu den eben Genannten arbeitete Kristian Kong st ad <1807 —1W9), der selbst eine zwar unscheinbare Druckerei besaß, aus der aber eine größere Anzahl von Büchern hervorgegangen ist, die er selbst illustriert, ausgestattet und gedruckt hat. Später war er bis zu seinem Tode beim Verlag Gyldendal künstlerischer Beirat. Von den Bilderzeichnern für Zeitungen und Zeitschriften müssen Anton Hansen, Karl Jen sei! und Alfred Schmidt rühmend erwähnt werden. Namentlich zeigen die satirischen Zeichnungen von Anton Hansen eine überlegene Technik bei einem scharfen gesellschasts- kritischen Einschlag. Obwohl die Ausstellung, wie gesagt, nur eine Auslese bietet, läßt sie doch erkennen, daß die Buchkunst Dänemarks, ihren Über lieferungen getreu, für die Zukunft lebendige Kräfte in sich trägt. Vielleicht gelingt es einigen der jetzt schaffenden Künstler, die Nei gung zur Verbindung von Naturalismus mit rein dekorativem Stil noch mehr zu überwinden. Auf jeden Fall aber mag auch diese Aus stellung dem Wunsche ihrer Veranstalter Erfüllung bringen und mit der Vertiefung der dänisch-deutschen Kunst- und Kulturverbindungen die nordische Schristenaustauscharbeit fördern. vr. Heinrich Schneider, Lübeck. Soll die deutsche Rechtschreibung umgestaltet werden? Eine Buchbesprechung von vr. F. Brandstetter. Man sollte es nicht für möglich halten, daß in einer Zeit wie der heutigen, wo es sich herausstellt, daß wir jahrelang staats-, gemeinde- und Privatwirtschaftlich über unsere Verhältnisse gelebt, ja geradezu mit dem Geld gewüstet haben, ernsthafte Versuche gemacht werden, unsere Rechtschreibung, die in den letzten 50 Jahren schon zweimal unigeniodelt wurde, von neuem zu ändern. Es scheint mir der gleiche Wahnsinn, wie der Ersatz von gemieteten Krankenkassengebäuden durch eigene Verwaltungspaläste nach einem verlorenen Krieg oder wie der Erlaß von die Milch verteuernden Gesetzen in Zeiten, wo der Bauer infolge Absinkens der Preise um sein Bestehen ringt. Deshalb finde ich es bedauerlich, daß selbst Gelehrte zu der Beunruhigung bei tragen, indem sie die zahlreichen Resormvorschläge fördern, statt sie sür die Gegenwart abzuivcisen. Daß der Sozialdemokratische Er- ziehungs- und Schulverein Freie Schule — Kinderfreunde in Wien im Dczemberhest der »Sozialistischen Erziehung« von vornherein 387
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