für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. 12. Freitags, dm 11. Februar. 1842. Beitrag zur 23 Frage. Jedem Sortiments-Buchhändler muß es auffallcn, wie alljährlich die 25 A Artikel zum Nachtheile der ordi nären Preise sich vermehren und so nach und nach die glückliche Zeit vorberciten, wo der Verleger diese Be rechnung als die normale anschen wird. Die schönen Träume, die damit verknüpft sind, als: Aufhören des Rabattes rc. dürften indessen in dem kaufmännischen Egois mus den ärgsten Widersacher finden und kaum sich ver wirklichen — wenn gleich durch Einigkeit hier alles zu errei chen wäre. —> Als einen kleinen Beitrag zur Bcurtheilung der Stimmung des Publikums über diese Maaßccgel der Verleger möge die nachstehende Mitthcilung eines alten Bücherkäufcrs dienen, dem Schreiber dieses seinen Vortheil klar zu machen suchte, als ec sich über die vielen Netto-Ar tikel beschwerend äußerte: „Und mich erinnert —> schreibt „er — diese Oeconomic der Verleger recht lebhaft an meine „gute scel. Großmutter, die, wenn ich als Knabe gern etwas „Butter auf die Semmel strich, immer zu bedeuten pflegte: „Du mußt bedenken," mein Sohn, „in die Semmel „ist die Butter schon eingcbacken." „ So werden „wir denn wohl künftig die Netto's für lauter gute But- „tersemmel nehmen müssen! — d. i.: der bisherige Rabatt „bald ganz wegfallen! Am Geschmacke werden auch „Sie vermuthlich keinen besonder» Unterschied verspüren. „Aber was läßt sich unsere Zeit nicht — eine Zcitlang — „einrcden?! Auf unser Verhältniß wird dies übrigens „wohl keinen störenden Einfluß haben können. Jedoch „werden Sie Ihren Kunden auch solche so nahe liegende „Bemerkung nicht verüblen können." — X. Nothwcndige Erklärung und mein letztes Wort in Hrn. Voigts Reiscgeschäft. Durch Nacht zum Licht, Drum zage nicht! — Erst jetzt erhielt ich auf wiederholtes Verlangen Börsen blatt 1842 Nr. 1 u. f. — meine frühere Bestellung darauf muß verloren gegangen sein >— konnte also nicht eher auf Hrn. Voigts Zurechtweisung zurückkommen. Hiernach hat mich Hr. Voigt ganz falsch verstanden, und zum bessern Verständlich beziehe ich mich auf meine eigenen Worte Bör- senbl- 1840 Nr. 34 und 1841 Nr. 110. Wenn ich daselbst bemerke: „der Reisende des Hrn. Voigt hat dies und das zu meinen Kunden gesagt rc. Herr Voigt hat cs so vielfach herzlich und aufrichtig mit unserm Geschäft gemeint, als daß mit seinem Wissen und Willen rc. — und in Nr. 110: ob dies nun aber mit oder ohne Wissen des Hrn. Voigt geschehen, behaupte ich nicht." —> Hiermit habe ich doch gewiß Hrn. Voigt iwch nicht der geringsten Schleudere! beschuldigt, noch weni ger behauptet, vielmehr jene Aussagen seines Reisenden in Bezug aus Hrn. Voigts Mitwisscn selbst in Zweifel gezogen. Es macht mir sonach doppelt Freude und bin ich es meiner und Hrn. Voigts Ehre schuldig, hiermit zu erklären, „daß ich keineswegs Hrn. Voigt einer Schleudere! beschuldigt, ja nach der Versicherung dieses Ehrenmannes, und dies ist Hr. Voigt, und den dadurch hecausgestelltcnThatsachen, ihn nicht einmal einer solchen Handlungsweise fähig halte, noch halten werde. Die Aussagen des Rei senden und meiner Kunden habe ich nicht zu vertreten. Zum Beweise aber, wie sehr Hr- V. Ursache hat, auf die strenge Erfüllung seiner Ordre von Seiten seines Reisenden zu ach ten, mag dienen: Nach jener brieflichen Mittheilung, wor auf sich Hr. Voigt bezieht, hatte dessen Reisender ausdrück lich Ordre, seine Aufwartung mir zu machen; dies ist nicht geschehen — Furcht vor meiner Bosheit — Gott bewahre 22 9c Jahrgang.