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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1841
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1841
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- Deutsch
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2781 107 2782 Besten geschadet, der Aufschwung des Geistes gehemmt und unterdrückt wird, und mit welcher Ucberhebung, mit welcher lhörichten Anmaaßung gerade Diejenigen einherschreiten * *), die mit Mißgriffen und Verirrungen der in die Augen fal- ! lendsten Art Dem in so hohem Grade hinderlich und schäd- i lich werden, dem sie förderlich und nützlich sein sollten und könnten. — Entschuldigungen — sie mögen nun haltbar sein ! oder nicht — lassen sich beinahe für Alles aufstellcn; — so ^ sagen wohl auch die bezeichnten Buchhändler: „Die Zei- I ren sind schlecht; — nur was dem Zeitgeist entspricht und wohlfeil ist, findet Anklang und Absatz; — es giebt der Schriftsteller und Scribenten zu viele, sie überhäufen uns mit Arbeiten und Anträgen unter den billigsten Bedingun gen;**) — es istuns daher nichtzu verdenken, wennwirnach dem Wohlfeilsten greifen; findet sich etwas darunter, wasGlück macht, so muß dies manches andere übertragen, was uns zur Maculakur wird, und Schriftsteller, die sich einmal einen Na men erworben haben, müssen wir ja doch höher honoriren, denn da verkauft der Name, ohne Bezug auf den Inhalt, das Buch — u. s. w." Diese Aeußerungen sind leicht zu wider legen, ***) und ob es gleich eigentlich wohl nicht hierher ge hört, so antworte ich ohne Bedenken darauf: „Die Unzahl gehaltloser und werthloser Schriften hat einen großen Thcil an der mangelhaften Gestaltung des Zeitgeistes; — neh met keine Schriften solcher Art, welches in der Regel auch die wohlfeilen sind, in Verlag, drucket und verbreitet ste nicht, dann werden nicht mehr so viel oberflächliche und schlechte Werke geschrieben werden, und Ihr werdet nicht nölhig ha ben, durch prahlende Titel, pomphafte Empfehlungen und erkaufte Recensionen ff) zu täuschen; dann werden aber auch die bessern Werke mehr Absatz finden ffff), und Ihr werdet den Verfassern derselben besser lohnen können ffffff); — verschweiget und verberget es Eueren Schriftstellern nicht, wenn Euch ihre Arbeiten Segen bringen; ermuntert sie viel mehr durch offene Anerkennung und Vergünstigung; damit werdet Ihr auch andere Geistesblüthen hecvorlocken und dem Allgemeinen den größten Vortheil bringen; — seid nicht partheüsch gegen Schriftsteller, die Euch einmal etwas Gu tes lieferten, und traget dessen Würdigung nicht auch auf ihre geringeren Erzeugnisse über, wie es leider Diejenigen thun, die sich überreden lassen und selbst überreden, daß, wenn Einer einmal etwas Gutes geliefert habe, auch alle ») Nicht blo- im Buchhandel macht Geld den Mann l»>anchmal aber auch nicht.) "> Leere Entschuldigungen sind dieses doch wahrlich nicht, und wer Erfahrungen aus dem Geschäft und Leben hat, wird ihren guten Grund nicht verkenne». "") Leicht?? Bei einigen möchte es dem Herrn Verf. recht schwer werden. -j-> Wenn die Recensionen wirklich zu erkaufen sind, wer ist dann schuldiger, der das Geld gibt, oder der es nimmt? -ff-) Wollte Gott, dieser Schluß wäre untrüglich, dann wäre es keine Kunst mehr, nicht blo» achtbare, sondern auch glückliche Unternehmt,», gen zu machen. f-f-f-) ES würde schon jetzt viel besser um die Verfasser stehen, wenn nicht der Verleger, der nicht Makulatur drucken will, weit mehr an Jnser- tionSgebühren, als an Honorar aufwenden müßte. seine späteren Leistungen obne Tadel, oder wenigstens eben so gut sein müssen; — Ihr schadet mir solcher unbegründe ten Bevorzugung der guten Sache im Allgemeinen und schläfert die betreffenden Individuen in den höchst nachlhci- ligcn Zustand der Selbstüberschätzung ein, dessen nächste Folge, in der Regel, das Aurückschreiten ist. — Würdiget und fördert, waS zu würdigen und der Förderung werth ist, und verkennet vor Allem nicht in dem Schriftsteller den , Arbeiter, der Euch das Material zu dem Bau euerer bür gerlichen Subsistenz liefert und, nach Maaßgabe des Wer- lhes seiner Arbeit, seinen Lohn verdient, ohne ihn erbet teln und erschmeicheln zu müssen. *) — Lasset euch dies um so mehr zur Beherzigung gesagt sein, da Ihr nur Aus nahmen unter einer zum Glücke bedeutenden Anzahl **) würdiger Eollegen seid, welche Eueren Verirrungen und Mißgriffen nicht erliegen und mit dem vielen Guten, was sie wirken, mit dem Vortrefflichen, Schönen und Gemein nützigen, was sie fördern, wie mit dem ersprießlichen Ge deihen ihrer Geschäfte den ruhmwürdigen Beweis liefern, daß sich auf andere Weise recht gut bestehen läßt, und so den begründeten hohen Begriff von der Wichtigkeit des Buch- ! Handels dauernd aufrechterhalten." -> Dagegen schütz! ihn sein Verlagicontraci. ") Diese bedeutende Anzahl bankt dem Hrn. Verf. für sei» artige« Compliment, und Alle glauben sich zu derselben zählen zu dürfen, da sich zu de» übrigen keine auf den Stufen der Erkenntniß stehende Sünder „als Freiwillige" finden wollen. Mannigfaltig«». * Belgischer Nachdruck. Gesetzt, König Leopold hätte den griechischen Thron bestiegen, was zu einer gewissen Zeit gar nicht außer dem Bereiche der Möglichkeit lag, denn er hatte diese Würde anzunehmen bereits zugesagt, und schon durchliefen Kupferstiche und Lithographier» die Welt, auf denen unter sei nem Brustbild „Lcopoldos Basüevs" in stattlichen griechischen Buchstaben zu lesen stand, um die Hellenen vorläufig mit den Zügen des Mannes vertraut zu machen, von dem sie um desto mehr zu erwarten hatten, je weniger er von dem Grundstock seiner Liebe und guten Vorsätze für sic und ihre Wohlfahrt noch bisher ausgegcben. Hätte er nun den Thron bestiegen und zu Athen in seiner Hofburg wäre eine Deputation von sonnver brannten Gesellen mit langen schwarzen Locken und Aottelbär- ten, in schmierigen Fustancllcn und rothen Tuchwesten vor ihm erschienen, um ihn zu bitten, ihre „Industrie" gegen die An maßungen der Fremdlinge zu schirmen, die sich nicht entblbdeten, die Piratenschiffe im Archipel selbst aufzubringcn, und die Her ren Seeräuber an die Raaen zu henken; so frage ich Euch, was der König allenfalls geantwortet haben würde? Sollte wohl der Bescheid gelautet haben: „Liebe Kinder, vor der Hand habt Ihr nichts zu fürchten, denn meine Beziehungen zu den christ lichen Mächten sind noch sehr kühler Natur, und bis die auf
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