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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.08.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.08.1908
- Sprache
- Deutsch
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188, 14. August 1903. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn, Buchhandel. 8621 in der Berufungs- und Revistonsinstanz bei vermögensrechtlichen Ansprüchen nicht mehr statt. (Z§ S28, 566 Z.-P.-O.) Auch bei ausschließlichem Gerichtsstände kann der Beklagte, sofern er in erster Instanz zur Hauptsache mündlich verhandelt hat, die Einrede der Unzuständigkeit des Gerichts nur geltend machen, wenn er nachweist, daß er ohne sein Verschulden die Ein rede in erster Instanz nicht Vorbringen konnte. Bis zur Zioilprozeßnovelle vom 5. Juni 1905 war die Re vision ohne Rücksicht auf das Vorhandensein einer summa rsvi- sibiiis stets dann zulässig, wenn es sich um die Unzuständigkeit des Gerichts handelte. Seit der Novelle findet dagegen gemäß Z 547 Ziffer 1 der Zivilprozeßordnung in der neuen Fassung ohne Rücksicht auf den Wert des Beschwerdegcgenstandes die Revision nur statt, insoweit es sich um die sachliche Unzuständigkeit des Gerichts handelt. In Rechtsstreitigkeiten über vermögensrechtliche Ansprüche kann sogar die Revision auch bei Vorhandensein einer summa rsvisibilis nicht darauf gestützt werden, daß das Gericht seine örtliche Zuständigkeit mit Unrecht angenommen hat. (Neuer Absatz 2 des Z 549 ZPO.) (vr. B. M. in: -Das Forum-, Hrsg. v. Friedrich Huth in Charlottenburg.) * Ethnographische» und «aturwiffeuschastttche» Musenm. Sammlung eine» «uchhändler». — Dem »Öffentlichen Anzeiger für den Kreis Kreuznach- entnehmen wir folgenden Bericht aus Kreuznach vom 8. August 1908: Ein städtisches Museum ist schon lange der Wunsch geistig interessierter Kreise unserer Bürgerschaft. Hier und da zerstreut, befinden sich in unserer Stadt ansehnliche Sammlungen wertvoller Erzeugnisse heimischer Kunst und fremder Länder und Völker aus Gegenwart und Vergangenheit. Wenn es gelänge, sie räumlich zu vereinen, hätten wir ohne kostspielige Neuerwerbungen ein reich- ausgestattetes Museum, das viel des Schönen und Belehrenden bieten könnte. Aber noch hat es gute Weile mit dem Museum, denn der Weg zu dieser Stätte kulturhistorischer Vertiefung ist mit blanken Dukaten gepflastert, und daran herrscht augen blicklich an allen Ecken und Enden Mangel. Und doch sind wir jetzt erfreulicherweise um einen merkbaren Schritt diesem Ziele näher gekommen. In Gegenwart einer kleinen Gesellschaft ge- ladener Gäste, unter denen wir Stadtverordnete, Gelehrte und andere im öffentlichen Leben unserer Stadt stehende Männer bemerkten, wurde am 7. d. M. im Rampenturm der neuen Nahe brücke eine in 4 Räumen untergebrachte permanente Aus stellung eröffnet, die ihrem Umfang und dem Wert der Objekte nach weitgehendste Beachtung verdient. Wenn dieser erste Versuch der Schaffung eines Museums gemacht wurde und über Erwarten gut gelang, so danken wir das der Initiative unseres Beigeordneten Andriano, der selbst ein großer Freund der ethnographischen Forschung ist und manches prächtige Stück für diese besonders reichhaltig ausgestattete Abteilung beitrug. Mit einer kurzen Ansprache übergab er die Sammlungen, die im Privatbesitz ihrer Eigentümer bleiben, der Obhut der Stadt. Er wies auf den Entwicklungsgang des Museumsgedankens hin, zu dem vr. Karl Aschoff die erste An regung gab, indem er die Stadt auf die umfangreichen Samm lungen des Buchhändlers F. Kilian (in Fa.: Ferd. Harrach Nachf. und R. Voigtländers Sortiment) aufmerksam machte, die sich bei näherer Prüfung würdig erwiesen, der Allgemeinheit zugänglich ge macht zu werden. Wir glaubten sie daher, so fuhr Redner fort, in diesem bisher unbenutzten Brückenturm, dem neuesten Wahr zeichen unserer Stadt, untcrbringen zu sollen. Herr Kilian fand als Buchhändler Interesse am Studium der Veröffent lichungen unserer großen Forscher und zog schließlich selbst hinaus in fremde Länder, um eigene Forschungen anzustellen. Auf den Kanarischen Inseln grub er mit einem Professor die interessanten Überreste der Kultur der Ureinwohner Teneriffas aus, später durch forschte er Nord- und West-Sudan und brachte als Ausbeute jahre langen Fleißes reiche ethnographische und naturwissenschaftliche Sammlungen heim. Kurdtrektor Kapitänleutnant Kendrik steuerte zu der Ausstellung wertvolle Bronzen und andere Gegenstände aus China, Japan und Ostafrika bei. Polizeiwachtmeister Jonas stellte seine interessanten Andenken an seinen Aufenthalt in China dankenswerterweise zur Verfügung. — Die Sammlung soll wöchentlich dreimal, Sonntags, Mittwochs und Samstags, dem Börsenblatt sür ben Deutschen Buchhandel. 