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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.10.1841
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.10.1841
- Sprache
- Deutsch
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2143 88 2144 war stets der 1. März, der Geburtstag der Hausfrau. An ihrer Hand pflegte er in dem letzten Jahrzehnt an diesem Tage von Zeit zu Zeit einen Blick auf das Leben und Wirken der einzelnen Familienglieder zu richten, in niedergeschriebe nen Worten, wohl auch in gebundener Rede, welche er, nach dem Alles um ihn versammelt war, vortrug. Diese gei stige Feier war für die Umgebung von der ergreifendsten Wirkung. » Mit gestörter Gesundheit trat Bädeker in das Jahr 1840; — kleinere Reisen, sonst für den heitern Mann eine Erquickung, im Sommer dieses Jahres nach Rotterdam, nach Mainz zum Gutenbergsfeste, vermochten nicht, wie früher anzuregen. Ein Unterleibsleiden verursachte ernst liche Besorgnis; die körperlichen Kräfte schwanden; die sonst stattliche äußere Gestallsank mehr und mehr zusammen. Von mehreren Seiten war ihm zugeredet worden, in einem Bade oder in anderer Luft Genesung zu suchen. Er lehnte solche Anträge mit den Worten ab, daß man ihm vergönnen möge, in heimischer Erde sein Haupt, wenn es Gottes Wille sei, zur Ruhe zu legen. Ihm geschah, wie er gewünscht hatte. Am 23. März 1341, Mittags 12 Uhr, schlug sein edles Herz zum Letzten mal. Schmerzlos war ec cingeschlummert. Sein Gott hatte ihn zu sich beschicken. Es war das Ende eines Gerechten, dessen Andenken ge segnet bleiben wird, seiner nächsten Umgebung, und, wie wohl angenommen werden darf, auch im weitern Kreise der Freunde. Wohlwollen gegen Jedermann, das unbewußte Streben, allenthalben nur die guten Seiten seiner Nebenmenschen her- auszusindcn und hervor zu heben, eine hingebende Liebe an die Scinigen und die nähern Freunde, der regsamste Eifer zur Förderung des Gemeinwohls, waren die hervorragend sten Züge seines Charakters, denFromman n in der Bör- scnvcrsammlung am 9. Mai d. I. sehr richtig so zeichnete: „ein Ehrenmann in jeder Beziehung, in Allem Maas hal tend, außer im geräuschlosen Fleiße, fromm ohne Sectcngeist, offen und gerade ohne Schärfe, wohlwollend ohne Schwäche, von nachhaltiger westfälischer Tüchtigkeit ohne Eigensinn, im Gegenthcile von einer über sein ganzes Wesen verbreiteten Ruhe und Milde, die ihn in der Thal und Wahrheit zum rechten Vorsitzenden in der Leipziger Vcrgleichsdepulation machte." Die Journale — die Post — und der Buchhandel. Wir haben cs stets für, einen Eingriff in die Rechte des Buchhandels und der ihn Betreibenden gehalten, daß die Post durch Annahme und Ausführung von Bestellungen auf Journale, Zeitschriften :c. Geschäfte macht und ein Gewerbe ausübt, zu welchem es überall der Eoncession der Regierung bedarf, welche Eoncession eben den Buchhändler zugleich ge gen Eingriffe Nicht-Eoncessionirter in sein Gewerbe schützt. Dafür zahlt der zur Betreibung des Handels Berechtigte dem Staate seine Abgaben rc. Die Post, die weder eine Eoncession hat noch haben kann, thut dies nicht, und indem sie dennoch das Gewerbe des Buchhandels ausübt, entzieht sie, wie dem Staate die gebührenden Abgaben, so dem Buch handel einen Theil seiner Gerechtsame und seines Betriebes. Wir haben den Punkt des Rechtes in dieser Angele genheit absichtlich hier vocausgcstellt, denn keineswegs verheh len wir uns, daß durch die, den Buchhandel beeinträchtigende Besorgnng der Journale durch die Post dem Publikum s eine bedeutende Erleichterung bereitet ist, so wenig als wir verkennen, daß das Gcundelement der Zeitungen (besonders der politischen) deren schnellste Verbreitung jeder einzelnen Nummer nach allen Orten hin bedingt, und demnach die j Post durch ihre Besorgung den Zeitungen nachhilft und dem Publikum einen großen Dienst leistet. Niemals kann aber durch derlei Umstände dem Rechte der, das Geschäft des Buch handels Betreibenden ein Abbruch geschehen, so wenig als aus dem Schweigen, welches der Buchhandel bis jetzt über diese Eingriffe der Post in sein Geschäft beobachtet hat, gefol gert werden darf, daß der Buchhandel sich seiner Rechte bege ben hätte: er hat nur geschwiegen, weil er, bei den bisheriger! mangelhaften Transportmitteln des Geschäftsverkehrs, die Unmöglichkeit einsah, daß durchseine (des Buchhandels) Kanäle der Bezug der Zeitschriften und Journale in der entsprechenden Kürze zu bewerkstelligen; er opferte also, dem Publikum zu Dienst und Vortheil, eines seiner Rechte auf, das ihm angehöct und das er auch geltend zu machen vermögen muß! Die jetzt bestehenden und vorbereiteten Eisenbahnver bindungen in Deutschland werden in dem Institute der Post Reformen zu Wege bringen, die besonders dem Han delsstande zugute kommen, und nach welchen, in ihrer gan zen Ausdehnung, seit Jahren von vielen Seiten her ver langt wird. Es ist uns zwar nicht unbekannt, wie sehr sich da und dort die Post gegen diese Reformen sträubt, die Ei- , senbahnen scheinen aber dazu bestimmt, sie ins Leben treten zu machen. Zunächst schaffen sie gewisse Vorrechte der Post i ab und stellen diese und den Privatmann auf eine Stufe. Weit sei cs von uns entfernt, einer Verkürzung der Rechte der Post das Wort reden zu wollen, wir achten diese und verlangen nur, daß man auch die unsrigen achte. ^ Indem durch dj§ Eisenbahnen den Bezugs- und Ver bindungs-Kanälen des Buchhandels die Möglichkeit der schnellsten und wohlfeilsten Anschaffung im Großen wie im Kleinen gegeben wird, fällt die bisher bestandene einzige noch etwa mögliche Rechtfertigung des Buchhandels - Betriebes von Seiten der Post fort, und cs drängt sich die Frage auf: ob —> wo Eisenbahnen die Transportwege bilden — nicht der Handel mit Zeitschriften :c. von Seiten der Post aufhören und der selbe ganz dem Buchhandel, dem allein er >angehört, zufallen muß?! Wir, die wir diese Frage bejahend beantworten, glau ben, daß wenn wir den jetzigen Wendepunkt der Waarenbe- förderung unbenutzt für unser Interesse vorübergehen lassen, nicht sobald ein gleich günstiger eintreten wird, der es mög lich macht, einem dem gesammten Buchhandel an seinem Einkommen geschehenen Abbruche ein Ziel zu stecken. Wenn zunächst, als zurZeit schon in größeren Ent fernungen von Eisenbahnen durchschnitten, auch nur Sach sen und Preußen hier zur Sprache kommen, so wissen ^ wir ja auch, daß gerade in diesen beiden Ländern von den höchsten Behörden stets die strengste Gerechtigkeit geübt
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