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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1841
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1841
- Sprache
- Deutsch
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2111 86 2112 Wer das Verdienst des ausgezeichneten und in unserer Literatur einzig dastehenden Buches kennt, wird es lebhaft bedauert haben, es so dahinsterden und dafür an dem leeren Platze hundert schlechte Lückenbüßer aufschießen zu sehn. Ich gestehe, ich habe mir's als ein Verdienst un gerechnet um die Literatur und den Buchhandel, das Meisterwerk wieder in das Leben cinzuführen und es zur Herausgabe und Fortsetzung einem Manne wie Theodor Mundt zu übergeben, der mit ganzer Kraft und Liebe sich dieser schönen Aufgabe gewidmet hat und dessen be reits in der Buchdruckerei befindliche Bogen so trefflich sind, daß es mich mit wahrer buchhändlcrischec Freude erfüllt, die Literatur auf meine Veranlassung mit solchem Werke bereichert zu sebn und eine begangne Sünde des Buch handels auf diese Weise gesühnt zu haben. Und ich darf hinzufügen, daß gewichtige Stimmen, privatim und öffent lich, dies bereits anerkannt und hervorgehobcn haben, mehr als ich selbst erwarten durfte. Die Herausgabe durch Th. Mundt, die Ausstattung u- s- w- (vielleicht auch meine sonstigen Unternehmungen) legen übrigens Zeugniß ab, daß cs mir nicht um die Erspar nis; eines Honorars zu thun ist, daß ich vielmehr, wie es der Buchhändler soll, das Bedürfniß der Wissenschaft und des Publikums vor dem eigenen Vorkheil im Auge hatte und mich in diesem Sinne der übernommenen Aufgabe ent ledige. In diesem Bewußtsein hoffe ich, vor meinen Herren Eollegen, deren Meinung mir besonders am Herzen liegt, gerechtfertigt zu erscheinen. Es dürfte übrigens, selbst vom Standpunkte des ewigen Verlagsrechtes aus, kein Verlags recht an dem qu. Werke im Buchhandel mehr existiren, da die in rechtmäßigem Verlage erschienenen Auflagen vergriffen sind. Was mich betrifft, so halte ich die Lehre vom ewigen Verlagsrcchte für eine Schimäre und habe vorJahren meine Ueberzeugung auch in d. Bl- (gegen Hrn. 1>r. Schell- witz) entwickelt. In der jüngsten Jubilateversammlung des Börscnvereins hat sich's gezeigt, daß diese Ansicht fast ohne Ausnahme vom deutschen Buchhandel getheilt wird, und die meinigc hat sich nicht geändert. Ich halte vielmehr die positiven Gesetze, die zu Gunsten der Literatur, der Schrift steller und der Buchhändler den geistigen Erzeugnissen Schutz verleihen, diesen Schutz aber zugleich auf bestimmte Zeit und Weise beschränken, für eine Wohlthat; und nur aus Schwache und Mangel an Selbstbewusstsein kann man sich scheuen, was die eigene Ueberzeugung und das Staatsgesetz für recht erklären, auch öffentlich auszusühren. Ich erlaube mir noch in Bezug auf den speziellen Fall hinzuzufügcn, daß ich vor Veranstaltung meiner Ausgabe an Herren Schaumburg <L Eomp. geschrieben und zur Antwort erhalten habe, daß sie nichts mehr mit der Sache zu thun hätten, sondern daß Herr Jgn. Klang der einzige Bctheiligtc sei. Ich schrieb daraus an Herrn Klang (am 5. Januar d. I.) und machte ihm Vorschläge, uns über die Herausgabe zu vereinigen. Statt zu antworten, schickte je doch Herr Klang meinen Brief Behufs Denunziation der hiesigen Polizei-Behörde ein, ist jedoch, so viel ich weiß aus den entwickelten Gründen, abgewiesen worden. Ich befinde mich noch ohne Antwort auf diesen Brief, und die Anzeige der Herren Schaumburg L Eomp. im Börsenblatts ist das Erste, was mir von Wien aus in dieser Sache wieder zu Gesicht kommt. Ich überlasse unfern verehrten Eollegen die Beurthei- lung dieses collegialischen Verfahrens und empfehle mich den selben zu redlichem Wohlwollen. Berlin, den 26. September 1841. M. Simion. Wichtige Erfindung. In der achten diesjährigen monatlichen Versammlung des Niederösterreichischen Gewerbe-Vereins machte der Fürst v- Lobkowicz den Verein auf eine gemeinnützige vaterlän dische Erfindung: „Bücher durch ein neues sehr zweckmäßi ges Verfahren zu heften," aufmerksam. Derselbe bemerkte, man könne, obgleich die bedeutenden Fortschritte der Buch binderkunst in letzterer Zeit und die Verdienste der Wiener Buchbinder volle Würdigung verdienen, doch ein allen Ein bänden anklebendes Gebrechen nicht in Abrede stellen. Es ist die Unvollkommenheit, mit welcher sie sich aufschlagen. Die Blätter bleiben nämlich nach dem Rücken hin immer eingezogen, und in dem Verhältnisse, als die Dicke des Ban des wächst, werden auch die Wölbungen gegen die Blattmitte und die Vertiefungen gegen den Rücken zu stets größer. Das Verdienst, dieses Gebrechen beseitigt zu haben, ge bühre dem Herrn Kromb crg, Hauptmann in Pension, dem cs durch ein Verfahren gelungen sei, bei dem Heften des Buches die Nach entbehrlich zu machen, dessen ungeach tet alle ihre Vortheile bcizubehalten, ihre Nachtheile aber zu beseitigen. Der Herr Sprecher erwähnte, daß er in eine Beschreibung des eben so voctheilhasten, als einfachen Ver fahrens nicht cingehen könne, weil er dazu von dem durch ein Privilegium geschützten Erfinder nicht authorifirt worden sei, und legte mehrere aus diese Weise geheftete Bücher ver schiedener Größe vor, an welchen die Eigenschaft: daß b eim Aufschlagen jedesmal beidcBlätter nur eine ebene Fläche bilden, überraschend aufficl. Se. Durchlaucht machten auf die Vortheilc solcher Einbände fürZeichner, Maschinisten, Baumeister, Eomptoiristcn u. s. w- aufmerksam und schlossen diese Mitiheilung mit der Bekannt- gebung, daß Herr Zink in Wien in den Besitz des Privile giums mit allen ihm zustehenden Rechten gelangt ist. (W. Z.) Entschuldigung. Wenn die letzten Nummern des Börsenblattes unverkennbar sehr geringe Spuren eigner Thätigkeit der Redaktion an sich tragen, so möge dies in dem Umstande seine Entschuldigung finden, daß die gestern beendete Anfertigung des heute erschei nenden Michaelis-Mcßkatalogs seit Kurzem den größten Lheil meiner Kräfte in Anspruch nahm. Bon jetzt an werde ich mich mit neuer Lust und Liebe unscrm Blatte widmen und wieder hole ich nur meine wie cs scheint nicht oft genug zu wiederho lende Bitte um allseitigc Unterstützung. Am 30. Scpt. 1841. I. d. M. Verantwortlicher Redacteur: I. de Marle.
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