7L. Jahrgang. Publikum zu unentgeltlichem Besuch offenstehen, und wird Ein heimischen und auswärtigen Besuchern Kreuznachs viel Inter essantes, Belehrendes und Neues bieten. Bürgermeister Kirsch st ein nahm die Sammlungen in die Obhut der Stadt und sprach den Besitzern den Dank sür ihr freundliches Entgegenkommen aus. Auf einem Rundgang durch die Räume des Museums übernahm Herr Kilian in liebens würdiger Weise das Amt des Cicerone und erläuterte die einzelnen Ausstellungsobjekte mit der eingehenden Kenntnis des Sachverständigen. Hier alles einzeln aufzuzählen, ist bei der Fülle des Ge botenen unmöglich, aber betonen möchten wir die geschmackvolle Anordnung und die gediegene, würdige Dekoration der einzelnen Räume. Im Kellergeschoß finden wir ein aufgebautes ägyptisches Zelt, dessen bunt gewirkte Bahnen einst unter der heißen Sonne Afrikas am heiligen Nil einem Fellachenhäuptling Schatten spendeten; im Raum darüber haben neben einer reichen Kollektion von Vögeln des In- und Auslandes heimische und afrikanische Tiere Platz gefunden, vom Fuchs bis zum Krokodil. Hörner von Antilopen, ein Zwergadler aus Palästina, ein Steinadler vom Toten Meer und vieles andere noch sind hier vereint. Von den Südseeinseln stammen echte Baumbastdecken, die unsere Landsleute auf Samoa mit nicht geringer Kunstfertigkeit flochten und färbten, nachdem sie die Rindenfasern mit einer aus Indien importierten Granttkeule plattgeschlagen haben. In der ersten Etage er schließt sich dem Auge ein buntes Bild von Waffen- und Ge brauchsgegenständen afrikanischer Völker. Diese reichhaltige ethnologische Sammlung weist in kunstvollen Schnitzereien der Eingeborenen, einem Häuptlingsthron und a. m. prächtige Schau stücke auf, die wir auch in dem eine Treppe höher gelegenen japanischen Zimmer finden. Da hängt in einer Ecke, seiden kordelgeschmückt, ein stattlicher Zopf, der ehedem einen gelben Sohn der Mitte zierte, eine japanische Tempelglocke läßt ihre eherne Stimme ertönen, Trommeln, Tanzschurze, Guitarren, chinesische Damenschühchen, prachtvolle Vasen in riesigen Dimen sionen, Erzeugnisse des in hoher Blüte stehenden ostasiattschen Kunstgewerbes, chinesische Schriftstücke, schwere seidene Wand stickereien, Tanzmasken aus Ozeanien, Amulette usw. bieten dem Besucher des Interessanten viel. Sogar der Haarschopf eines Insulaners ist zu sehen. Besonderer Beachtung wert ist eine zierlich gearbeitete kernhafte japanische Ritterrüstung. Im obersten Stockwerk endlich haben wir eine reichhaltige Sammlung von Menschenschädeln, Tierskeletten, Sptrituspräparaten usw. vor uns, über uns die ausgespannte Haut einer mächtigen voa oovstriotor. Der Schmetterlingsfreund findet eine wohlausgestattete Sammlung farbenprächtiger Falter, Raupen und Käfer, überaus wertvoll sind die Steinfunde, die Herr Kilian auf den Kanarischen Inseln machte und die uns ein Bild der Kultur der heute längst aus gestorbenen Ureinwohner jenes sonnigen Landes geben. — Hoffentlich führt Herr Kilian seine Absicht aus und erzählt uns einmal in einem Vortrag von den interessanten Ergebnissen seiner Entdeckungsreisen in diese versunkene Welt. »Juteruatioualer Ko««r«tz für historisch« Wissenschaften, Berlin 8.-12. August 1908 (Vgl. Nr. 183, 185, 187 d. Bl.) — Etwa 90 Mitglieder trafen am 11. d. M. vormittags in Pots dam ein. Sie wurden am Bahnhof vom Bize-Oberzeremonien- meister Grafen von Kanitz und dem Direktor des Hohenzollern- museums, Professor Seidel, empfangen und in Wagen nach dem Neuen Palais geleitet, wo sie als Gäste Seiner Majestät des Kaisers bewirtet wurden. Hieran schloß sich die Besichtigung der Schlösser unter Professor Seidels Führung. Am Nachmittag vereinigte sich der Hauptausschuß mit den übrigen Kongreß mitgliedern in Wannsee. * 9. Juteruatioualer Steuographenkougretz, Darmstadt. (Vgl. Nr. 187 d. Bl.) — Der unter dem Protektorat Seiner König lichen Hoheit des Großherzogs von Hessen stehende 9. Inter nationale Stenographenkongreß wurde am 11. d. M. im Festsaale der Technischen Hochschule in Darmstadt durch den Vorsitzenden des vorbereitenden Ausschusses Professor Pfaff - Darmstadt er öffnet, nachdem zuvor eine Abordnung des Kongresses durch Seine Königliche Hoheit den Großherzog empfangen worden war. Begrüßungsansprachen hielten der Geheime Oberschulrat Nod- 1125
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