Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1841
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1841
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18411210
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184112109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18411210
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1841
- Monat1841-12
- Tag1841-12-10
- Monat1841-12
- Jahr1841
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2763 107 2784 die Seeräubern bezüglichen Verträge zum Abschluß gedeihe»/ könnt ihr noch manchen guten Schnitt machen, hernach aber werdet Ihr als kühne und erfahrene Seeleute die Waarcnbeför- dcrung der Levante leicht in Eure Hände bringen, weil Ihr um geringer« Lohn arbeiten könnt, als alle Andern. Auch könnt Ihr den Schaden durch Landraub auf der türkischen Gränze wieder hereinbringcn." Ich stelle Euch frei, Euch nach eigener Willkür den Bescheid so oder anders zu denken, je nach Eurer persönlichen Ueberzcugung oder Eurer augenblicklichen Laune. Ich für meine» Thcil glaube, der König würde die Bittsteller ab und zur Ruhe verwiesen haben. — Leopold von Koburg ist nun König der Belgier und in seiner Hofburg zu Brüssel er schien neulich, angethan mit schwarzen Fracks und strohgelben Handschuhen, eine Deputation von Raubdruckcrn, um den Schutz der Majestät für ihr schmähliches Gewerbe anzuflchcn. Dies mal aber kann ich es nicht Euerer Phantasie anheim stellen, wie sie den Bescheid sich denken will, denn die Zeitungen ver künden, daß Seine Majestät die Deputation sehr gnädig empfan gen und geäußert habe: vor der Hand habe die Typographie Belgiens noch Nichts zu besorgen, denn die ihr Bestehen bedro henden Unterhandlungen mit Frankreich würden sehr kühl betrie ben, und wann sie einst zum Schlüsse gediehen sein würden, so könne immer noch Brüssel durch wohlfeile Arbeit mit Frank reich konkurrircn; auch habe ja die belgische Industrie noch ein weites ergiebiges Feld, wenn sie, zur andern Seite sich wendend, deutsche Werke Nachdrucken wolle. — Die Deputation ging ge tröstet und zufrieden von dannen. (Lewald's Europa.) * Fortschritte der Typographie in Belgien. Bei Gelegenheit der diesjährigen Gewerbe-Ausstellung in der belgi schen Hauptstadt haben auch die Buchdrucker geglaubt, durch eine Auslegung des Besten, was ihre Pressen in der letzten Zeit geliefert, die Fortschritte derselben bekunden zu müssen. Meistens ist cs allerdings Nachdruck, was die belgischen Pressen beschäf tigt und aus diesem Grunde sollten dieselben ihre Leistungen eher mit Erröthen als mit Stolz zeigen. Da jedoch bei sol chen Ausstellungen nicht von dem Inhalt, sondern nur von dem Gewände der Bücher die Rede und auch dasjenige, was sich ty pographisch ganz besonders auszeichnet, gewöhnlich kein Nach druck zu sein pflegt, so wollen auch wir uns davon erzählen lassen, ohne Rücksicht darauf, daß der König der Belgier kürz lich den Buchdruckern seines Landes den Rath crthciltc, nun auch einmal deutsche Werke nachzudrucken. Ein belgisches Blatt sagt von jener typographischen Ausstellung: „Große Fortschritte hat seit einigen Jahren die Buchdruckcrkunst unseres Landes ge macht. Es gab eine Zeit, wo man gewisse Bücher mit den größten Kosten aus Paris beziehen mußte, weil unsere Buch druckerkunst noch in der Kindheit stand und die französischen Ausgaben die unfern an Schärfe der Buchstaben, an Schönheit und Festigkeit des Papiers und vorzüglich an Schwärze bei wei tem überragten. Heute ist cs anders; die belgischen Ausgaben rivalisircn mit den sorgfältigsten französischen. Wir sprechen nicht von den Romanen und der ephemeren Literatur, für welche eine so peinliche Genauigkeit nicht erforderlich ist, sondern von wissenschaftlichen Werken, welche, wie die Ausstellung