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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.08.1841
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1841-08-13
- Erscheinungsdatum
- 13.08.1841
- Sprache
- Deutsch
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1687 73 1688 günstiqunq derselben, gestattet? Fast scheint cs so, da in dem Verzeichnisse der am 18. d. M. in Wurzen zu haltenden Büchcrauction, welches in Leipzig, und doch gewiß nicht ohne Censur, gedruckt wurde, Nachdrücke ausgcboten werden. Oder ist dies nur ein Uebertreteu der gesetzlichen Vorschriften zu nennen? dann muß man sich nur wundern, daß die Censur nicht die Beobachtung des siebenten Gebots überwacht. Nichtwissen kann hier nicht schützen, denn es giebt wohl, in Leipzig einmalgewiß nicht, keinen Censor, dernicht wissen sollte, das dieWicncr und Kölner Ausgaben von Schiller und dieReutlingcr von Körncr Nachdrücke sind. I. d. M. Mannigfaltige». Eigenthümliche Industrie. In den Niederlanden? besteht bekanntlich Preßfreiheit und als Preßvcrgehcn werden' nur diejenigen bestraft, welche in dem Strafgesetzbuche bestimmt angegeben sind, weil man den Buchstaben des Gesetzes so achtet, wie in England. Im Haag giebt cs nun einen Mann, der sich dies zu Nutze macht, ein System der Beleidigung ersann, das vor der Justiz unschuldig ist, das ihm erlaubt, alle Schmäh Hungen und Übeln Nachreden zu drucken, ohne Strafe dafür fürchten zu müssen, weil das Gesetz seine Industrie nicht vor- ausgeschcn hat. Dadurch schafft sich jener Mann eine ansehn liche jährliche Einnahme, indem er Geld von denen nimmt, die anderen öffentlich etwas Schlimmes nachsagen lassen wollen, so wie von denen, die gern bezahlen, um nur nicht länger an den Pranger gestellt zu werden. Das Journal jenes Mannes heißt: „>e petit livre bleu." Will er z. B. anzeigcn, ein Kauf mann, ein gewisser Jean, befinde sich sehr in Noth und stehe auf dem Puncte, seine Zahlungen einzustellen, so entwirft er eine ganz unschuldige Nachricht und schickt sie in die Druckerei, aber unter einigen Buchstaben macht er einen rothen Punkt, der bedeutet, diese Buchstaben werden mit großer Schrift ge druckt. So liest man denn am andern Lage: II Hst ^nAsoncä ZajHss I^s pal^ier» iHnpals guH Is I*eupl,e va all Sermon, exeml^le bvn Lt LaiSViMVsblltz ü »ui vre (Es wird in den französischen Blättern gemeldet, das Volk besuche die Predigt und es wird gut sein, diesem Beispiele zu folgen). Die großen Buchstaben heißen aber: „llean ns pais plus personne" d. h. Jean bezahlt Niemand mehr. (W. Theater;.) Die irische archäologische Gesellschaft hielt am 3. Mai ihre erste Jahressitzung, in welcher der Bericht des vorigen Jahres verlesen wurde. Die Gesellschaft hat zwei ausgezeich nete Kenner des Altirischen beauftragt, das berühmte Wörter buch Cormac Mae Cuillienan, Königs von Munster und Bi- ! schoss von Eastel, vom Ende des neunten Jahrhunderts heraus zugeben. Das Wörterbuch soll für den veralteten Theil der > Sprache von unschätzbarem Werthc sein. Später gedenkt man an die sogenannten Brehongesctze und ähnliche schwierige Reste der altirischen Literatur zu gehen. Inzwischen soll ein altiri sches Gedicht vom Jahre 912 erscheinen, worin die Reise eines Fürsten durch die ganze Insel beschrieben wird. An historischer und topographischer Ausbeute kann cs dabei nicht fehlen. (Ausl.) In Folge einer neuern Censurmaßrcgcl zu Frankfurt a.M. ? dürfen die Blätter an Sonntagen nicht mehr die Curse der Effectensocictät mitthcilcn, weil solche Mittheilung auf eine Gcschäststhätigkeit hindcute, die der Sonntagsfeier nicht ange messen sei. (s. Allg. Z.) Die Leipziger Allg. Zeitung bemerkt in einer Korrespon denz aus Rheinpreußcn: Die Kölner Zeitungen dürfen die Berichte in den Aachener und Koblenzer Zeitungen über die daselbst den Deputaten widerfahrenen Ehrenbezeugungen nicht abdruckcn, was freilich eben kein Beleg für die gleichmäßige Handhabung der Censur in unserer guten Rheinprovinz ist, jedoch nicht sonderlich auffallen kann, da schon manche Klagen in dieser Beziehung seit längerer Zeit vergebens erhoben wurden. Einem Hausirer mit Kunstblättern wurde kürzlich in der Nähe von Erfurt sein ganzer Vorrath von Polizeiwegen mit Beschlag belegt, indem es sich ergab, daß er mit Nachdrücken sein Hauptgeschäft machte. Englische Blätter berichten über das Entstehen einer deut sche» Zeitung in London: „die deutsche Presse" und bemerken Folgendes: Die Stiftung dieser Zeitschrift ist einer von den vielen Beweisen für den wachsenden Geschmack an dem Erler nen der deutschen Sprache; in Wahrheit, die Erwerbung dieser Sprache ist für alle Zweige einer feinen Erziehung eine »ine gua non geworden. Man erwartet, daß der Hof diese Bestre bung unter seinen Schutz nehmen werde. Ein echt christlicher Druckfehler. In einer Zei tung werden die Gläubiger einer Concursmasse aufgefordert, versöhnlich zu erscheinen. In einem süddeutschen Blatte sind kürzlich folgende Druck fehler vorgekommcn: „Dämonen-Kammer" statt Domänen- Kammer; „ein Herz voll Dampfgefühlen" statt Dankgefühlen. Verantwortlicher Redacteur: I. de Marle.
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