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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19080518
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- Jahr1908
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5558 Börsenblatt s. b. Dtschn. vnchhandel. Nichtamtlicher Teil. 114, 18. Mai 1908. daß er in umsichtiger Weise alles getan hat, um Störungen bei der Abwicklung der Meßgeschäfte hintanzuhalten. Unser Vorgehen gegen die Reversforderung des Vereins von Verlegern deutscher illustrierter Zeit schriften, sowie unsere Verhandlung, die mit drei Vorstandsmit gliedern des Vereins zu Berlin unter dem Vorsitz des Herrn Karl Siegismund, ersten Schriftführers des Börsenvereinsvorstandes, abgehalten wurde, sind Ihnen durch Rundschreiben und Veröffentlichung im Börsenblatt zur Kenntnis gebracht worden. Mit großer Befriedigung konstatieren wir auch an dieser Stelle, daß unsere Hauptforderung: Zurück ziehung des Reverses für den Buchhandel, durch das bereitwillige Entgegenkommen der drei Herren des genannten Vereins erfüllt wurde. Um so lieber haben wir dagegen das Versprechen gegeben, den Verein nach Kräften zu unterstützen in seinem leider nur zu sehr be rechtigten Kampf gegen vielfach auftretende häßliche Mani pulationen, die auf dem Gebiete der Anzeigen und Reklamen innerhalb des Textes der Zeitschriften eingerissen sind. Daß hierbei weniger das einen Lesezirkel führende gute Sortiment in Frage kommt, sondern zumeist die große Zahl von Lese zirkel-Geschäften, die dem Buchhandel gar nicht angehören, ist beiderseitig erkannt worden. Der Ausgang unserer Ber liner Zusammenkunft berechtigt uns zu der Hoffnung, daß es gelingen werde, auch über solche Punkte noch eine Einigung zu erzielen, die für das Sortiment von Wichtigkeit sind; wir meinen eine entsprechende Entschädigung für den immer mehr anwachsenden Umfang der Jnseratbeilagen, sowie die das gesamte Sortiment schädigenden Anzeigen einzelner Versandgeschäfte rc. Wie Sie aus dem Börsenblatt ersehen haben, ist unsere Eingabe an das Kaiserliche Reichspostamt in Sachen des Reichskursbuches abschlägig beschicken worden. Wenn wir die Angabe, daß der jetzige Nettopreis des Buches — 2 Mark — unverkürzt seitens der Verlagshandlung an die Reichsdruckerei abgeführt werde, auch nicht bezweifeln dürfen, so wissen wir dagegen nicht, ob die Einnahmen aus dem Jnseratenanhang der Verlagshandlung tatsächlich die Notwendigkeit auferlegen, den Sortimentsbuchhandel mit dem kümmerlichen Rabatt von 20°/g gegen bar abzuspeisen. Wir erinnern übrigens daran, daß in den ersten Jahren, wo das Reichskursbuch als Konkurrentin gegen den Großen Hendschel auftrat und sich auch der Hilfe des Sortiments bediente, es seinen Verleger in den Stand setzte, mit 40°/o Rabatt zu liefern. Wir gedenken schließlich auch der Tatsache, daß die zuerst zugestandene Umtauschberechtigung später aufgehoben wurde. Der Sortimentsbuchhändler kann natürlich den Verkauf des Reichskursbuches nicht auf geben, aber er wird im eigenen Interesse bei seinem Bezüge vorsichtig sein müssen und den vollkommen gleichwertigen Großen Hendschel in jeder Weise bevorzugen. Als einen schönen Nachklang von Kantate 1907 durften wir die Überweisung einer Gabe von 300 durch einen alten und bewährten Freund des Verbandes begrüßen. Der gütige Spender hat uns die Verwendung anheimgestellt, uns aber die Verpflichtung auferlegt, seinen Namen nicht zu nennen. Den s. Z. von uns ausgesprochenen Dank wieder holen wir hiermit aufs herzlichste. Der Tod hat uns im letzten Jahre drei Männer ge raubt, die vielen von uns auch persönlich bekannt waren. Unmittelbar nach Kantate 1907 verstarb Herr Josef Jolowicz, der verdienstvolle langjährige Vorsitzende des Ver eins der Posener Buchhändler. Herr Jolowicz hatte großes Interesse und ein warmes Herz für alle buchhändlerischen Fragen, er hat das oft auf unseren