Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.12.1841
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- Erscheinungsdatum
- 14.12.1841
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- Deutsch
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2811 108 2812 Handeln Entschlossenen, z. B. gegen unbillige Zumuthun gen und gemeinschädliches Verfahren mancher Verleger, worunter nicht bloß die Sorlimcntshändler, sondern eben so gut andre Verleger leiden. Die Kreisversammlungen, welche in eine geschästsfreiere Zeit fallen würden, als die Ostcrmesse ist, an denen viele Eoilegcn, namentlich Sortimentsbuchhändler, die selten oder nie zur Messe kommen, Theil nehmen könnten, würden zur Besprechung vieler buchhändlerischen Angelegen heiten weit geeigneter sein, als die Börsenversammlung, das Beispiel der einen würde auf die andre, ja auf die Börscn- versammlung selbst zurückwirken und der collegialische Zu sammenhang unter uns dadurch eine neue, sehr nöthige, Stütze erhalten. Mindestens, dächte ich, wäre die Sache wohl einen Ver such werth, nur müßten wir uns bescheiden, nichts in un fern gegenseitigen Gcschästsverhältnissen erzwingen zu wollen, nicht glauben, daß eingewurzelte Ucbel unmittelbar und auf einmal ausgcrottet werden können, sondern uns be gnügen, allmählig und durch indirecte Mittel zu wirken, wie ich das schon früher auscinandcrzusctzcn versucht habe. Fr. I. Fromman n. Schüchterne Anfrage. Ucber die vielbesprochene Rede des Königs der Belgier enthalten jetzt, wie wir Inder Leipziger Zeitung lesen, die von Hrn. Kuranda in Brüssel hcrausgegcbcnen „Grenzbo ten" eine für authentisch ausgegebenc Berichtigung. Der König habe sich bei den Buchdruckern, als diese Audienz bei ihm hatten, nur erkundigt, ob auch deutsche und englische Bücher in Belgien nachgedruckt würden, und ob die in die sen Sprachen geschriebenen Werke viel Freunde zählten. Auf diese einfache und natürliche Frage (Hindeutung ?) be schränke sich Alles was der König in dieser Beziehung ge sprochen u. s. w. Schon früher hatte sich die O berd cu tsch e Zeitung bemüht, der Rede, die aus dem Munde eines deutschen Fürsten in deutsche Ohren allerdings widrig klingen mußte, eine mildere Auslegung zu geben. Sic meinte, wenn der König wirklich sich so ausgedrückt habe, wie die Blätter mel den, so habe er wohl nur diejenigen Werke gemeint, welche längst öffentliches und gemeinsames Eigcnthum aller Völ ker seien, nämlich die ältcrn deutschen und englischen Schriftsteller. Wer einigermaßen weiß, was für deutsche Schriftsteller längst öffentliches und gemeinsames Eigcn thum sind, weiß auch, was er von dieser mehr gutmüthigen als klugen Auslegung zu halten hat. Wenn nun wirklich die Belgier dem Rathe ihres Kö nigs als loyale Unterthancn Folge leisten, und (um mit Herrn I. S. in Nr. 98 des Börsenblattes zu sprechen) „in „Ausübung ihres schmachvollen Handwerkes uns die besten „Produkte unserer Literatur Nachdrucken und uns damit in „den heiligsten Rechten unseres Eigenthums verletzen, so daß „nimmer Eintracht sein kann zwischen uns und einem Volke, „welches mit dieser Beraubung den cngern Anschluß an uns „beginnen will" — thun die belgischen Buchhändler in die sem Fall etwas anderes als diejenigen deutschen Buchhänd ler , welche fortwährend die besten Products lebender fran zösischer und englischer Schriftsteller Nachdrucken oder, wie in diesem Falle der Kunstausdruck ist, dem deutschen Publi kum zugänglich machen? Worin liegt der Unterschied? Es ist besser, daß wir diese Frage uns selber zuerst vorlegcn, ehe sie von unseren belgischen Freunden, deren französische Nach drücke manchem unter uns einen hübschen Verdienst ver schaffen , an uns gerichtet wird. Zur Heilkunde des Buchhandels. Hast Du keinen Nespect? „Ja Herr, allein dem Zorn ist was erlaubt." Lear. Der Buchhandel ist krank — warum wird er nicht ge heilt? — Ach es ist ein Jammer, die deutschen Verleger ha ben noch immer nicht das Mittel, das einzige Mittel gesunden zurHcilung; ihr kurzsichtigen Verleger, ich will es euch nen nen: — Seht Ihr nicht alle Tage, wie der Sortiments- Buchhandel cs ist, der an Eurem Marke frißt? er praßtvon seinem hohen Rabatt, während Eure Geduld nicht müde wird, ihm seufzend jeden Tag nur die besten Speisen zu bereiten, und dienend dem fetten Mahle zuzuschauen. Und wie dankt ec's Euch ? Gar nicht. Früher da wac's anders, da kauften die Sortimcntsbuchhändlcc von den Verlegern Bücher und hielten ein großes Lager. Aberdics geschieht nicht mehr, das thun nur noch hie und da Antiquare. Wozu also jene Sortimenter, jene fettcn Büchcrcommissionaire,die denZweck hatten den Verlegern den Verkehr mit dem Publikum zu erleichtern, und denen dafür letzteres aus Unwissenheit oft 15 bis 16ZA Rabatt überläßt. Wozu diese? Schüttelt sie ab wie dürre Zweige. Schon jetzt sollen ja Männer wie Gesenius, Guericke, Tholuck, Weg scheider und viele andere ihre Werke ohne allen Vortheil mit ^ Rabatt an ihre Zuhörer verkaufen —- und cs sollten sich nicht allcrwärts Männer finden, die aus reiner Liebe zur Wissenschaft den Verlegern zur Hand gingen, und sich mit dem Verkaufe von Büchern ohne allen Vorthcil befaßten? Das ist unmöglich; man weiß ja, wie günstige Resultate oft durch Magistrate und andere hohe Behörden schon jetzt erzielt worden sind. Freilich klagen darüber Einige, die wün schen, daß cs immer so soctgehc» möchte mildem mühelosen Gewinn; aber jubeln, jubeln sollte man. Denn daraus erhellt, wie der Buchhandel, wie die Verleger sich frei machen könnten von all den gierigen Zwischenhändlern, wenn sic nur den Muth hätten cs zu wollen. Und es gehört kaum noch Muth dazu; die Beispiele liegen ja vor, wie einzelne kluge Verleger ihren Verlag dem Publikum weit billiger verabrei chen, als es durch Vermittlung des Sortimentsbuchhandels geschehen könnte. Darum Muth, und immer vorwärts! Schon sehe ich im Geiste die schöne Zeit, wo nur noch Verle ger sein werden und Kunden. Und sic wird kommen, denn wir gehen dem Ziele gradwcgs entgegen. Niemand aber wolle cingreifen in das Rad der Zeit: alles geschieht ja und geschah, wie die Weltgeschichte lehrt, von selbst. — Und ihr Alle, die ihr jene Tage des Glückes sehen werdet, schmückt euch in Weiß, wie Ehina's Völker — trauernd.
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