Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.12.1841
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- Erscheinungsdatum
- 07.12.1841
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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2741 106 2742 cum an, daß er bei seinen ausgebreitcten Verbin dungen*) in den Stand gesetzt sei, viele Bücher zu ermä ßigten Preisen zu liefern. **) Bei der Lescbibliothek dcr^ neuesten, belletristischen Werke u. s. w. zeigt dieser Verein ^ für Literatur und Kunst an, daß, die ungemein billigen ! A bonnements bcdin g u ngen, die er „in Stand gesetzt ist" zu geben, auch den Unbemitteltsten „in den Stand setzen werden" zu lesen. Am Schluß dieser so ! schönen vorläufigen Etablissements-Empfehlung sagt dann' der Verein w.: „nur der Wunsch, ein geehrtes Publicum j in jeder Hinsicht zufrieden zu stellen wird die Triebfedermeine r Handlungen sein." Auf welche Weise und aus welchen Wegen der Verein rc. diese schwieri gen Aufgaben lösen wird, erwarten wir begierig und werden spater darüber berichten. Jedenfalls müssen ihm bedeutende Mittel zu Gebote stehen, die wir nicht kennen und ahnen. Bis heutigen Tages haben die Hirschberger Buchhand lungen ***), zu ihrer Ehre sei es gesagt, trotz des so gedrück ten Geschäfts sich niemals Schleudereien zu Schulden kom men lassen, aber der „Verein für Literatur u. K." scheint die Bahn dazu brechen zu wollen. Was soll aber auf solche Weise aus dem Sortiments buchhandel für die Folge werden? Besonders in Preußen, wo nach dem Gesetz der allgcm. Gewerbcfrciheit fast jedem sich Meldenden die Erlaubniß zum Buchhandel gestattet wird. Wäre es nicht bald Zeit, vereint und gemeinschaftlich bei den höhern Behörden einzukommen und sie auf die baldige Zerstörung eines Gewerbes aufmerksam zu machen, welches früher zu den ehrenvollsten gezählt werden konnte. Warum werden die gesetzlichen Bestimmungen bei Ertheilung von Eoncessionen zum Buchhandel nicht geschärft oder wenigstens streng gehalten? Warum entstehen so viel Etablissements von Buchhandlungen durch Privatpersonen? Was hat der Buchhändler, welcher mühsam sein Geschäft erlernt, vor den Nichtgelcrnten voraus? Wie oft mag nicht das Gesetz mit dem Ausweis über das eigne Vermögen von 2000 welches dargelegt werden soll, umgangen werden! Wie oft mag es schon vorgekommen sein, daß die, der Behörde nachzuweisenden 2000 auf einige Stunden oder wie es die Umstände erfordern auf einige Tage vom Ban- quier oder einem Freunde einstweilen geborgt und dann wie der zurück gegeben worden sind! Es ist ja nur nöthig sich durch irgend ein Papier über den Werth von 2000 mit dem Bemerken auszuweisen „dies ist mein Eigenthum" und die Angelegenheit ist geordnet. Warum werden bei demVcr- mögensnachweis nicht die Darlegereidlich vernommen, daß das vocgezeigte kein erborgtes, sondern wirkliches Eigenthum sei? Es wäre noch Viel und Manches anzuführen, aber alle Vorschläge, so auch dieser, werden ja größtcntheils nur geschrie ben und kaum gelesen bei Seite gelegt. Was nützen jahrelange Schreibereien, Aufsätze u. dcrgl. m. in dem Börsenblatt und dem Organ? Ist es darum besser geworden? Nein, im Gegcn- theil sind von Jahr zu Jahr neue Buchhandlungen in Un zahl erstanden und die Schleuderei als eine natürliche Folge davon ist größer geworden, so wie der Weg im SortimenkSge- schäfl sein Glück zu gründen immer häufiger betreten wird. Jeder rechtliche und thätige Sortiments-Buchhändler sieht mit Grauen der Zukunft entgegen. Will er von seiner auf dem Wege der Rechtlichkeit geführten Bahn nicht abwei chen, und dem Schleuderer nicht folgen, so bleibt er ohne Absatz, und der wenige etwaige Erwerb früherer Jahre geht verloren und er wie der Schleuderer gehen mit der Zeit beide zu Grunde. Das sicherste, obgleich harte Mittel, das Ueberhandneh- men der neuen Etablissements und dadurch immer mebr herbei- geführtcn Schleuderet ein Ziel zu setzen, können nur die Ver lagshandlungen ausführcn, indem sie jedem neuen Etablisse ment unter wenigstens drei Jahren kein Eonto eröffnen und jedem Schleuderer das Eonto für immer kündigen. Der Er folg davon dürfte sich unter Kurzem gewiß sehr wohlthätig Herausstellen. Der mit den gesetzlichen eigenen Mitteln versehene sich neu etablirende Sortiments-Buchhändler wird dieser frei lich strengen Maasregel mit Ruhe entgegensetzen, während die Unrcellität um so eher schwinden wird. D. E. *) Wahrscheinlich überseeische; denn mit den Buchhandlun gen des Kontinents stehen die andern Hirschbcrgcr Buchhand lungen in Verbindung. **) Können das nicht aucb die bestehenden Handlungen? oder giebt er vielleicht außergewöhnlichen Rabatt? ***) Unter 6 Jahren haben deren 2 ihre Geschäfte einstellen müssen, obgleich sie recht thätig geführt wurden. Zur Vcrthcidiguirg des ZurnckverlaugenS. So lange die Wahrscheinlichkeitsrechnung nicht das Ge- heimniß entdeckt hat, bei Bestimmung der Auflagen just die rechte Zahl zu treffen, so lange wird cs auch ausnahmsweise Vorkommen, daß sich Novitäten zuweilen noch vor der Zeit des Krebsganges vergreifen und zwar, wie es in der Natur der Sache liegt, gerade solche, auf welche die mehresten Be stellungen eingehen. — In dieser Verlegenheit bleibt dem Ver leger nichts übrig, als entweder das Buch schnell noch einmal aufzulegen, wobei er Gefahr läuft, die Beute habgieriger Schriftsteller-Prätensionen zu werden, worüber auch beim schnellsten Druckbclrieb die Zeit verloren geht, und wodurch er mit Aufopferung des gehofften Gewinnes seine Maculatur- Vorräthe nach verlaufener Krebsfluth in erschreckender Weise angehäuft sieht —, oder diejenigen Eollegen, die den Artikel ohne Aussicht auf Absatz noch liegen haben, freundlich um die Gefälligkeit bald möglichster, außergewöhnlicher Remittur, wenn solche nicht zu schwierig und zu sehrge - gen ihre Eonvenienz ist, zu bitten. Es gibt aber einige Störenfriede, welche gegen das letztere Verfahren mit unerbittlicher Strenge eifern zu müssen glau ben und erst kürzlich ihre Stimmen dagegen erhoben. —> Wenn sie wirklich nicht einsehen sollten, daß ein so bittend und also bedingt ausgesprochenes Zurückverlangen in solchen Fällen das einzige Mittel ist, wodurch sich ein Verleger, selbst zu Gunsten der auf die fehlenden Sachen wartenden Sorti mentsbuchhandlungen helfen kann, so mögen sie cs doch we nigstens dabei bewenden lassen, von solchen bescheidenen Bit ten keine Notiz zu nehmen, da es in eines Jeden Belieben steht, gefällig oder ungefällig, freundlich oder unfreundlich zu sein. — Aber ein solches Gesuch unberücksichtigt zu lassen und noch obendrein selbst dann, wenn es vielfach zu entschul-
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