X- 101, 2. Mai 1932. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. 2145 loaclüm kmgslriat^ ökk>.i»ieir i^Qkki.^77 „Der Band läßt nicht mehr los. Wer unterhalten zu lesen begann, endet erschüttert. Zwischen vielen ernsten Gedichten über Freundschaft und Freunde stehen Verse trauervollen Gedenkens an einzelne teure Menschen. Und von hier ist es nicht mehr weit zu den Gedichten des Todes, die man fast Gedichte der Todessehnsucht nennen möchte. Ringelnatz hat die deutsche Satire, die deutsche Groteske, den deutschen Humor fortgesetzt. Er hat neue Stoffe in die Dichtung eingeführt und eine neue Haltung, die man als metaphysisch-ironisch kennzeich nen könnte. Heute, auf der Höhe seiner Entwicklung, hat er zu allem noch eine Steigerung erreicht.Mensch,Liebe,Tod,Gott- die uralten immerncuenGegen stände des lyrischen Gedichtes sind setzt auch die seinen." Herbert Günther 1.-5.7scl. - OmLclstogisiclmrmg von O>os 6uI5kous50k> Kot». sttzä 3 - - I.sml)6. 4.50 s Der Erfolg ist gewaltig! Ringelnatz ist dnrchgesetzt. Mit den ,Gedichten dreier Jahre' hat Ringelnatz eine Gesamtauflage von 100.000 feiner bei Rowohlt vereinig ten Bände überschritten. 75.000 sindGedichtbände." ökstbldästN 7äQstö>./<77 vo58i5Cbik rmrridäQ, 88>r>.i>4 „Da ist ein Wort in seinem Gedicht: Abenteuer-Wehmut. Diese Abenteuer- Wehmut beherrscht diese „Gedichte dreier Jahre". Die Abenteuer sind nicht vorbei, sie können sa niemals vorbei sein. Aber sie sind geistiger geworden, es geht setzt - das alte dumme schöne Wort sei benutzt - um die Seele. Das sind Gedichte, die man nicht mehr vergißt. Menschen gehen vorbei, Tiere geben ihre letzte Form her, Städte werden hingemalt und - Erinne rungen stehen immer wieder auf, bis hinab zum Vater, dem zwei der schön sten Gedichte gewidmet sind. . . Ringelnatz betet: so kann man wohl zu- sammenfasscn. Er betet, weil er einsam ist. Er hat die große Andacht er langt, die den großen Lyriker macht. Und wenn er nun lacht, dann klingt das Lachen gütig warm." Michael Gesell 8-UI-Iir-^ökk4völ./L77, kststsldä „WieRingelnatz hinter tausend gleichgültigen Alllagsbegegnungen die tiefere Bedeutung, wie er unter den profansten Dingen des alltäglichen Lebens den wesentlichen Sinn, wie er in Bagatellen, die niemand sonst beachtet, ein Gleichnis für unser Dasein entdeckt, - das ist von einmaliger dichterischer Begabung, das ist so schön, daß man ein Dichter sein müßte, um es zu be beschreiben. .. Aber dies ist nicht nur ein selten schönes, dies ist auch ein eminent pädagogisches Buch: es öffnet die Augen, cs lehrt Demut, es macht uns gut." Walter Victor VOstVVKst78, öststllbl „Die Gedichte dreier Jahre sind eine Fülle dichterischer Impressionen, Lyrik, wie man sie kaum noch zu unseren lauten, aufgeregten Tagen zu schreiben imstande ist. Ringelnatz ist sozusagen ein Troubadour aus dem 20. Jahr hundert." Friedrich Lichtneker Ernst Rowohlt Verlag - Berlin W50 Börsenblatt f. d. Deutschen Buchhandel. 86. Jahrgang 292