Versammlungen bekundet. Durch das Hinscheiden des im Buchhandel hochangesehenen, von uns allgemein verehrten Kommerzienrats Or. Trübner- Straßburg sind wir alle in tiefe Trauer versetzt worden. Mit ihm ist eine Zierde des deutschen Verlagsbuchhandels dahingegangen, ein Mann von hohen Geistesgaben, daneben aber auch von einer großen persönlichen Liebenswürdigkeit. Die gleichen Empfindungen beseelen uns, wenn wir des Heimgegangenen Geh. Kommerzienrats Elwin Paetel ge denken. Wie Trübner, war auch Elwin Paetel eine vor nehme Erscheinung, dessen Wirken für das Wohl aller Be dürftigen im Buchhandel uns anläßlich seines Jubiläums im Berliner Unterstützungsverein oeranlaßte einen jährlichen Beitrag des Verbandes für diesen zu beantragen. Das An denken der Heimgegangenen lieben Kollegen wird in uns allen fortleben. Der Vorstand hat bei diesen schweren Verlusten im Namen des Verbandes seine tiefe Anteilnahme bekundet, er hat desgleichen nicht gefehlt bei frohen Ereignissen und Gedenkfeiern, die im ganzen deutschen Buchhandel Nachhall gefunden haben. Wir nennen aus diesem Anlaß die Feier des 75 jährigen Bestehens des Vereins der Leipziger Buch händler, die 100 Jahresfeier der Wiener Korporation der Buch-, Kunst- und Musikalienhändler und die fünfundzwanzig jährige Feier des Verbandes Hannooer-Braunschweig. Der große Leipziger Verein ist ein alter Freund unseres Ver bandes, er entsendet alljährlich zahlreiche Vertreter in unsere Versammlungen, Kollegen, die stets lebhaftes Interesse bei unseren Verhandlungen bekunden. Von unseren Berufs genossen in Wien erscheinen ebenfalls regelmäßig verschiedene liebe Kollegen, deren Mitarbeit in Hinblick auf die in Öster reich maßgebenden besonderen Verhältnisse uns um so mehr erfreut. Der Verband Hannooer-Braunschweig hat sich bei uns von jeher durch ganz hervorragende Tätigkeit ausgezeichnet, es sei auch daran erinnert, daß er vor uns und Rheinland- Westfalen die Leitung unseres Verbandes gehabt hat. Herr Max Woywod, der frühere Vorsitzende des Provinzialvereins der Schlesischen Buchhändler, feierte vor kurzem die Feier des 25jährigen Bestehens seiner angesehenen Verlagsbuchhandlung. Herr Woywod war früher auch Vor sitzender unseres Verbandes und Mitglied des Wahlaus schusses. Als letzten in der Reihe, nicht aber in unserm Herzen, gedenken wir unseres Kollegen Otto Petters-Heidel- berg, der am 10. Oktober v. I. das Fest seiner Silber hochzeit feiern konnte. Der Name genügt, wenn wir seiner aus Hochherzigkeit und Menschenliebe entstammenden unermüdlichen Tätigkeit auch hier gedenken. Wir wieder holen heute gern den genannten Vereinen und Kollegen unsere aufrichtigen Glückwünsche. Zum Schluß dieses Berichtes drängt sich uns noch ein Verpflichtungsgefühl auf, dem wir Ausdruck geben möchten. Wenn wir die Ereignisse des hinter uns liegenden Jahres Überblicken, so zeigt sich uns gewissermaßen ein Doppelbild. Wir gewahren zwei Strömungen, die durch den Buchhandel hindurchfluten. Auf der einen Seite steht unser Börsenverein mit der großen Zahl seiner Anhänger und Freunde — auf der andern Seite dagegen eine kleinere Schar von Kollegen, die das von ihnen erkannte Recht durch Mittel und Wege zur Geltung bringen wollen, die jenseitig auf energischen Wider stand stoßen. Unser Verband, der durch seine Tätigkeit seither stets bestrebt gewesen ist, auftretende Gegensätze im Buchhandel nach Möglichkeit auszugleichen, gehört mit allen seinen Gliedern dem Börsenverein an, es kann daher für uns nicht zweifelhaft sein, auf welche Seite von den beiden Strömungen wir uns mit arbeitswilliger Kraft zu stellen haben. Aus dem gewählten Bilde in die Wirklichkeit ein tretend, erinnern wir nochmals daran, daß gerade jetzt die Vorstände des Börsenvereins und des Deutschen Ver legervereins zum Wohle des Sortiments an der Arbeit
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