für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. 58. Dienstags, den 22. Juni. 1841. Ucbersicht der vorzüglicheren Bibliotheken Deutschlands und der Schweiz. (Fortsetzung.) Karlsruhe, Hofbibliothek mit 80,000 Bänden u. bedeutenden Mss, gestiftet 1765 vom Markgrafen Karl Friedrich durch die von Basel versetzte markgräfl-Durlach. Bibliothek, wozu 1771 die Fürstl. Bibliothek zu Rastatt u. 1803 die Büchervorräthe der aufgehobenen Klöster kamen; seit 1771 geöffnet. Cassel, kurfürstl. Hofbibliothek, begründet im I. 1580, zahlt 60,000 Bde- mit wichtigen Hdsch., erst seit 1700 ansehnlich vermehrt durch die Bibliothek des Königs Friedrich von Schweden >751, Georgs Prinzen von Hes sen-Cassel 1755, des Kriegsraths Phil. Senning, des Landgrafen Wilhelm lV. von Hessen 1760 u. a. Die Bibliothek ist besonders reich an h:stor. Werken. Bi bliothekar: lir. Bernhard!. Secretair: vr. Schubart. Coburg, Herzog!. Bib liothek von 26,000 Bänden, begründet im I. 1702 durch die Bibliothek des Kanzlers I. Conr. Scherer-Zieritz, mit Mss. u. alten Drucken. Nicht unansehnlich ist auch die hiesige Gymnasialbiblio- thek, die im 17. Jahch. gestiftet, durch die Bibliothek des Herzogs Albert Ni. 1699 vermehrt wurde und etwa 7000 Bände zählt, Köln hat 4 bedeutende Bibliotheken, s) Bibliothek des kathol. Gymnasiums mit 33,000 Bdn.; b) Stadt bibliothekbegründet durch die Bibliothek von Wall raff mit (4,000 Bdn.; c) C rz b isch ö fl. B i b l i o th c k von 10,000 und <i) Bibliothek des Pciestersemi- nars mit 12,000 Bänden. Danzig, Gymnasial- oderNathsbibliothekvon30,000 Bdn. mit einigen Mss. wurde 1580 gestiftet und erhielt außer einigen älteren Vermächtnissen von Adr. Cngelken, I. G. Berlhold, H. Lemke, Dan- Schlieff 1711, die be- 8r Jahrgang. deutcndste Vermehrung durch die Bibliothek des Prof. Chr.Hanov im I. 1773. Darmstadt, großherzogl. Hofbibliothek mit 50,000 (nach andern 120,000) Bänden, wurde im I. 1670 errichtet und durch die Bibliotheken des Barons v. Hüpsch 1805 und Prof. E. G.Baldinger 1811 vermehrt. Bibliothekar: Hofr. Feder. Secretaire: Mitzenius und Walter. Dessau, Herzog!. Bibliothek im I. 1819 durch Ver einigung mehrerer zerstreut ausgestellten Sammlungen errichtet, zählt 20,000 Bde. Bibliothekar: Prof. vr. Heinr. Lindner. Dresden, königl. Bibliothek von 300,000 Bdn. mit 182,000 Dissertationen u- Flugschriften, 20,000 Landcharten, 2800 Mss. u. 2000 Jncunabcln, wurde vom Kurfürsten August um 1556 begründet. Die an sehnlichste Erwerbung in älterer Zeit war die im 1.1588 angekaufte Bibliothek der v. Wertherschen Familie (33 l 2 Bde-); dazu kam 1651 die Bibliothek der Proff- Friedr. u- Chrn. Taubmann zu Wittenberg, ein Thcil der Bibl- des Herzogs Moritz Wilhelm von Sachsen-Zeitz 1718 (1000 Bde.) u- 1733 die an seltnen Schriften reiche Bibl- des Cecemoniemeisters Joh- v- Besser (17,000 Bde.). Ihre Größe verdankt aber die Bibliothek dem Ankäufe der ausgesuchten Sammlungen des Grafen H. v. Bünau (12,000 Bde. klass. Literatur». Gesch.) 1764, und des Grafen H. v. Brühl 1768 (62,000 Bde. vorzüglich aus länd. Lit.) Noch waren bedeutende Erwerbungen die Bi bliotheken von J.H. vonHeucher 1778 (Medicin.), vom Legationssecretair Balckc 1793 u. dem Freih. Phil. v. Forell (beide Span. Lit.) 1806 u. vonDachscl (Musik); in neuester Zeit die Privatbibliothek des Königs Friedrich August 1827 (11,000 Bde.), des Grafen Aug. v. Bose 1832 u. des Legationsrathes Beige! (6000 Bde.). — Der frühere Fond der Bibliothek von 2500 Thlr. hat sich 96