Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.10.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-10-14
- Erscheinungsdatum
- 14.10.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19151014
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191510143
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19151014
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-10
- Tag1915-10-14
- Monat1915-10
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zrieörich Ulmer, Sturmgeboren! Ms ich vor etwa 10 Wochen das an der front entstandene, flüchtig niedergeschriebene Manuskript angeboten erhielt, las ich es, mühsam rwar, aber gebannt und gefesselt noch in später Nachtstunde ohne Unterbrechung ru ende. Cs mar mir klar: hier schrieb sich ein Dichter mit seinem herrdiut von der Zeele herunter, mas nur der Krieg in einer gottbegnadeten Dichterseele auslösen kann. Die Kritik (und der bis herige bdsatz) hat mir auch rechtgegeben: „. . . Der Kriegssturm ist da über eine starke, glühende Zeele gekommen und hat ihr Lichter von wunderbarem Slanr, klammen von heißestem brennen entlockt . . ." „. . . Der Derfasser dieser Sedichte muß ein seltener Mensch sein ... es kann einer mit diesem buche eine stunde erleben, die für ihn rum Sottesdienst wird ..." „. . . Man hat den Eindruck, als hätte eine Sranate den boden seines Herren; tief aufgerissen, und nun quillt es wie herrblut in seinen Liedern empor und ergreift den Leser." „. . . es ist ein starker, edler Seist, der da ru uns spricht." „. . . Der Pfarrer von bdelshofen steht in den Dogesenkämpfen, und vieles von dem, was in äußerem und innerem Erleben seine Zeele erfüllt, hat er in Derse gegossen, die ihm in wundervoller Leichtigkeit und tiefer Schönheit aus der brust quellen. Es sind nicht religiöse Sedichte, aber viele von ihnen haben religiösen wert und alle haben den wert wahrer Empfindung und einer kraftvollen Persönlichkeit." „. . . er hat die buhe und die Wellerfahrenheit, die wir an unfern Klassikern bewundern . . ." „was er erlebt und tut, was er glaubt und hofft, das redet in seinen Liedern ru uns, nicht in d e r weise, wie man es jetzt dutzendfach lesen kann, sondern ganr eigenartig, frisch und lebendig, tief und hinreißend." — Doch lassen wir den Dichter selbst rum Worte kommen. In seinem „Deutscher Mann" mahnt er: „Deutscher Mann, darf ich glauben an dich? — höre, höre das Line: — sichte das Keine! . . . frei, froh und stark — Kein für das Keine; — bch, daß du achtelest auf das Eine — Und ich glaubte an dich!" Don dem 5eelenrustand seiner kämpfenden brüder singt er: „Mies auf Erden, — Lieb und Leid — wie weit, wie weit! — sch weiß nur eins — Und halte.still — wie Sott nun will — 5o»'s werden." In ergreifenden bildern und Worten dringt der Dichter und Sottesmann seinen Zchmerr über die gefallenen Helden rum slusdruck: „Die Krähe schlägt ihren schweren Schlag, — Es löscht seine Lichter der sterbende Lag. — Die Schlacht ist geschlagen. Ein stöhnen und beben, — Leichen auf Leichen . . . Menschenleben" (bus „Menschenleben"). Und in dem Sedicht „Klage" betet er: „Ich trage, Dater, namenlos schwer, MIe Lage kommt neues Leid daher. — Es wird rum Strome, es wird rum Meer, — sich, Dater, ich trage namenlos schwer." Und wie weiß er ru begeistern und ausrurütteln: „Ihr Stocken, so springt und dringet bericht, — Zaust wie der Zturm, wo der Himmel loht, — Seilt es hinein in das lohende Licht, — Deutschland in Not. in Not, Deutschland in Not!" (Nus „Not"). Die brüder ermahnt er in „wir müssen wollen": „brüder, ihr brüder, wir müssen wollen! - wir dürfen nicht handeln nur, weil wir sollen, — Dürfen nicht reden von Plagen und Zorgen, — Nicht uns verlassen aufs Zpäter, aufs Morgen . . ." Und in dem Zchlußgedicht „frieden" bringt Ulmer die stumme Zehnsucht seiner kämpfenden feidgenossen in wenigen ergreifenden Worten rum Nusdruck: „Einst wird es sein, da jauchrt ein lag — Und seine Ztunden tanren Neigen, — Und wonnig rittern unterm Zchlag — Die Siocken. Die Kanonen schweigen — Und durch das weite deutsche Land — wird es wie ein Erlösen schreiten, — Und über Meer und bergesrand — bringt ein Wort „friede" Zeligkelten — Und friede jubelt jedes Wort, — Die Iräne quillt, die sonst gemieden, — wir seh n dich wieder, heimaisort, — 0 Sott im Himmel, gib uns frieden!" wir spüren es, hier lpricht eine reife, starke, große Persönlichkeit ru uns, und so darf ich denn wohl mit Kecht die Ideale und die Lerussfreudigkeit meiner Kollegen vom Zortiment anrusen und sie bitten: Schaffet Sahn öem Dichter Zrieörich Ulmer! Vor Kurrom hott« ich dis öenugtuung, di« 2. stustago 12. lausend) snkündigen ru dürfen. 5ie Ist unterdessen erschöpft, und die bescher oon bedingten öxemplaren dsr l. und 2. Nussage dilte ich um sofortig« Nücksendung, falls sie nicht oorrieden, in feste stechnung rum Sarrsdatt ru übernehmen. soeben gelangt die 3. und 4. unoerSnderte Auflage (Z. und 4. lausend) rür Nusgabe, bedingt kann ich nur in beschränkter Zahl bei gleichreltiger Larbestellung liefern. Der Preis ist unverändert: Ladenpreis M. 1.—, 7S pfg. bedingt, bS pfg. dar und 11/IS Kollegen, die sich besonder; für du; Hündchen verwenden wollen, komme Ich bei grösserer Ndnshme mit kxlrsrabslt entgegen. von demselben Verfasser habe ich die früher im 5eibstveriag erschienene öedichtsammiung: „vom /Ihnen UN- Wollen" Ladenpreis M. 1.—, 70 pfg. bedingt, <>S pfg. bar und 11/10 in meinen Verlag übernommen und biete sie ru denselben bedingungen wie „Zturmgeboren" an. Um recht tätige Verwendung bittet München, 5chwanchaiers,raste 5S Paul Müller, Druckerei und Verlag.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder