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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.09.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1915-09-18
- Erscheinungsdatum
- 18.09.1915
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- Deutsch
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217, 18, September 1915, Redaktioneller Teil, Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Stelle zur Prüfung vorzulegen, die die Vorführung und Offenlegung der Sendung verlangen kann. Wenn sie sich überzeugt hat, daß der' Auszug mit dem Inhalt der Sendung ttbereinstimmt, bescheinigt sie auf dem Auszuge, daß gegen dessen Nichtigkeit keine Bedenken bestehen und daß die Firma den Erlaubnisschein über die Befreiung ihrer Sendungen von der Sonderbeschau vorgelegt hat, vermerkt bas Haupt zollamt, Ausstellungstag und Nummer des Erlaubnisscheins und gibt den Fakturcnauszug und den Erlaubnisschein der Firma zurück. Hierauf ist die Sendung mit dem so bescheinigten Fakturenauszug, der statistischen Ausfuhranmeldung und dem Frachtbrief der Eisenbahn- Güterstelle zu übergeben, die die Vorführung beim Zollamt an der Grenze veranlaßt. Letzteres gibt den Fakturenauszug dem Haupt- zollamt, das den Erlaubnisschein erteilte, zur Veranlassung der Ver gleichung mit den Geschäftsbüchern zurück. Bei Postsendungen erübrigt sich nicht nur der Faktureuauszug und damit auch diese Nichtigkeitsbeglaubigung, sondern auch die Vor lage des Erlaubnisscheins am Postschalter. Das Hauptzollamt macht von jeder Erteilung und Entziehung des Erlaubnisscheins dem Postamt, bei dein die Firma ihre Pakete aufgeben zu wollen erklärt hat, Mit teilung, und es genügt auf der Ausfuhrerklärung der Vermerk des Versenders: das; die Sendung beschaufrei ist, der Ausstellungstag, die Nummer des Erlaubnisscheins und das Hauptamt, von dem dieser erteilt ist; bei solchen Sendungen hat das Postannahmeamt die Nich tigkeit der Angaben zu prüfen und unter Beidrückung des Amts stempels zu bestätigen, während an der Grenze eine zollamtliche Ab fertigung solcher Sendungen nicht bzw. nur ausnahmsweise statt findet. Die verbotswidrige, auch versuchte, Aus- oder Durchfuhr von Sendungen hat zur Folge nach neutralen oder befreundeten Ländern die Beschlagnahme und das Strafverfahren wegen Konterbande, d. h. neben einer Geld strafe die Konfiskation; nach England, Frankreich und Rußland Gefängnis bis zu drei Jahren neben 50 000 Geldstrafe oder eine dieser Strafen. Mine Mitteilungen. Post. — Im Verkehr mit Dalmatien sind von jetzt ab zuge lassen a) Geldbriefe ohne Wertbeschränkung nach Arbe, Betina, JL Ve- liki, Murter, Novalja, Oltre, Pago, Pasman, Silba, Stretto, Suto- miscica, Tkon, Ugljane, Ulbo, Zdrelac; b) Geldbriefe ohne Wertbeschränkung und Postpakete bis 5 kg nach Blato, Bogomolje, Bol, Brusje, Cannosa, Cittavecchia, Curzola, Draee Gdinj, Grablje, Grohote, Janjina (Dalm.), Jeläa, KomiLa, Krapanj, Kuna, Lesina, Lisac, Lissa, LoLisöe, Malfi Piccolo, Milna, Mlini Zupe, NercLiöee, Orebiö, Oslje, Postire, Potomje, Povlje, Primoäten, Prviö-Luka, Pucisöe, Putnikovic, Nagusavecchia, Nogoz- nica, San Pietro (Brazza), Selca (Dalm.), Sepurine, Slano, Smok- vika, Stagno, Stomorska, Suöuraj (Hvar), Sumartin (Brak), Sutivan (Braö), Trpanj, Trstenik, Valdinoce, Velaluka, Vodice, Vrbanj, Vrboäka, Zlarin, Zrnovo; e) Geldbriefe mit Wertbeschränkung auf 300 Kronen und Post pakete bis 5 l<8 nach BoLava, Calamotta, Ist, Melada, Mezzo, Premuda, Sali, Sipanjska Luka. Im Paketverkchr sind Wertangabe, Bestellung durch Eilboten, Sperrgut sowie schriftliche Mitteilungen in den Paketen und auf deu Paketkarten unzulässig. Der Privatpakctverkehr ist jetzt nach dem Teile von Galizien wieder zugelassen, der im Osten begrenzt wird durch die Linie Cieszanöw, Niemirow, Grodek (Jag.), Drohobycz, Stryj, Stanislau, Kolomea, Zalucze. Pressefreiheit in England. — Wie es jetzt in England mit der vielgerühmten Freiheit der Presse bestellt ist, zeigt folgender Fall. Ein gewisser Theodore Sington, 65 Jahre alt, wurde in Man chester zu 6 Wocheu Zuchthaus (Imprwonmerii witli kiarc! latzonr) verurteilt, weil er in der spinnereitechnischen amerikanischen Zeitschrift Ikie lextile Rooorcl (Boston, U. S.) gegen englische Kricgsmaß- nahmen betr. des Handels mit Anilinfarbe geschrieben hatte. Mit großer Genugtuung wurde festgestellt, daß er deutscher Abstammung sei: seine Eltern sind in England naturalisierte Landsleute vou uns gewesen. Das Strafmaß verrät denn auch keine große Nachsicht, auf die der Angeschuldigte seines hohen Alters wegen wohl hätte rechnen können. Sein Verbrechen gipfelt in dem Abfassen der nachfolgenden Sätze, die, weil sie die Wahrheit zum Ausdruck bringen, das besondere Mißfallen des Herrn Zensors erregten: »Neutrale Länder verhungern, weil ein großer ungeschlachtener Bedrücker neutraler Länder das Spiel des Krieges nicht offen und ehrlich spielen kann und weil er dem Kampfe mit den Waffen den Handelskrieg und das Verhungern von Frauen und Kindern beige sellen will.« »Die englische Regierung, vollkommen unempfindlich für die In teressen und Bedürfnisse neutraler Staaten, hat allen Handel zwischen Deutschland und denjenigen neutralen Staaten unterbunden, die kein Interesse an Großbritanniens Krieg haben.« Es ist erfreulich, feststellen zu können, daß es jenseits des Kanals doch noch Leute gibt, die Englands Kriegsführung richtig zu beurteilen wissen. Einiges über Bücherkäusc im Kriege. — In dem von der Buch handlung Craz L Ger lach (Joh. Stettner) in Freiberg i. Sa. herausgegebenen »Kritischen Vierteljahresbericht über die berg- und hüttenmännische und verwandte Literatur«, September 1915, lesen wir: Ja, was soll denn damit gesagt werden »über Bücherkäufe im Kriege«? Man kauft doch eben im Kriege nicht so viel Bücher! Man spart doch! Und wo fängt der Mensch beim Sparen an? Bei den Luxusgegenständen, also auch bei den — Büchern! So hörte ich es kürzlich von einem Herrn, der »sehr belesen« war. Das heißt, er las viel, wußte das Gelesene auch gut zu ver werten und konnte aus jedem Thema eine gelehrte Vorlesung machen. Und doch sah ihn die Buchhandlung selten in ihren Räumen, denn er hatte viel Freunde, deren Bibliotheken er alle gut kannte. Auch benutzte er fleißig die Leih- und andere öffentliche Bibliotheken. In der Naturgeschichte nennt man solche Gewächse »Schmarotzer«. Aber er steht nicht allein da, und sein obiger Ausspruch ist nicht so selten, sondern vielen, viel mehr Leuten, als man denkt, sitzt der Gedanke an