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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.03.1841
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.03.1841
- Sprache
- Deutsch
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427 18 428 heit wirken, dürften nicht ihre Unterstützung einigen Großen verdanken, sondern sic müßten diese von der Menge empfan gen. „Es kann Fälle geben, wo es heilige Pflicht einer Re gierung wird, einem genialen Mann im Unglück beizustehen, aber für gewöhnlich dürfen literarische Männer nicht nach solchen Hülfsquellen sich umzusehen lernen. Die Einrich tung eines regelmäßigen Systems literarischen Gönnerthums zur Belohnung literarischer Arbeit würde die Geister, welche zur Zierde und zum Segen der Gesellschaft bestimmt sind, zu Werkzeugen für deren Erniedrigung machen. (Hört!) Deshalb liegt cs im Interesse des Publikums, die Schrift steller freigebig zu belohnen. Aber diesen Betrachtungen müssen wir Uebelstände entgegengesetzter Art gegenüberstellen. Wenn mein gelehrter Freund beweisen könnte, daß das Mo nopol die Waare wohlfeiler machen würde, so will ich noch weiter gehen, als die Bill verschlägt, und aus vollem Her zen für ein ewiges Monopol der Schriftsteller bei ihren Wer ken stimme». Kann aber in solchem Falle mein gelehrter Freund irgend einen Grund anführen, warum wir nicht auch das Theemonopol und alle die Monopolicn der Regierung Elisabcth's wiedcrhcrstcllen sollten, gegen welche sich selbst unter der Herrschaft dieser gewaltigen und stolzen Fürstin, getrieben von dem Gefühl unerträglichen Unrechts, das Un terhaus erhob und sie, die sich bei keiner andern Gelegenheit gebeugt, zwang, sich vor der Erregung des englischen Volks- geistcs zu beugen? (Beifall.) Auf einer Seite ist es des halb unumgänglich nothwendig, literarische Männer durch das Monopol zu unterstützen, auf der andern Seite ist das Monopol reich an Uebelständen aller Art. Man gebe da her den Schriftstellern jene Frist ausschließenden Besitzes, welche ihre Anstrengungen hervorruft und ihre Arbeiten be lohnt, aber man gehe nicht darüber hinaus." (Schluß folgt.) Herr Schabclitz in Basel und die Alschtveilcr Nnchdruckcrei. (In Bezug auf Herrn Schabclitz's Erklärung in Nr. 1t des Börsenblattes.) Wenn der dem deutschen Buchhandel Angehörige irgend eine besondere Pflicht gegen diesen hat, so ist es die, un ser Land rein zu halten vor den gefährlichsten Feinden, den Nachdruckern, und Acht zu haben, daß deren Erzeugnisse aus den, dicht an unseren Gränzen errichteten Falschmünzer eien nicht hinübergeschleppt werden in unsere friedlichenGauen. Ich wenigstens, seitdem Zufall oder Fügung mich Beziehun gen nahe gebracht hatte, von denen aus cs mir leicht ward, ein genaues Augenmerk auf das Treiben der Nachdrucker in der Schwcitz und sonst um uns mit Erfolg zu richten, habe es stets für eine wahre Pflicht gehalten, den deutschen Buch handel von jenem in Kenntniß zu setzen, sowohl, um ihn vor dem heraufziehenden Unwetter zu warnen, als auch, zu Er greifung besserer Maaßregcln zu seinem Schutze, ihn von den Zuständen des Nachdcuck's zu unterrichten. In dieser Absicht auch schrieb ich den Eommentarzu „Pe tition der Züricher Buchhandlungen" (Nr. 106 des Börsen blattes 1840) nieder, und erwähnte dabei der berüchtigten Basellandschaftl. Nachdrücke in Alschweil, die seiner Zeit von Herr Schabelitz in Bafel betrieben wurden, indem ich zugleich noch beifügte, daß dieser Herr Schabclitz jetzt mit dem deut schen Buchhandel in directe Verbindung getreten, ein Um stand, der in Bezug auf die Nachdrücke, eine strenge Aufmerksamkeit von Seiten des deutschen Buchhandels ver diene. Denn es ist klar, daß, sobald die directe Verbin dung der Nachdrucker mit diesem eingcleilet ist, jedwede Eon- trole über das Einschmuggeln der Nachdrücke, und damit zugleich die Möglichkeit, dieselbe zu verhindern, uns genom men wird. Herr Schabelitz hat sich nun veranlaßt gefühlt, hierauf in meiner Entgegnung zu erwiedern: „es sei eine Lüge, daß unter seiner Beihülfe und Leitung in Alschweil eine Nachdruckerci eingerichtet sei" ich hätte ihn nur böswillig ver dächtigen wollen: und er erkläre, daß er mit Nachdruck nichts zu thun habe und nichts zu thun haben werde." So sehr uns Alle wohl auch die letztere Erklärung beruhigt hat, und mich zumal, der ich sie hervorgerufcn: so muß cs doch befrem den, in derselben nur Gegenwart und Zukunft der Beziehungen des Hrn. Schabelitz zum Nachdrucke hervorge- hoben zu finden, nicht aber die Vergangenheit! Aber eben diese Vergangenheit ist leider so unbe fleckt nicht. Herr Schabelitz sucht sich freilich mit der etwas kecken, unartigen Redensart zu schützen, meine Behaup tung sei „baare Lüge." Diese Art, Thatsachen weg- läugnen zu wollen, nöthigt mich, hier anzuführcn, was die BasellandschaftlicheZcitung selber, in ihrer Nr. vom 8. Februar 1838 (und was auch s. Zeit in die süd deutsche Buchhändlcrzeitung überging) über die Angelegen heit sagt: „lieber die Alschwciler Nachdruckerei erfahren wir noch Folgendes aus zuverlässigster Quelle. Die Gesellschaft besteht gegenwärtig aus 3 Mitgliedern, einem Herrn Schabelitz von Basel, we l ch er d a s G e ld dazu herschießt, I. H. Hirschmann aus Straßburg, wohnhaft in Basel, ehemaligem Kommis bei Kunsthändler Lamy, und Adam, Rößleinwirth und Bezirksrichter von Alschwciler. Letzterer ist jedoch bloß Anthcilhaber wegen einer Bürgschaft, die er für die Gesellschaft übernommen rc. rc." Es ist Herrn Schabelitz nie in den Sinn gekommen, die ser Mittheilung zu widersprechen, und werde ich es mir, im Falle Herr Schabelitz es sich noch einsallcn ließe, jetzt nach drei Jahren dagegen Einsprache zu thun, angelegen sein las sen, dieselbe mir von den Behörden, oder den vier achtbaren Handlungen in Basel noch besonders bestätigen zu lassen. Ohne die genaue Kenntniß des Faktums hätte es mir, bei meinem lediglich allgemeinen Interesse an der Sach e—-(dennweder kenne ichHerrnSchabelitzpcrsön- lich, noch kann ich, wie leicht begreiflich, bei einer Entfer nung wie die von Berlin bis Basel, irgend ein eigennütziges Interesse an dessen Geschäft haben) — nicht auch nur einfallen können, auf das Gefährliche der direkten Verbindung des Hrn. Schabelitz mit dem deutschen Buchhandel aufmerksam zu machen, was ich aber so, wie gesagt, für meine Pflicht hielt.-—- Was also HerrSchabelitzvon hämischer Verdäch tigung, Unrcchllichkcit und dcrgl. Gemeinplätzen sagt, fällt von selbst fort. Berlin, 11. Februar 1841. I. S.
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