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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.08.1841
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- Erscheinungsdatum
- 24.08.1841
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- Deutsch
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1763 76 1764 dergleichen aber doch ungescheut überall gegen Andere und wollen nicht davon lassen und selbst viele Verleger denken zu engherzig, um einen augenblicklichen Nachtheil, den sie durch das Ucbclwollen einer Sortimentshandlung erleiden könnten, ertragen und zu einem größern Zwecke Mitwirken zu wollen, oder sie lassen sich auch durch übel angebrachte Bon- hommic verleiten, die allgemeine Unordnung durch fast unge messene Nachsicht und Eoncessionen zu vermehren. Dies muß einen um so nachtheiligern Einfluß ausübcn, je gewich tiger oft die Stellung derer ist, welche solchen Grundsätzen hul digen, auf die sich nun getrost die Schwachen und die Bös willigen stützen können, wie uns dies bereits in praxi wieder fahren ist. Wie viele Beruhigung gewährt solche Nachsicht den Gehülfen und Lehrlingen, denen in vielen Handlungen das Ausschreiben der Verlangzettel und das Remittiren zur Ostermesse ohne Recherche des Prinzipals überlassen ist! Können sie doch unbesorgt falsch bestellen, falsch remittiren, die fremden Artikel schlecht conserviren oder gar muthwil- lig mit Händen und Füßen mißhandeln, es wird und muß ja alles zucückgenommen werden und wo es nicht geschieht, wird für die Straflosigkeit aller Unordnungen bis auf das Aeußerste und in den meisten Fällen hinter dem Rücken des Prinzipals gekämpft, dem die ganze Sache verheimlicht worden ist und der aus den Wolken fällt, wenn ihm zuletzt die Rech nung gekündigt wird. Dann endlich erfährt man noch zur besonder» Vergnügung, daß man cs nicht mit dem Geschäfts freunde selbst, sondern nur mit dem Gehülfen oder Lehrlinge zu thun hatte, der sich nicht einmal die Mühe gab, gleich An fangs mit ein paar höflichen Worten der ganzen Differenz vorzubeugen Ich bcdaure, daß cs mir nicht gestattet ist, vorstehende Zeilen mit der Unterschrift des Hrn. Vers, zu versehen, habe sic aber um so lieber mitgetheilt, da ich glaube, daß der In halt alle Beachtung verdient. Möchten mir doch von vielen Seiten solche Mittheilungen zugchen, die ich stets mit Ver gnügen zum allgemeinen Besten benutzen werde- I. d. M. Aus den Verhandlungen des rheinischen Provin- ziallandtagö über Preßgesetzgebung» ^Schluß.) Ein Abgeordneter des vierten Standes bemerkt, ein aus seiner Heimat eingegangcnes Schreiben enthalte unter Anderm folgende Stelle: „Was uns zunächst anliegt und schon jetzt erreichbar erscheint, zum Theil auch dazu dienen wird, eine große Zukunft Preußens vorzubereiten, ist: Er weiterung der Preßfreiheit." Ein Volk, welches sich in mitten der Ereignisse von 1830 so besonnen, und in neue ster Zeit, bei an Tag gelegter Anmaßung des Auslandes, so männlich-entschlossen verhalten, habe Beweise genug seiner unerschütterlichen Anhänglichkeit an König und Va terland gegeben, und es könne ihm in dieser Hinsicht, denke er, volles Vertrauen wohl geschenkt werden. Die Hemm nisse der Gedankenmiltheilung, wie sie zur Zeit existirten, ständen im grellen Widerspruche mit der Bildung und der Wissenschaft, auf welche der Stolz des Vaterlandes ge gründet würde und zu deren Erzielung wir mit voller Zu stimmung einen so beträchtlichen Theil der Staatsausgaben verwendet sähen. Sich diesen Ansichten anschließend, glaube er auf eine Erweiterung der Preßfreiheit, resp. Minderung ihrer jetzigen Beschränkung, gleichzeitig aber auch auf die strengste Bestrafung der Preßvecgehen durch bestimmte Ge setze antragcn zu müssen. Im Uebrigen theile er subsidia risch die Ansichten des Ausschusses. Insbesondere möchte er sich erlauben, den Wunsch auszusprechen, daß, wenn noch irgend ein Preßzwang bestehen solle, derselbe für alle Parteien gleich sei, d. h. daß in dieser Beziehung keiner Klasse der Staatsbürger mehr Rechte als der andern zuge- standcn werden. Ein Abgeordneter der Stadtgemeinden billigt die Di- stinction des Antragstellers zwischen der anonymen und pseu donymen Schriftstellerei einerseits, und der autonymen an dererseits, und daß mithin der anonymen Schriftstellerei nicht die Gunst zuzuwenden sei, welche die autonyme in Anspruch nehmen dürfe. Ein Abgeordneter des dritten Standes äußerte sich da hin: Das Princip der Oeffentlichkeit sei für die Rhein lands ein Bcdürfniß geworden und bedinge die Fortent wickelung ihrer socialen Zustände. Er glaube, es zieme dem gegenwärtigen Landtage, eine solche Gesinnung gegen den König auszusprechcn. Er verstehe aber nicht unter dem Princip einer ausgedehnten Oeffentlichkeit die in andern Ländern gestattete Preßfreiheit oder vielmehr den Prcßun- fug, sondern nur die Befugniß und die Freiheit, alle die Interessen des Landes betreffenden materiellen, sowie die geistigen und kirchlichen Angelegenheiten freimüthig und an ständig besprechen zu können. Die Schwierigkeiten aber, die sich einer solchen Gewährung, des Mißbrauchs wegen, entgegcnstelltcn, seien so groß, daß selbst die verschiedenen Redner, welche sich hier so ausführlich und gründlich dar über ausgesprochen, in ihren Ansichten und angegebenen Mitteln verschieden geblieben seien; daher trage er darauf an, die Bitte an den König zu stellen: „Dem Princip der Oeffentlichkeit für alle das Gemeinwohl und die Interessen des Landes betreffenden Angelegenheiten die möglichste Aus dehnung zu gestatten, und um Gewährung einer ausge dehnten Preßfreiheit, welche, durch kräftige und schnell wir kende Gesetze bewacht, gegen jeden Mißbrauch sichere, wo durch dem Mißbrauche, der sich in Betreff der gegenwär tigen Ausübung der Ecnsur erhoben, abgeholfen würde." Ein Deputirtec der Städte kann sich nach den stattgefun- denen Erörterungen nicht einem Antrag auf unbedingte Preßfreiheit anschließen, theilt aber die Ansicht Derjenigen, die meinen, daß die Ecnsur, wie sie jetzt ausgeübt werde, sehr mangelhaft sei, und schlägt vor: den König um eine Revision des Censurgesetzcs und um Bildung einer Com mission zu bitten, die über die Zulässigkeit der Veröffentli chung von Schriften zu entscheiden hätte, welche durch die Ecnsur zurückgewiescn worden. Ein Abgeordneter des vier ten Standes bemerkt: Von einem verehrten Mitglieds des Ritterstandes sei uns der Mensch in einer fortwährenden Erziehung vorgestellt, und hcrausgehobcn worden, wie ge fährlich der Sirenengesang der Bösen und wie groß die Ver pflichtung, dessen Einwirkungen und schädliche Folgen zu verhüten. Ec wolle dagegen dem Menschen die freie Wahl
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