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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.09.1841
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1841-09-07
- Erscheinungsdatum
- 07.09.1841
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- Deutsch
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1909 80 1910 So lange diese zehn Fragen nicht gründlich und mit Sachkenntniß widerlegt werden, kann Gutenberg nicht als Erfinder der Buchdruckerkunst betrachtet werden.— Weit entfernt, in jenen Ton zu verfallen, welchen der Herr Referent, indem er mich persönlich anzutasten sucht, gegen! mich annahm, erkläre ich ihm, da es nicht scheint, als könne ich mir ihm historisch rechten oder verfahren. Hier bloß vorläufig Folgendes: ») Seine Angabe, als hätte ich mich durch's Leipziger Eomite verletzt gefühlt, ist rein erfunden; b) Seine Bemerkung, „als hätte ich andeuten wol len, man sollte einen Theil der hier für's Fest verwendeten Summe mir (!!!) geben," ist so ungeheuer komisch und trivial, daß ich und viele Andre darüber herzlichst gelacht ha ben. — Ich sprach davon, „daß man lieber Arme und Nothleidende hätte unterstützen sollen," — und was meine Person betrifft, so habe ich wenigstens soviel, um — dem so geistreichen Recensenten S. wenn's Norh thut ein Monument sehen zu lassen. c) Daß ich gesagt haben soll: „Moses selbst habe die zehn Gebote gedruckt unter die Juden vertheilen lassen," ist von S- rein erdichtet.* *) ck) Reccnsent S- recensirte gar nicht; er spricht blos über mich ab, ohne alles historische Urtheil und ohne auch nur Eine meiner zehn, den Gutenbergsanspruch direct umstoßenden, historisch tief begründeten Fragen zu erwähnen. e) S. hat also wahrscheinlich blos, was auch aus seinen Ausdrücken hervorgeht, mich beleidigen wollen. Dies ver zeihe ich ihm, denn es kann mich sein Benehmen um so we niger berühren, als Reccnsent anonym auftritt, und ano nyme Anfeindungen stets werthlos und zweideutig sind. JstS. Geschichtsforscher, dann trete er mit Na geschämt habe, zu gestehen, daß er sich mit dem Handwerks- Maschinismus der Buchdruckerkunst beschäftige, wie konnte er dann die gewiß weit minder edle Beschäftigung des St ei li sch leisen s und Spiegelpolirens gestehen? 10) Noch im I. 1465, als ihn Ehurfürst Adolph „seiner Verdienste wegen" mit einer Hofcharge bekleidete, und ihm eine lebens längliche Pension aussetzte, war nirgends davon die Rede, daß G. Erfinder der Buchdruckerkunst sei und doch habe man schon damals in ganz Europa von dieser herrlichen Ersindunggesprochen. Mögen nun Geschichtskcnncr den Hrn. L., wie er cs wünscht, gründlich widerlegen! Nur fürchte ich, daß Hr. L. durch den leidenschaftlichen Ton seiner Schrift einer gründlichen Erör terung und Würdigung derselben selbst störend entgegen getre ten ist. I. d. M. *) Die betreffende Stelle heißt S. 30: „Die zehn Gebote befanden sich, auf einer hölzernen Tafel ausgeschnitten (die Schrift erhöht), schon in Moses Händen, und diese Gebote er gingen durch gedruckte Exemplare in Unmasse an alle Beken ner des mosaischen Glaubens," Wenn auch hier nicht deutlich gesagt wird, daß schon Moses den Abdruck habe besorgen lassen, so hat doch Hr. L. offenbar etwas Aehnliches sagen wollen und jedenfalls hat er Veranlassung zu solcher Meinung gegeben, wenn er von dem Abdrucke der Tafeln spricht, die sich in Moses Händen befanden. Wo aber hat Hr. L. die Nachricht von den hölzernen Tafeln her? Nach 2. Buch Mos. 31, 18. 