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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1842
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1842-03-15
- Erscheinungsdatum
- 15.03.1842
- Sprache
- Deutsch
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581 21 582 Handel durch Erbauung seiner Börse auch Acrien hat ent stehen lassen ic."" klingt in Vor- und Nachsatz etwas komisch. — Es folgt die L c h r c v o m Credit, welches Capitcl der Vers, „höchst wichtiger Gegenstand!" überschreite. Ueber den persönlichen Credit und überden buch händlerischen besonders, hätte Manches noch gesagt werden sollen: gewisse Principien und Grundsätze hätten hier sollen hcrvorge- hoben werden. Man bedarf in keinem Geschäfte mehr des Credites als im Buchbandel: nach unserer Meinung leitet der Credit im Allgemeinen mehr von der Person her, als vom Geschäft; im Buchhandel wird hiergegen gcwökn- lich verstoßen: der Kaufmann ist viel consequentcr in diesem Punkte! — 2) Die Lehren aus der kaufmännischen Arithmetik. Die Lehre von der Agiorcchnung gehört hier zu den wichtigsten, sie gewährt eine klare Darlegung der Louisd'or-Rechnung und macht das Verstehen des nicht unwichtigen Leipziger Cours-Zettels leicht. Am Schlüsse der Agiorechnuug sagt der Vers. (Seite 48) „Um in der Messe eine Vergünstigung eintreten zu lassen, nimmt man die Louisd'or bis jetzt imm er etwas (?) höher an, als ihr Cours beträgt, wcßhalb sie auch als Zahlungsmittel während der Leipziger Buchhändler messe eine große Rolle spielen. Doch gicbt cs Buchhand lungen, die selbst diesen Vortheil nicht gestatten, sondern auch während der Messe in rein prcuß. oder anderm (??) Courant bezahlt sein wollen; es steht daher zu erwarten, daß auch diese sogenannte Meßzahlung aufhören wird." Wir verste hen dieses „daher" nicht. Hier spricht der Vers, nun ein mal ein wenig eigenes Uctheil aus, in welches wir aber ganz und gar nicht einstimmen können. Herr H. kennt, das müssen wir doch annehmen, den deutschen Buchhandel, und er wird wissen, daß das Grundclcmcnt desselben der S o c ti m c n ts h an d el ist; er durfte nicht dazu rathen, daß demselben die geringe Mcßzahl-Vergütiguug noch genom men werde. Das erwarteten wir nicht von seiner Unpacthei- lichkeit, in welcher ec das allgemeine Interesse von den Interessen Einzelner wohl zu scheiden wissen muß. Die nun folgende Lehrevon der Wcchselcours- berechnung berührt eigentlich nur Leipzig und die dortigen Verhältnisse. Die Behandlung ist wieder gar zu gedehnt und ausführlich. Ganz überflüssig aber ist, was der Verfasser über die Rc ch nu n g sv crh ä l tni sse einiger fremder Länder wie Dänemark, Griechenland, Italien, Nord- Amerika rc. beigefügt, was er übrigens selber cingestcht, der Vollständigkeit halber jedoch nicht weglassen zu dürfen glaubte. Nach derIinsc n- und Disconto-Rechnung (bei welch' letzterer wir übrigens dem Vers, bemerken, daß das jetzt auf den meisten Plätzen gewöhnliche Disconto nur N/j, A ist) kommen wir 3) zur Wechsel künde selbst. Unter den Buchhändlern selber kommen Wechsel fast nur m Süden vor: in den vielen Ncbenzweigen aber, die in den Buchhandel eingrcifen, gar häufig. Nun wissen aber unsere jungen Männer gewöhnlich wenig mit Wechseln Bescheid, deshalb wird ihnen gerade dies Capitel sehr zu statten kom men, sie werden aus demselben eine klare Einsicht in dasWechsel- wescn