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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1915
- Strukturtyp
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- 1915-09-09
- Erscheinungsdatum
- 09.09.1915
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- Deutsch
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^ 209, 9. September 1915. Redaktioneller Teil. gleich als Kontokorrentbuch dienen können. — Die Gesamtsummen, die die Zusammenzählung in den Kontenspaltcn der Grundbücher ergibt, werden dann nach Ablauf des Monats in das Hauptbuch ein getragen. Im Hauptbuch wird für jeden Bermögensteil, für jedes Betriebskostenkonto ein Konto eingerichtet. Zerlegt man z. B. die Unkosten in einem oben besprochenen sogenannten »Verteiler« in die verschiedenen Arten, dann kommen im Hauptbuch außer dem eigent lichen Unkostenkonto noch Konten für Gehälter, Löhne, Versicherungs beiträge, Beleuchtung und Heizung usw. zur Anlage. Auch bei Einrich tung des Hauptbuchs ist es also unbedingt nötig, sich vorher über die Auswahl der gewünschten Konten klar zu sein. (Schluß folgt.) Zum fünfundzwanzigjährigeu GründungsLagv von I. F. Lehmanns Verlag, München. 1890/1915. 1. September. Ein Gedenkblatt für Freunde und Mitarbeiter. Als Handschrift gedruckt. Lex.-8°. 36 S. München 1915, I. F. Lehmanns Äerlag. Dafür, daß der eigene Nutzen des Verlegers sich auch heute noch an dem Nutzen ermessen läßt, den er der Allgemeinheit und seinen Mitmenschen zuwcndet, und das; in dieser Art des Arbeitend erst die wahre innere Befriedigung erblickt werden kann, ist dieser kurze, aber vielsagende Rechenschaftsbericht über ein Vierteljahrhundert verlege rischer Betätigung der beste Beweis. Daß es nicht ein vollständiger Verlagskatalog wurde, daran ist der Krieg und der durch ihn herauf- beschworenc Mangel an geeigneten Arbeitskräften schuld. Er wird nach Friedensschluß zur Ausgabe gelangen. Einstweilen begnügen wir uns gern mit dem vorliegenden schlichten Bericht, der wenig Worte macht, dafür aber desto mehr von Taten erzählt. Dem Verfasser war es nicht vergönnt, sich in ein ihm bereitetes warmes Nest zu setzen. Aus kleinen Anfängen, mit kleinen Mitteln, aber durch eisernen Fleiß und nimmer ermüdende Tatkraft hat er sich seine Existenz ge gründet, zielbewußt entwickelt und zur heutigen achtunggebietenden Höhe gebracht. 3000 in der Gehilfenzeit erspartes Kapital und 2000 Erlös aus der Mitarbeit an einem Lehrbuch über Herstellung und Preisberechnung von Druckwerken bildeten die einzige materielle Grundlage. Ter Grundstock des ganzen Unternehmens wurde die anfangs mit Schulden belastete Münchener medizinische Wochenschrift, aus der einer der wichtigsten Zweige des Verlags, der wissenschaft lich-medizinische, hervorgegangen ist. Das außerdem betriebene medi zinische Sortiment entwickelte sich gut und gestattete dem Inhaber bald, sich ganz seiner Verlagstätigkeit zu widmen. 1897 ging dieser Zweig des Unternehmens an Max Staedke, einen Vetter des Inhabers, über. Ein wesentlicher Faktor der Entwicklung des Verlages wurden die bekannten medizinischen Handatlanten, deren Ausstattung mit der Verbesserung der Jllustrationstechnik immer gleichen Schritt hielt. Sie wurden in nicht weniger als 13 Sprachen übersetzt und fanden in allen Kulturländern Verbreitung. Daneben wurde die Münchener medizinische Wochenschrift in Lehmanns Händen in der Folge zum führenden deutschen Fachblatt. Die Auflage, die bei Übernahme 1450 Exemplare betrug, zählt heute 15 000 Exemplare. Der Um fang der Bände, der 1890 928 Seiten umfaßte, hatte sich 1913 auf 3042 Seiten erhöht. Während der Kriegszeit dient die Zeitschrift der medizinischen Wissenschaft durch Herausgabe der Feldärztlichen Beilage, die über alle Errungenschaften auf dem Gebiete der Kriegs medizin berichtet und sämtlichen Feldärzten der deutschen und öster reichischen Armee kostenfrei zugestellt wird. Der medizinische Fach zeitschriftenverlag wurde 1910 durch Herausgabe der Jahreskurse für ärztliche Fortbildung unter Redaktion von I)r. Sarason erfolgreich er weitert. Außerdem erscheinen in I. F. Lehmanns Verlag (seit 1905) die Zeitschrift für das gesamte Schieß- und Sprengstoffwesen und neuerdings die Zeitschrift »Kunststoffe«, ein Organ für die Industrie der veredelten oder chemisch hergestellten Stoffe. Die Sicherstellung des Unternehmens auf der Hauptbasis des wis senschaftlich-medizinischen Verlags machte reiche, sich nach Betätigung drängende Kräfte des Inhabers frei und führte zur Angliederung verschiedener Verlagsgruppen auf Gebieten, deren Förderung ihm am Herzen lag und die zum Teil in engster Beziehung zu unseren wich tigsten nationalen Fragen standen. Die alldeutsche Bewegung und mit ihr im Bunde die Frage des Deutschtums im Auslande, politische Probleme und geschichtliche Ereignisse, wie die des Burenkrieges und Marokkohandels, die Schaffung einer starken Wehrmacht zur See und in der Luft, die deutsch-völkische Erziehung unserer Jugend und die Erweckung ihres Interesses für die Flotte, die Mäßigkeitsbewe- gnng, religiöse Zeitfragen, wichtige Forschungen auf dem Gebiete der Länderkunde u. a. m., all dies spiegelt sich in der Verlagstätigkeit Julius Lehmanns, von deren Hintergründe sich eine im vaterländi schen Sinne ideal gesinnte und ideal wirkende, aber doch fest auf den Notwendigkeiten und Möglichkeiten der Gegenwart fußende Persön lichkeit abhebt. Unternehmungen, die eine gewisse Unerschrockenheit erforderten und vom Verleger verlangten, inmitten einer ihm größtenteils feindlich oder doch gegnerisch gesinnten Umgebung auszuharren, ge sellten sich dazu. Die Los von Nom-Bewegung mit ihrer Literatur und Zeitschrift »Wartburg« fand in Lehmann einen eifrigen Förderer. »Ich wußte ja im voraus«, schreibt er, »daß der Verleger der ,Wartburg' in München nicht auf Rosen gebettet würde, und die Aufforderung in einer gewissen Münchener Presse, ihn mit Mist gabeln und Dreschflegeln zum Lande hinauszuhauen, daß ihm die blutigen Striemen vom Leibe herunterhingen, bewirkten eine Reihe von Zuschriften an ihn, in denen ihm geraten wurde, wenn ihm sein Leben lieb sei, sich nicht mehr am Fenster zu zeigen. Ta von seiten einer hohen Regierung nur die Anfrage an mich gerichtet wurde, ob ich nicht vorzöge, meinen Verlag nach Leipzig zu ver legen, welche Anfrage ich natürlich ablehnend beschick, blieb mir nichts übrig, als selbst für meinen Schutz zu sorgen. Bis sich die Gemüter beruhigt hatten, war ich bereit und in der Lage, jeden Augenblick mit Schuß und Hieb jeden Angriff zurückzuschlagen. Meine Lebensweise habe ich aber nicht geändert.« Welche starken Wirkungen von den verlegten Schriften religiöser Natur ausgingen, kann man z. B. daraus ersehen, daß die Schriften Wahrmunds in Österreich einen Studentenstreik, den Sturz eines päpstlichen Gesandten, zwei Minister wechsel, einen Sturm auf eine Universität und verschiedenes andere zeitigten. Daß ein solcher Verlag von dem großen Ereignis aller Jahr hunderte, dem Weltkriege, nicht unberührt bleiben konnte, ist selbst verständlich. Die Wirkung zeigte sich aber nicht lediglich in der Lahmlegung des Vertriebes wissenschaftlicher Literatur, sondern auch in der Belebung bestimmter Verlagszweige. Rechtzeitig vor dem Kriege waren medizinische Taschenbücher für den Feldarzt vorbereitet worden, von denen der erste Band schon unmittelbar nach der Kriegs erklärung fertig war. Auch andere Werke der Kriegsmedizin und die Taschenbücher der Kriegs- und Luftflotte erfreuten sich starken Ab satzes. Die übrige Kriegsliteratur fand in geeigneten Unternehmungen eifrige und sorgfältige Pflege, z. T. im Dienste der öffentlichen Wohl tätigkeit, der auf diese Weise große Summen vom Verlage I. F. Leh mann zuflossen, wie auch sonst schon manche der vorerwähnten Kultur bestrebungen von dieser Seite starke materielle Förderung erfahren hatten. Bemerkenswert ist auch das gute Verhältnis zwischen Verleger und Autoren und zwischen Verleger und Angestellten. Aus dem Kreise der letzteren, die meist dem Verlage treu geblieben sind, er wuchsen Lehmann wertvolle Stützen, u. a. sein früherer Prokurist und jetziger Teilhaber Fritz Schwartz, auf dessen Anregung eine Reihe der größten Unternehmungen der letzten Zeit zurückzuführen ist, z. B. Krügers Lebenserinnerungen und Amundsens Südpolwerk. Mit Be friedigung wird schließlich auch der Mitwirkung des Sortiments, des Vertreters in Leipzig und der Lieferanten gedacht, zu denen der Verlag meist in langjährigen, ungetrübten geschäftlichen Beziehungen steht. Tie trotz der verschiedenen Verlagszweige dem ganzen Unter nehmen eigene gerade, nach aufwärts und vorwärts strebende Ent wicklung ist zugleich auch eine sichere Verheißung für weiteres Wachsen, Blühen und Gedeihen im Frieden, für den, wie wir hoffen dürfen, sicherlich noch ein beträchtlicher Teil wertvoller persönlicher Kräfte des Inhabers aufgespart bleiben. I,. Burgfriede und Lutherpolemik. Gedanken an meinem 70. Geburtstage. Leser. Der Burgfried' ist ein schönes Ding, Er schmiedet fest den goldnen Ring Um Feinöesfedern weit und breit, Im Kriegslärm schafft er Einigkeit. Schriftsteller. Der Burgfried ist auch mir sehr wert, Den Friedenswillen er verklärt. Der Friedenswille ließ mich streiten, Ich wollte Eintracht künft'ger Zeiten. Den Leser mit Geschichte laben, Um alten Hader zu begraben, Das mar mein Leitstern, meine Liebe, Nicht der Polemik rauh Getriebe. 1247
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