Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.12.1841
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.12.1841
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18411203
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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2709 105 2710 als solche, nicht in die Spalten des Börsenblattes gehö ren, daß religiös-dogmatische Untersuchungen, oder das Schmähen irgend einer religiösen oder politischen Partei, dort nicht an ihrem Platze sind und wehe uns, wenn je der Glaube irgend einer Art einen Einfluß auf das geschäftliche Leben gewinnen oder gar im Innern uns trennen könnte. Ich hasse alles Nadotiren über diese Gegenstände, und das Herumwcrfcnmit neumodigcn, jungdeutschcn Phrasen, aber wo der Fanatismus des Einen oder Andern in unser Gebiet übergreift, cs also für uns geschäftlich wird, muß cs gerügt werden; auch wenn die wunde Stelle schmerzt, muß darauf aufmerksam gemacht, davor gewarnt werden, und daß dieß nicht übertrieben, daß die Berührung in ruhiger, anständiger Sprache undForm geschehe, dafür bürgtunssowohl der richtige Takt, und der gediegene Sinn der Deputaten des Leipziger Buchhandels, unter deren specieller Leitung das Börsenblatt steht, als auch die Redaction selbst, welche den in Rede ste henden Angriff sich zwar durch ihren Eifer, für das Beste des Buchhandels nach allen Seiten hin wirken zu wollen zugezogen, keineswegs aber durch ihr Benehmen in dem Statt gefundenen Maße verdient hat. Die Wissenschaften greifen so eng in einander, und sie — und wohl auch die Politik — sind mit unscrm geschäft lichen Leben so eng verschwistcrt, daß sie ganz davon zu tren nen, dem Leben die Seele rauben hieße, wo aber die Grenze zu ziehen sein möchte, kann nur ein richtiger Takt lehren. Daß deshalb, weil nach der Meinung des Hrn.P. diese Grenze überschritten ist, das Börsenblatt in Gefahr sei, be greife ich nicht recht, und bitte Hrn. Perthes um eine weitere Erklärung dieser Behauptung, so wie um seine Meinung, was er eigentlich unter dem Geschäftlichen versteht, das er allein in das Börsenblatt ausgenommen haben will, und zu denen ich sowohl literarisches Eigenthum, Verlagsrecht, Nach druck, als auch Ecnsur, freie Presse w. rc. unbedenklich rechne. Wären die früheren Redactionen des Börsenblattes, — ohne ihnen dies zum Vorwurfe machen zu wollen — mit derselben Energie dabei zu Werke gegangen, als in neuerer Zeit die Preßzeitung, deren Inhalt wohl zum allergrößten Theile in das Börsenblatt gehören möchte, so würden wir nicht nöthig haben uns in Fällen, wo es das Leben unsers Geschäftes gilt, in andern Blättern nach Lehre und Rath um zusehen, die, seit cs nur der Erklärung bedarf, „in di rekte Verbindung mit dem Buchhandel treten zu wollen," um Buchhändler zu heißen, in Theorie und Praxis leider gar Viele nöthig haben. Ucbcr Angriffe auf gewisse Richtungen der Literatur und des Buchhandels. Es ist der rührigen und thätigen Redaction des B. Bl. von einigen Seilen übel gedeutet worden, daß sie in neuerer Zeit nicht immer auf dem rein materiellen Gebiete des Buch handels geblieben ist; es wurde behauptet, daß jede Meinung im Bereiche des Geistes unter den Buchhändlern rcpräscntirt und daher (sonderbarer Schluß!) keiner zu nahe zu treten sei. Einsender dieses will nicht weiter mit den Herren Bädcker und Perthes über diesen Punkt rechten, da sie eigentlich durch ihr öffentliches, obschon aus der chrenwerthestcn Gesin nung hcrvorgegangenes Auftreten nur den Beweis geführt haben, daß auch tüchtige und alle Hochachtung verdienende Männer irren können; die Bemerkung aber ist nicht zu unter drücken, daß ein gänzliches Schweigen über die Miß- und Ausgeburten der Literatur und des Buchhandels innerhalb unsers Kreises unser wahres Interesse und die Ehre unser« Standes eben nicht fördern dürften, indem andern öffent lichen Blättern doch nun einmal kein Schweigen aufzucr- legcn ist. Findet ein Angriff auf den Verlag eines Buchhänd lers, der, er mag sein wer er wolle, einmal unser College ist, im Börsenblatte statt, so kann ihm das als Warnung und als Fingerzeig dienen, eine bessere Bahn zu betreten, die ihm selbst und unserm ganzen Stande mehr Ehre macht, und erfährt das Publikum hiervon, so wird es eine Corporation um so mehr achten lernen, die Unwürdiges von sich abwehrt; geschehen aber solche Angriffe in anderen Blättern, während wir selbst in unserer Mitte schweigen, ja gehen wir sogar soweit, der Re daktion Vorwürfe zu machen, und sie anzuklagcn, daß sie aus ihrer Rolle falle, wenn sie auch das geistige Gebiet des Buch handels betrete, so muß ein Tadel, der in anderen Blättern den einzelnen Collcgcn in seiner Eigenschaft als Buchhänd ler trifft, auf unfern ganzen Stand zurückfallen. Vertrauen wir dem guten Willen und der Thätigkcit der Redaction — von beiden hat sie während ihres Wirkens unzweideutige Proben abgelegt — und seien wir nachsich tig gegen eine Stellung, die wohl eben nicht leicht und angenehm ist und welche zu behaupten nicht grade Jeder manns Sache sein dürste. 8 st- 8. Ucbcr das Erscheinen zweier Novitärciizcttcl. Die Besprechung desselben im Börsenblatt 101 ver anlaßt auch den Unterzeichneten noch hinzuzufügen, daß oft Nova deshalb doppelt verlangt werden; die Vereinigung der Novitätenzettel als Beilage zum Börsenblatt dürste jeder Sortimenlsbuchhandlung eine große Erleichterung sein, die sich die Mühe geben will, die Zettel auseinander zu schneiden und alphabetisch in einem besonders anzufertigcndem Buche einzukleben, und damit jedesmal so lange sortzufahrcn bis ein neuer Band von Hinrichs Büchcrkatalog erscheint. Auf diese Weise würde viel Zeit erspart werden. L. Fernbach zun. Aus einem Schreiben an die Rcdaction» .... Warum Bezichuugen des Buchhandels zum Staat wtglasscn? Gerade dicseTcndcnz Halle ich für eine Hauptbc- stimmung des B. Bl. — Und Censurgcgenständc soll es der Preßzeitung überlassen!! Das B. B. bestand ja lange vor der Pr. Z. Sollte cs wegen diesem Nebenblatt später plötz lich seine Tendenz ändern? Dann würde es höchst gefährdet sein, wenn cs bei Erscheinung jedes neuen Blatts, was noch kommen kann, seinen Inhalt selbst aufgcbcn wollte.
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