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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1841
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.05.1841
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- Deutsch
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963 42 964 wem sie in Verkehr treten.— Zu diesen Beispielen wäge folgendes gezählt werden: Seit einigen Wochen existirt ein neues Antiquariats-Eta blissement, angeblich in Bockcnheim unter der Firma Anton Bär, in der Wirklichkeit aber in Frankfurt a/M. mit dem Deckmantel der Eommissions-Firma: Hirschheim in der Schnurgaffe in Frankfurt a/M. Besitzer dieses Geschäfts sind Anton Bär, zur Dynastie der in Frankfurt a/M. resioiren- dcn Bäre gehörig, und Antiquar Stiefel, Schwieger sohn von Bär, ehemals in Wetzlar wohnhaft. Es ist klar, daß Bockenheim, eine unbedeutende Stadt, nichts andres als Aushängeschild ist; Frankfurt dagegen der unglückliche Tummelplatz, auf welchem auch dieses neue von so manchen Verlegern bereits unterstützte Antiquar-Etablissement seine Kräfte zum Nachthcil des dortigen Buchhandels entwickeln soll. Die Frankfurter Buchhandlungen, leider bereits daran gewöhnt, sowohl energisches Auftreten, als wohlmeinende Nathschläge unbeachtet, selbst theilwcisc verachtet zu sehen, werden sich ihrer Haut wehren, so gut cs möglich ist. Hier verdient zunächst nur bekannt zu werden, daß jene Firma Anton Bär in Bockenheim: Gocthe'sWerke, welche unter des durchlauch tigsten deutschen Bundes schützenden Privi legien erschienen, in dem famoscnHerisaucrNachdruck*) debitirt.Letz terer wurde noch vor Kurzem durch dirccte Briefe mit dem Post stempel : Zweibrückcn mehren Frankfurter Buchhandlungen angeboren, aber natürlich nicht im mindesten beachtet; die neue Antiquar-Firma hat hierin, wie es scheint, keine Scru- pcl. Heute Nachdruck von Goethe, morgen Nachdruck von etwas anderem, dem Gesetze zum Hohn, den Verlegern zum Schaden, den Verlegern, die mit solchen Beispielen verse hen, wohl endlich zur Besinnung kommen möchten! — Wer die Mittel und Wege kennt, die in diesen traurigen Verhältnissen hin und wieder benutzt werden, der braucht nicht Caffandra zu sein, um die Gestalt des deutschen Sor timentsbuchhandels, da wo Antiquare jetzt, von den Verle gern gehätschelt, ihr Wesen treiben, für den Zeitpunkt nach 10 Jahren mit ziemlicher Sicherheit vorauszusagen. lieber den Rabatt. Die in Nr. 26 d. Bl. abgcdrucktcn „Bedenken" ver öffentlichen schwere Mißbrauche des Buchhandels, so daß man bedauert, immer nur Thaksachen zu erfahren statt Na men ; als Bedenken kann ich aber nur das eine herauslesen: daß selbst durch allgemeine Reduktion des Buchhändler-Ra batt das Rabattgcbcn an Kunden und das Schleudern mit 25ff (vorzugsweise von Seiten der Verleger und Leipziger Geschäftsfreunde) nicht unmöglich gemacht würde. Allein was bedeutet das? Sollte man die Gesetze, Verord nungen und Strafen gegen Raub und Diebstahl deshalb ab- stellen, weil sie Raub und Diebstahl nicht unmöglich ma chen — sie nicht faktisch abstellen? So scheint es mir, *) Bei demselben ist außer der Cotta'schen Buchhandlung betheiligt: Herr Brockhaus durch den Nachdruck von: Ecker mann Gespräche; Herr Duncker und Humblott durch den Nachdruck von: Goethe Briefwechsel mit Zelter. daß auch jenes kräftige und in der Zeit liegende Mittel nö- thig geworden ist, das Rabattgeben und Schleudern zu be kämpfen. Und würden diese dadurch auch nicht unmöglich gemacht, so würden sie doch dadurch außer Sitte kommen; sie würden gerichtet und gebrandmarkt sein — während jetzt Jeder Unrecht thut, der an Unkundige ohne Rabatt verkauft. Sollte übrigens eine allgemeine Herabsetzung des Buchhändler-Rabatt vielen der Herren Geschäfts-Genossen ein gar zu großartiges und gewagtes Unternehmen scheinen, so giebt es, zu gleichem Zwecke, auch wohl ein stilleres, weni ger gewaltsames Mittel. Die Höhe des Rabatt ans Publi kum richtete sich zwar bisher nach der Sachkenntniß, Stel lung und den einzelnen Kunden, aber dabei hat sich doch für jede Stadt und für jede Gegend eine zumeist in Anwendung gekommene Mitteccgcbcn, und selbst in einer Entfernung von Leipzig von 20—30 Meilen sind 16^ ff sehr gebräuchlich. So halte denn jeder Einzelne eine solche Mitte fest, und gebe al- l e n Kunden gleich hohen Rabatt. Dazu brauchte man nun auf die Fakturen an Kunden bloß c i ne Preis-Columne drucken zu lassen, und da hinein die Preise der mit 25ff an- gesctzten Bücher ohne weiteres, die Preise der mit 33z ff an- gesetzten aber mitsofortigemAbzugedes üblichen Radatt auszuwcrfen. Dann könnte und würde nach und nach Niemand mehr Rabatt verlangen, da die höheren Eata- logpreise immer solche Anforderung als unstatthaft beweisen. Die Vortheile dieser Maßregel sind einleuchtend. Dann würde: 1) Tue entehrende Vorstellung eines vomPublikum zu fordernden Rabattes sich nach und nach ganz verlieren. 2) Unkundige würden nicht mehr um den Rabatt geprellt wer den. 3) Die Sortiments-Buchhandlungen würden begrei fen, daß sie an den Ordinär-Preisen (mit 16^ ff) weniger Gewinn haben, als bei dem Ansätze mit 25ff; man würde sich also für Werke letzterer Art vorzugsweise verwenden, und dadurch diese Ansatzweise mit der Zeit zur allein herrschenden machen. 4) Die Kunden würden sich größtentheils über die niedrigen Preise wundern; während sie sich jetzt oft über zu hohe, unrechtliche Preise beschweren, zumal wenn ihnen vor her die Bücher von Antiquaren oder andern Handlungen schon mit abgezogenem Rabatt angeboten wurden. — So, scheint es mir, könnte Jeder in seinem Wirkungskreise den Rabatt abschaffen, wenn es nicht im Ganzen und Großen geschehen soll. R. M. Urbcr Continuationsbüchcr. Zweckmäßiger, als die Eontinuationen in gebundene Bü cher zu tragen, ist es, dieselben auf einzelne Blättchen (viel leicht des bessern Handhabens wegen in 8.) zu schreiben. Es erstehen hieraus mancherlei Vortheile. Der erste ist, man gewinnt viel Zeit beim Eppediren, indem man, wenn die Blättchen, auf Art der Meßbücher, richtig alphabetisch geordnet sind, einen leichtern Ueberblick hat. Bei gebunde nen Büchern ist nicht zu vermeiden, daß alle Eontinuationen, welche längst beendigt sind, noch fortwährend einen unnö- thigcn Platz wegnehmen, da man die unnützen Blätter nicht herausnehmen kann, was aber bei losen sehr gut geht, indem die nicht mehr gebrauchten bei Seite gelegt werden, doch muß
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