erhallen. Nur was der Vers, zuletzt über dieWech - sclfähigkcit sagt, istallgcmein nicht richtig, viel leicht meinte er nur die nach dem sä ch si sch emWcchsclrcchte, — dann hätte dies aber berichtiget werden müssen. In Preu ßen z. B. gehören in der Hauptstadt die Buchhändler (als nicht rczipirte Kauflcute) gerade zu den Wcchselunfä- higen. — Die für einen, von einer nicht wechselfähigen Person ausgestellten Wechsel gegebene Geldsumme ist übri gens nicht, wie der Vers, meint, unbedingt als verloren anzu sehen, denn in diesem Falle ist der Wechsel eine einfache Schuldanerkennung, mit deren Zugrundlagc dem Besitzer des Wechsels die Civilklagc immer noch offen steht. Es folgt jetzt 4) die Correspond cnz; zuerst: die rein b u ch h ä n d le r i sch e. Die Briefe der Buchhändler unter einander pflegen sich durch eine gewisseKürze aus zuzeichnen und erhalten hierdurch oft ein etwas unfeines Ansehen. Vor einigen Jahren noch zeichneten die Geschäfts- Briese einzelner Handlungen sich durch diesen unfeinen, um nicht zu sagen -—groben Styl aus: es waren einzelne junge Männer, die sich förmlich bestrebten, in diesem Style zu schrei ben. Es freut uns, sagen zu können, daß das nachgelassen hat und Briefe von jenem groben Kaliber seltner geworden sind. Im Ganzen aber wird man uns gewiß beipflichtcn, daß der Correspondenz der Buchhändler unter einander oft noch jene Rundung fehlt, die kaufmännische Briese so aus zeichnet. Der Vers, hätte hierüber wohl einiges sagen kön nen; die Meisterbriefe, Circulaire ic. rc., die er liefert, reichen nicht aus. Der Brief Nr. 19 ist übrigens, nach unserer Meinung, kein Meisterbrief, denn sein Schluß: „Sie sehen hieraus, daß Ihre Bücher nicht in b. Ordnung sind," könnte dem Schreiber eine Jnjuricnklagc zuzichcn! Die allge meine Correspondenz mit andern Geschäfts leuten und Pcivatkunden ist in einer Auswahl und Zusammenstellung der mannichfaltigsten Briefe gegeben, unter denen die M ah nbr i e fe dem Neulinge gewöhnlich so schwer, und die gegebenen Muster ihm daher sehr dienen werden. Auch die Correspondenz mit den Auto ren ist durch eine Anzahl von Briefen des verschiedenartigsten Inhalts erläutert, dieselbe wird übrigens nur schon geübte ren jungen Leuten zu überlassen sein. — Der Correspondenz- lehre sind einige Abhandlungen über Honorar, Ver lag s-Contrakte ic. angefügt, die ganz am Platze sind, um über diese, für den Buchhandel so wichtigen Gegenstände Belehrung und Aufschluß geben. Dann folgt eine Uebcc- sicht der üblichen Ti tu la t u re n, in welchen vom Neu linge so oft gefehlt wird. Was der Vers, über die Titula turen der Frauen sagt, ist etwas naiv. Wir kommen 5) zu einem dcrwichtigsten Capitel unter den kaufmännischen Hilfswissenschaften: von derBuchhal - t u ng. Die allgemeinen Grundsätze derselben entwickelt der Verfasser sehr klar und grade dem Bcgriffskreise des Neu lings entsprechend. Der Vers, scheint hier so recht in sei nem Elemente zu sein; freilich hat er stets die doppelte Buchhaltung in Zweck und meint, daß nur in dieser das buchhändlerische Geschäft ordentlich geführt werden könne- Wir halten dafür, daß die einfache Buchhaltung für das Sortimentsgeschäst nicht allein vollkommen ausreicht, son dern, daß die doppelte B- dort eine wahre und ganz nutzlose Qual wäre, und dies auch, wenn mit dem Soctimentsge-
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