Umschlag zu 214. Mittwoch, den 15. September 1915. Soeben erschien: Grundbegriffe der auswärtigen Politik Eine Anleitung für den Zeitungsleser von vr. L. Bergsträßer Privatdozent der Geschichte in Greifswald Ord. M. -.40, bar M. -.ZO kt^ie „Grundbegriffe der auswärtigen Politik" könnten ein sehr trockenes Kapitel in einem gelehrten Handbuch auSmachen. In der kleinen Schrift von Bergsträßer, die diesen Titel trägt, liest man sie beinahe mit Spannung. DaS macht, daß hier kein abstraktes System gegeben wird, sondern daß Wesen, Inhalt, Ziele der auswärtigen Politik in stete Anlehnung an das Leben und zumal an die Erfahrungen und Erfordernisse der deutschen Politik im gegenwärtigen Weltkriege dargestellt sind, llbcr die Beziehungen der Staaten zueinander und ihre Formen, über die Diplomatie und ihre Mittel, über Material und Hilfs mittel jeder auswärtigen Politik und schließlich über Mittel und Ziele der unsrigen wird der Leser in einer Weise unterrichtet, daß er sich zu seiner Überraschung bereit findet, das Schristchen auf einen Sitz durch zulesen und am Schluß keine theoretische, sondern eine praktische Unterweisung in der auswärtigen Politik davongetragen hat, die um so nachhaltiger bleibt, weil sie im Boden der realen Tatsachen wurzelt. Belgisch - Französische Kriegöfahrt von vr. Richard Bahr Ord. M. -.40, bar M. -.50 (7>cr bekannte Publizist », Richard Bahr bietet unter dem Titel „Belgisch-französische KriegSfahrt" der Öffentlichkeit ein Schristchen, daS sich nachgerade aus der übergroßen Fülle der Kriegsliteratur sichtlich heraushebt. ES will nicht wie die Schnellsabrikate so mancher Kriegsberichterstatter mit Sensationen aufwarten: nachdenklich und mit reifer Beobachtungskunst schaut der Verfasser die Dinge an, wie sie sich ihm in Belgien und Nordfrankreich als bisheriges Ergebnis des Krieges und seiner Wandlungen darstellen. ES ist kein Zufall, daß Bahr als einziges literarisches Hilfsmittel Erich EverthS tiefschürfende Schrift „Von der Seele de« Soldaten im Felde" zitiert. Wie hier ein geschulter Psycholog >n der Seele unierer Krieger gelesen hat, so hat Bahr so etwas äußeren Geschehnisse, sondern der Zustände, die und doch künstlerische Form dem Schristchen Berlin Z5 Lützowstraße 89/90 eele des Krieges selbst beschrieben, nicht die seiner ;n geschaffen hat. Mit dem Inhalt sichert die schlichte Hr über die Aktualität dieser Kriegslage hinaus. Reichöverlag Hermann Kalkoff