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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.06.1842
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1842-06-28
- Erscheinungsdatum
- 28.06.1842
- Sprache
- Deutsch
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1467 59 1468 sprechen, Format wie die Gedichte eines Leben-» Ligen, Papier feinstes Velin, Druck splendid mit Initialen und Arabesken. Das Titelblatt wird mit dem Hamburger Wappen geschmückt. Halberstadt, den 22. Juni 1842. LindequistL Schönrock. Das deutsche Zcituiigswcscn *). Boi» Verfasser des „Mcfistofelcs." „Gazetten müssen, wenn sie interessant sein sollen, nicht gcnirt werden." Friedrich der Grosse. Zeitungen, die Kinder der Zeit, sind das geistige Lebens-! brod der Gesellschaft, die Universallectürc der Welt. Fibel, Katechismus und Zeitungen sind diejenigen Produkte der Presse, welche ein ganzes Volk am meisten in allen seinen Ständen und Classen beschäftigen. Die Fibel ist der Uran-! fang der geistigen Bildung, der Katechismus die Fibel des Glaubens und die Zeitungen die Fibeln und Katechismen! der Zeit und politischen Erkenntnis;. Sie sollen die Spiegel! der Zeit sein, rein und hell, klar und unangclaufcn, aber keine Spiegel optischer Täuschung und lügnerischen Blend werks, sondern solche, die dem Auge des Lesers die Zeit und was sie bringt, in ihrer wahren Gestalt wicdcrspiegcln, nickt in einem entstellten Zerrbildc, noch in geschmeicheltem Kon terfei zeigen. Hinsichtlich des Stamm - und Geburtslandes der Zeitungen hat lange die irrige Meinung gegolten, sie seien italienischen Ursprungs. Allein, wenn man auch im Jahre 1563 in Venedig Kriegs- und Handclsnachrichten in geschriebenen Blattern auf der Börse und in Gasthäu sern zur Einsicht auflegte, so ist Deutschland, das Va terland der Buchdruckcrkunst, auch das erste, welches ge druckte Zeitungen aufzuweisen hat, und noch dazu aus weit früherer Zeit, als die italienischen „Gazctta's." Engl and's erste Zeitung fällt erst ins Jahr 1588, in welchem der „eng lische Merkur" erschien, der in jüngster Zeit gar für ein Mährchcn erklärt ward, und Frankreichs Gazettes ha ben einen noch spätem Ursprung. Die Zeit der Entstehung der Zeitungen reicht nicht über das letzte Viertel des fünfzehnten Jahrhunderts, und Deutschland ist das Vaterland de r Zeitungen, d. h. gedruckter, zur allgemeinen Publicität gebrachter Be richte über Zeitereignisse. Es hat die ersten Incunabcln von Zeitungen aufzuweisen, wiewohl anfänglich das Erschei nen derselben nicht an eine bestimmte Zeit, an gewisse Tage gebunden war, und sie nicht regelmäßig, sondern nur, wenn thatsächlichcr Stoff vorhanden war und wichtige und ein flußreiche Begebnisse sich ereignet hatten, ausgcgeben wurden- Die erste Spur einer deutschen Zeitung findet sich bereits *) Aus dem binnen Kurzem erscheinenden zweiten Hefte des Mesistofclcs, welches enthalten wird: Vorspiel in der Hölle — die Universität Bonn in ihren Gestaltungen u. Zuständen — das deutsche Zeitungswesen — der österreichische Beobachter und sein Conscrvativsystem — Kritik der preuß. Staatszeitung und Nothwcndigkcit ihrer Reform — Haupt- und General-Recen- sentcnpclzwäsche — Leinen (zweites Hundert) — Curieuse Hi storie vom ersten Hefte des Mcsisto — Bibliographisches Jn- dustrierittcrthum — kleine Revue. im Jahre 1488. In der Offizin von Hans Syngriener (Singrenius) von Altötting, dem Wiener Buchdrucker, dem ein Privilegium des Drucks aller Verordnungen und Neuig keiten erlheilt war, erschien sie im gedachten Jahre. Sie war dazu gleichsam eine Hofzeitung, nach der Aufschrift: „Vermerkt die Hofmär aus dem Niderland" zur Beruhigung des über Maximilian's Schicksal beküm merten Volkes, das ihn in der Haft der meuterischen Fla- mänder wußte. In der Folge wurden über viele und man cherlei Neuigkeiten von Interesse solche Blätter ausgegeben, sog. fliegende Blätter, z. B. über die Türkengcfahr, den Venediger Krieg, die Entdeckungen der Spanier und Portugiesen in der neuen Welt, über Widerruf oder Straf- urthcile der Anhänger der lutherischen oder wiedertäuferischen Lehre, über die Person des Kaisers, seinen Einzug in die Residenz oder andere Städte u- dcrgl. Wie in Oestrcich, so auch im übrigen Deutschland- So erschien u. a. 1510: „Newzeitung auß welschen Landen eyns Handels frydc zu machen zwischen Bebstlicher heplichkeit vnd dem Könige von Frankreich durch mittel der Oratores Kayserl. Maj. der Kö nige von Hyspanicn und Englant"; 1555 zu Nürnberg: „Newe Zeitung, wie Kanserl- Majestät zu Wien eingeritten, und was sich allda verlouffen." Als 1521 zu Wittenberg die Bilderstürmerei in den Kirchen durch Karlstadt ausbrach, erschien die „Zeytung aus Wittenberg, wie es anno 1521 gegangen." Im selben Jahre ward gedruckt: „Newzeitung, die Schlacht des Tyr- kischen Kaysecs mit Ludovico ctwan König zu Ungarn betref fend," 1519 erschien zu Nürnberg: „Newe Zeitung vom Türken, so ein gut Freund, der damit und dabei gewest ist, > von Wien hcraufgegebcn." Im Jahr 1528 las man die ! „Newe Zcyttung von den Widdertaufern und ihrer Sect," j 1535 die „Newste Zeitung von den Wiederumffcrn zu Mün- ! ster, und im Jahre, wo die Stadt erobert ward, erschien die j „Newe Zeitung, wie die Statt Münster erobert." 1568 gab man aus die „Neuzcitung von der Schlacht des Prin- ! zen von Uranien und dem Duca de Alba," welche über das Treffen bei Bergen im Hcnncgau berichtet. 1572 erschien die „Schreckliche vnd betrawerliche Zeytung von dem uner hörten unmenschlichen vnd grewlichcn Mord an den Christen in Frankreich zu Paris Vorgängen," die Grausen und Schre cken der Pariser Bluthochzeit schildernd u. s. w. Diese An- ^ führungcn genügen als Beweis für das Dasein einer großen Zahl solcher Exemplare der periodischen Presse, die nur er schienen , so oft sich ein der Mittheilung werthcs Begebniß ! zutrug. Fortlaufend erscheinende Zeitungen finden sich vom Jahre 1524 an unter dem Titel: Relationen, zuerst in Wien und Augsburg. Diesen beiden Städten folgten im Jahre 1528 Regensburg, 1569 Dillingen und 1571 Nürn berg. Regelmäßig ausgegebene Aeitblätter lieferte erst das siebcnzehnte Jahrhundert in uumerirtcn, fortgehenden Blättern. Dahin gehört u. a. die „Aviso, Relation oder Zeitung, was sich begeben hat in Deutschland und Welschland, Spanien und Frankreich, in Ost- und West- indicn" u. s. w. seit 1612. Der Buchhändler Egcnolf Em- i mel zu Frankfurt a. M. gründete zwei Jahre später das ! „Frankfurter Journal" und der Postmeister von der
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