34,1. 4. u.5. Buch Mos. 10, 1. 3. waren es steinerne Tafeln, auf welche der Herr seine Gebote niedersch rieb, die Mose- dem Volke alsdann mündli ch mittheilte. I. d. M. men und Sachkenntniß **) auf. Er wird sich dann meine Beachtung erwerben, wenn er gründlich tadelt, und mei nen Dank, wenn er mich gründlich widerlegt- Das Weitere zu seiner Zeit. Leipzig, am 1. Scptbr. 1841.' M. Langcnsch warz. **) Eine solche hat freilich Hr. L. nicht gezeigt, indem er die heutigen Stereotypplatten, die allerdings die höchste Ausbil dung der durch Gutenberg ins Leben gerufenen Buchdruckerkunst sind, deren Existenz aber erst durch das bewegliche Lcttcrnsvstem bedingt ist, mit dem früher» Gcsammtplattcnschnitt vergleicht. I. d. M. Mannigfaltig«». Die Presse kann frühzeitig auf Ucbelstände aufmerksam ma chen, die Reibung der Ideen in einem wohlgeglicdcrten Staat wird endlich Funken geben, die aber in Ermangelung des Brenn stoffs nicht zünden, sondern wärmen und erleuchten. Durch die Presse wird Aufklärung und Erkcnntniß weiter ausgcbrcitet, das Band unter dem Volke gleicher Sprache enger geschlossen. Durch Beförderung der Erkcnntniß und der Sittlichkeit, durch das Wachhaltcn der Aufmerksamkeit derRcgicrung, durch früh zeitige Benachrichtigung von den Gefahren, durch Andeutungen und Vorschläge zur Abhülfe der Uebcl, ist sie ein wichtiges, fast unentbehrliches Mittel für die Beförderung des Mittelstandes. An den Ursachen ihres Verderbens hatte oft die Regierung den hauptsächlichsten Antheil, wenn sie, wie in Frankreich, die freie Presse zu kaufen oder zu pachten pflegte. Daß aber in ihr nicht die Bedingungen der Aufregung und der Unruhe liegen, beweist, daß stets die größte Despotie im Namen der zügello sen Freiheit über die Presse verhängt wurde und daß der Pöbel bei seiner vorübergehenden Herrschaft diese stets mit despoti scher Unterdrückung der freien Presse bezeichnetc. (G. Siemen», Elemente de» Staatsverbanbe«.) ZU Bologna ist ein Schauspieler auf den Einfall gekom men, ein „Zwischenacts-Theaterjournal" zu begründen, dessen Verleger ein Conditor ist. Das Journal wird nämlich nicht auf Lumpenpapier, sondern auf Zuckerteig gedruckt, der in nied lichen Blättchen, auf denen zuckerige Anecdoten und Witze stehen, in den Zwischen-Acten hcrumgereichc wird. Der Censor dieser Zeitschrift hat's sehr gut, statt bedenkliche Stellen zu streichen, verspeist er sic und giebt dadurch den Beweis, daß die gestriche nen Stellen gar nicht gefährlich sind. (Gcscllsch.) Börse in Leipzig am <». Septbr. L81L. Im Vierzebnlhaler-Fuß. Kurze Sicht. Aug. Gesucht. 2 Monat. Ang Gesucht. u Monat. Ang. Gesucht Amsterdam . . 138z — i37z — Augsburg . . - ioir — — — — Berlin . . . Wz — — — — — Bremen . I08L - — — — — Breslau . 99; — — — — Frankfurt a. M. 101; - — — — Hamburg . . 148; - 147L — — — London . — — 6,19 — Pari» .... 79; — — — — — Wie» .... O I — — — — LouiSd'or 8):, Hrll.Duc. 5. Kais.Duc. 5, DreSl. Duc. 5, Paff.-Duc. 4z, Eonv.-SpecieS u..Gulden 3, Eonv.-Zehn- U.-Zwanjiq-Kr 2z. Verantwortlicher Redakteur: I. de Marie.
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