das Buch als ein Luxusgegcnstand sehr fest im Gedächtnis. Man soll nicht glauben, daß das nur bei den Lesern der Unter haltungsliteratur so ist. O nein! »Leider« denken auch so und ähn lich die Kreise, denen das Buch sonst viel, viel mehr war, denen es Mittel war zum Weiterstreben und zur Vertiefung des Gelernten. Ja, der Krieg, der Krieg! O, ihr, die ihr doch sonst so stolz wäret auf unsere Literatur, die auch die dort draußen nicht entbeh ren konnten, trotzdem alles von den »Barbaren« kam, was hat euch der Krieg getan? Schenkt er euch nicht immer mehr, als er nimmt? Schenkt er euch nicht den wunderbaren Glauben an die unerreichte Kraft und Größe eures Vaterlandes? Und sagt er euch, die ihr daheim geblieben seid, nicht immer und immer wieder: »Jetzt zeigt's ihnen dort draußen, ihnen, unser« prächtigen Kerls in der Front, und ihnen, den Krämerseelen, Hetzbrüdern und Lügenbeuteln, daß wir jetzt und viel mehr noch später die ,echten Barbaren' sind, vor deren Geist und Arbeit sich alle beugen müssen!«? Aber dazu brauchen mir nicht bloß unsere Muskeln, dazu brauchen wir auch viel mehr noch unsern Geist. Um diesen aber zu ent wickeln und zu pflegen, dazu bedarf es der Aussprache zwischen euch und euer« Mitmenschen und Lehrern. Dazu bedürft ihr der Bü cher, denn sie sind euch Freund und Berater, Helfer und Förderer. Und wer da sagt, es sei Luxus, nun, dem ist nicht zu helfen, dem sagt auch der Krieg nichts, bet dem ist auch all sein Verstand — Luxus. W. Herr mann. Bismarck und der Komponist der »Wacht am Rhein«. — Dieser Tage wurde der 100. Geburtstag von Karl Wilhelm, dem Komponisten der »Wacht am Rhein«, festlich begangen. Wie hoch der Altreichskanzler die Tat des schlichten Männerchorkomponisten schätzte, dessen übrige Werke mit Recht der Vergessenheit anheimgefallen sind, davon zeugt ein wenig bekannter Brief Bismarcks an Karl Wilhelm vom Juni 1871: »Sie haben durch die Komposition von Max Schneckenburgers Gedicht ,Die Wacht am Rhein' dem deutschen Volk ein Lied gegeben, welches mit der Geschichte des eben beendeten großen Krieges untrenn bar verwachsen ist. Entstanden zu einer Zeit, wo die deutschen Nhein- lande in ähnlicher Weise wie vor einem Jahre von Frankreich be droht erschienen, hat ,Die Wacht am Rhein' ein Menschenalter später als die Drohung sich verwirklichte, in der begeisterten Entschlossenheit, mit welcher unser Volk den ihm aufgedrungencn Kampf aufgenommen und bestanden hat, ihren vollen Anklang gefunden. Ihr Verdienst, Herr Musikdirektor, ist cs, unserer letzten großen Erhebung die Volks weise geboten zu haben, welche daheim wie im Felde dem nationalen Gemeingefühl zum Ausdruck gedient hat.« Der deutsche Güterverkehr im ersten Kriegsjahre. — Mit dem Monat Juli ist das erste Kriegsjahr abgeschlossen. Ein Rückblick auf die in dieser Zeit erzielten Verkehrseinnahmen der deutschen Staatseisenbahnen zeigt, daß insbesondere der Güterverkehr trotz der weitgehenden Behinderungen, die der Krieg mit sich brachte, Ein- nahmecrgebnissc gebracht hat, die die wirtschaftliche Kraft und Lei stungsfähigkeit des Reiches in. überzeugender Weise erkennen lassen. Wie bei den preußischen Staatseisenbahnen, so ist auch bei den 1279
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