zeigt, ge genwärtig bei uns mit der größten Sorgfalt ausgeführt wer- I dcn. Der erste unserer Buchdrucker ist Adolph Wahlen, sein Ruf ist weit verbreitet; fast täglich bringt er neue Vervoll kommnungen bei seiner Kunst in Anwendung. Das wichtigste der von ihm ausgestellten Werke ist die Maria von Burgund von Octave Delpicrre. Es ist bekannt, daß Herr Delpicrrc durch einen glücklichen Zufall ein Alphabet großer Buchstaben des fünfzehnten Jahrhunderts mit den feinsten Buchstaben auf gefunden hat. Unter jedem Buchstaben finden sich einige fran zösische Verse, und zum Schluß stehen, von derselben Hand ge schrieben, die Worte: per me Ü-Iariam. Man hat erwiesen, daß dieses Alphabet von Maria von Burgund selbst geschrieben ist und um dieses historische Andenken nicht untergeben zu las sen, hat Delpicrre die verzierten großen Buchstaben in alphabe tischer Ordnung an die Spitze der 24 Kapitel seiner Lebensbe schreibung Mariens von Burgund gestellt; und es ist wahrhaft bcwundernswerth, mit welcher Nettigkeit und Sauberkeit die verschiedenen Farben und die Verzierungen Hochgebildet sind; dazu ist in dem ganzen Werke nicht ein einziges Wort gebro chen , und gleichwohl findet sich stets der gewöhnliche Zwischen raum zwischen den Worten. Die Maria von Burgund ist ein Meisterstück in Geschmack und Kunst. — Auch haben wir ver schiedene Werke mit Abbildungen gesehen, unter andern eines, welches in sieben verschiedenen Farben gedruckt ist. — Die Her ren van Linthout und van den Zande von Loewcn haben ein einziges Werk ausgestellt, doch dieses eine ist der höchsten Auf merksamkeit würdig. Es ist die Rabbinische und Chaldäische Chrestomathie von Beelen, in deren zweitem Thcile mehrere arabische, chaldäische und hebräische Stücke gedruckt sind. Noch vor kurzer Zeit mußten Werke der Art mit großen Kosten im Auslande gedruckt werden. Van Linthout und van den Zande verdienen daher unseren Dank, weil sie die Ersten sind, welche Werke der Art zu drucken versucht haben, und um so mehr, da ! cs ihnen so vollkommen gelungen ist. Se. Majestät selbst hat dieses Werk mit vielem Interesse betrachtet und sich sehr freund lich über dasselbe ausgesprochen; die wackeren Urheber desselben werden hierin einen schönen Lohn für ihre Mühe und Sorgfalt -sehen. Die Handlung Meline, Sans u. Comp, hat verschiedene Werke ausgestellt. Ihre Bücher empfehlen sich durch schönen -und korrekten Druck. Ebenso sind die Herren Annoot-Braek- - mann von Gent, Parcnt und Hayez von Brüssel und die Na- tional-Gesellschaft für Verbreitung guter Bücher um der aus gestellten Werke willen lobend zu erwähnen. Vorzüglich aber sind die Musterstücke Hanicq's zu Mccheln hervorzuhebcn; sein Nisssls komanum, sein Pastorale romanum und seine Horss cliurnae haben auch im Auslände eine freundliche Auszeichnung gefunden. Die Sammlung französischer Dichter in 32" von Laurent zu Brüssel zeigt die höchste Sauberkeit des Druckes, und so klein die Schrift ist, ermüdet sie das Auge doch nicht. — Das Gießen der Typen hat in Belgien ebenfalls große Fort schritte gemacht; dies beweisen die Proben, welche Meline, Cans u. Comp., Brassart van St.-Josse-tcn-Noode und Vanderborght von Brüssel ausgestellt haben. Der Letztere vorzüglich verdient um der Nettigkeit und der schönen Proportionalität seiner Buch staben willen eine ehrenvolle Erwähnung. Aus der Werkstatt des Herrn Vandenborght sind auch die Typen hervorgegangen, mit denen Wahlen Dclpierre's Maria van Burgund gedruckt, und etwas Schöneres kann man nicht sehen." (Mag. f. L!t. d. Ausl.) *** In Berlin wurde verboten: Genesis der Julircvo- lution, oder die Staatsidee in Frankreich ic. 1841. geh. Siegen, Friedrich. Verantwortlicher Redakteur: I. de Marle.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder