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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.02.1841
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.02.1841
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- Deutsch
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403 17 404 2) der oben angeführte Bundcsbeschluß, welcher allen seit 20 Jahren erschienenen Druckschriften noch eine 10jährige Schutzfrist gewährt und auch Preußischer Seils als Landesgesetz publicirt worden ist, also die Annahme einer rückwirkenden Kraft des §. 35 des Preußischen Gesetzes als unmöglich erscheinen läßt, welche auch schon durch die Gewißheit, das Preußische Gesetz habe unbedingt eine größere Schutzfrist gewähren wollen als das Bundesgesetz, auf keinen Fall aber solche verkürzen wollen, gänzlich zerfällt. Es wird daher keinem Zweifel unterliegen, daß „Lessings Werke" ganz oder theilweise 1) nach dem Bundesgesetz, nichtvordcmNovember 1847, 2) nach dem Preußischen, nicht vor demJahrc 1867 von einer andern als der Voß'schen Buchhandlung verviel fältigt werden dürfen. Die Sächsische Gesetzgebung, welche noch immer das ewige Verlagsrecht annimmt, kann dabei für jetzt ganz un berücksichtigt bleiben. *) In allen deutschen Bun desstaaten aber wird derAbdruck derLcssing'- schen Schriften, welche in H i ld b urg h a usen erscheinen sollen, verboten werden müssen." Wird Herr Mayer hiernach noch behaupten, „cs sei keine Frage, auf welche Seite sich der vernünftige, urthcilsfähigc Theildes Buchhandels reihen werde?" Georg Wigand. Heur) Holms OatoloAne vk Iioolrs und der Verfall der Gelehrsamkeit in bngland. Die Augsburger Allgemeine Zeitung vom 23. Januar enthält einen Aufsatz über den Verfall der Gelehrsamkeit in England und der Verfasser desselben knüpft seine Betrach tungen über diesen Gegenstand an die Besprechung eines von Henry Bohn hcrausgegebencn Eatalogs von ältern und neuern Werken der englischen Literatur, welcher 1984 Sei ten stark ist. Die darin aufgcführtcn Werke begreifen bei läufig 300,000 Bände und sind nach Inhalt und Sprache unter 27 Rubriken gebracht. Was der Verfasser jenes Aussatzes in der Allgcm. Zeitung über den Verfall der Ge lehrsamkeit in England sagt, so sind es blos Behauptungen ohne Beweis und aus einer unvollkommenen Kcnnlniß der englischen Sprache und Literatur hcrvorgegangcn. So stellt er den Sah auf: „eine Nation, welche keinen allge meinen Namen für die philosophischen Wissenschaften habe, könne auch keine Philosophie haben." Wer sagt denn, daß Als die König!. Sächsische Regierung mittelst Verord nung vom 4. Januar 1838 den Bundcslagsbeschluß vom S. Nov. 1837 publicirte, geschah dies mit folgender Erklärung: „Wir haben nach §. 89 der V. U. die Publikation dieses „Beschlusses verfügt, und haben sich alle Unsere Behörden auch „in so weit darnach zu achten, als darin Bestimmungen getrof fen worden sind, welche nicht schon in den hiesigen Landesge- „sitzen bcgiündel sind; wogegen es bei diesen, insofern sie dem „Eigcnthum und Verlagsrecht«: an Büchern und andern Geistes- „wcrken in Beziehung auf die Zeitfrist oder sonst einen noch „ausgedchmercn Rechtsschutz gewähren, als durch vorstehenden „Bundesbcschluß geschieht, sein unvcrändcrrcs Bewenden behält." die Engländer keinen allgemeinen Namen haben für das, was in Deutschland gewöhnlich Philosophie heißt, nämlich für spekulative Philosophie? Wenn Ausländer nach London kommen und finden, daß ein Professor der Philosophie auf den englischen Universitäten ohngefähr das vorträgt, was ein Professor der Physik in Deutschland, überhaupt daß der Ausdruck Philosophie in England gewöhnlich in dem Sinne von Physik genommen werde: so machen sic flugs den Schluß, daß die Engländer keinen besondcrn Namen für das haben, was in Deutschland Philosophie heißt, und der Vers, geht sogar so weit, zu behaupten, daß es den Eng ländern sonach an der Sache selbst fehlen müsse, die sie ja doch unter einem andern Namen haben könnten. Zur Be zeichnung des Begriffs Physik wird, wo der Redegebrauch den Sinn schon bestimmt hat, blos pkilosopk)« gesetzt, aber andere Male zu mehrerer Deutlichkeit nstursl dem Ausdruck plulosopll)' bcigcfügt. Spcculative Philosophie wird nun ebenfalls zuweilen, wie im Deutschen, z,I»'Inso>>i>) genannt, wie z. B. aus der englisch geschriebenen Abhandlung über deutsche Philosophie in der ^»mricsn Lncz'clopsoclis Vol. X. S. 600 zu ersehen, und aus 3. ?stuiret trestise on srts unci Sciences, 1-nncIou 1829 z>. 4. Aber häufiger freilich, als wenn cs Physik bedeuten soll, wird etwas hinzugesetzt, nämlich es wird dann intellectusl oder mental plnlosopii^ gesagt, oder zikilosopli/ ok tlie miock, spcculative pliiloso- I'ii)', und man gebraucht auch metapli^sics und untoloi;^ dafür. Sonach haben die Engländer nicht ein, sondern viele Wörter für das, was im Deutschen spcculative Philo sophie heißt. Weiterhin kommt der Verfasser der gedachten Abhand lung in der Augsburger Allg. Zeitung aus den Zustand der Theologie in England und sagt: „Die Dissenter haben nur Prediger, welche kein anderes Buch in der Welt anerkennen und lesen, als die englische Bibel; überdies ist ihnen die Universität verschlossen. Die Priester der Hochkirche können Theologie studiren, wenn sie wollen, zu eigenem Zeitvertreib, denn Beförderung hängt nur ab von Gunst und Fürsprache, und bei den höheren Stellen vom politischen Glauben." Wie viel Irriges enthalten diese wenigen absprcchenden Sätze! Zu den Dissenters in England werden auch die Ka tholiken gerechnet, und was haben diese mit der englischen Bibel zu thun? Unter den Katholiken in England, den In dependenten (strengen Calvinisten), Baptisten, Methodisten und andern Dissenters findet man viele geschickte Geistliche. In den Händen eines jungen Predigers einer Methodistcn- Gemcinde in Windsor fand ich ein Buch, welches in engli scher Uebersetzung eine Auswahl gelehrter, theologischer Ab handlungen Gricsbach'ö, Gabler's, Ammon's u. A. ent hielt, und dies Buch intercssirte ihn sehr. Nur die Univer sität Orfocd ist den Dissenters aus dem Grunde unzugäng lich, weil dort jeder Student, wenn er immatciculirt wird, auch die Artikel der englischen Hochkirchc als seinen Glauben beschwören muß. Aber in Cambridge und bei der Univer sität zu London wird dies nicht verlangt, und auf der letztem können sie auch gelehrte Grade erlangen. Nach dem, was der Vers, von den Geistlichen der englischen Hochkirche sagt, sollte man glauben, sie würden gar nicht examinirt, da doch niemand als englischer Prediger angcstellt werden kann,
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