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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1841
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1841
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- Deutsch
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865 35 866 Diese Vorschläge wurden ohne die geringste Abänderung I augenblicklich von allen anwesenden Gläubigern und den Bevoll- > mächtigem der Abwesenden genehmigt, und bilden seitdem den Inhalt des Conlordates, welches am t. März d. 2- von dem hiesigen Königl. Handelsgerichte genehmigt, und wodurch ich in meine früheren Rechte und in mein Vermögen wieder eingesetzt wurde. Indem ich nun den Herren College» diese Endverhandlungcn mit theile, hoffe ich, daß sie die, durch ihre Bevollmächtigten geschehene Anerkennung dieses Conlordates billigen und sich überzeugen werden, daß ich stets an dem Grundsätze sisthalre, der rechtliche Mann schließe nur ein Conkordat, um sich die freie gesetzliche Wirksamkeit wieder zu crweibcn; sein Gewissen aber erinnere ihn fort und fort daran, daß er sich dadurch keiner einzigen Ver bindlichkeit entledige. Obschon die betreffenden Gelder den dar über abgeschlossenen Verträgen zufolge bald schon flüssig sein und der Svndik und ich nicht aufhörcn werden, dahin zu wirken: so dürfen wir es doch nicht bestimmt versprechen, daß die betref fenden Zahlungen noch im Laufe dieser M.sse geleistet werden. Wir geben aber gern die Versicherung, daß in dem Falle, daß diese Hoffnung unerfüllt bleibe» sollte, die Schlichtung dieser An gelegenheit doch gleich.nach der Messe erfolgen werde, und bitten angelegentlichst, uns dabei mehr, als bis jetzt geschehen ist, durch baldige Rücksendung der Rechnungsabschlüsse und Zahlung der mir gutkommenden, nicht unbedeutenden Saldi gefälligst zu unterstützen.; Obschon ich auf die Freude verzichten muß, die geehrten Na men.der vielen Edcln, welche dem Unglücklichen auf so schonungs- volle als hochherzige Weise zu Hülfe eilten, und ihm so liebevoll die Hand reichten, hier auffuhren zu dürfen, weil die Bescheidcn- heit mir die Erlaubniß dazu versagte: so kann ich mich doch nicht abhalten lassen, ihr großmüthiges Verfahren gegen mich hier wenigstens in allgcmcincn Umrissen mitzutheilen. Wenn ich mich gedrungen fühlte, in meinem ersten Berichte vom 10. November v. I. meinen tiefgefühlten Dank für die vielen Beweise aufrich tiger Thcilnahmc und ächt freundschaftlicher Anhänglichkeit in diesen Blättern auszusprcchcn: so befinde ich mich wahrlich in einer nicht geringen Verlegenheit, ob der Auffindung von passen den Worten zur Schilderung der mir seitdem gcwordcnen vielen und sehr bedeutenden Gunstbezeugungcn und beschränke mich des halb auf die einfache Mitthcilung der Lhatsachen. Mit höchst tröstlichen und ermuntcrndcn Briefen wurden mir die Berzicht- leistungen auf die rückständigen Saldi, unter zugefügtem Bedau ern, daß die Unbedeutenheit derselben ihnen die Freude raube, ihrem Herzen durch wesentlichere Unterstützung zu genügen, an- gezcigt. Diese Acte der Großmuth nahmen in der Anzahl, aber auch in den Beträgen der Art zu, daß einzelne die Höhe von 200,/?. und darüber erreichten; Eischeinungen, welche um so wohlthuender waren, als sie außer von den theilnahnicvollsten Heizenscrgicßungen, nicht selten von den Zusätzen begleitet waren: ^ „ich verzichte nicht minder auf meine in Ihrem Besitze bcsindli-f „chcn Novilätcn und eröffne Ihne» ein Conto für immer, wobei „es von Ihnen abhängen soll, die Zahlungen zu leisten, wenn die „Möglichkeit mit Ihrer Rechtlichkeit und Jhicm guten Willen „gleichen Schritt hält." Eine ganz vorzügliche und wirklich recht große Freude gewährten mir die vielen Beweise von inniger An hänglichkeit derjenigen jungen Leute, welche von mir als Lehr linge ihre erste Geschäftsbildung erhalten, oder als Geholfen bei mir conditionirt halten, und welche ich als Wohlgeralhcne betrachten zu dürfen, so glücklich bin. Die Wiikung derselben war in mei nen Lcidensvcrhältniffen um so trostrcicher, als ich dadurch die Ucbcrzeugung gewann, daß ihre Erfahrungen ihnen später immer mehr gezeigt hatten, wie rein meine Absichten, wie gut mein Wille waren. Es sei mir erlaubt, hier auch der großmüthigcn Uncigen- nühigkcit eines hochstehenden Privaten mit den dankbarsten Ge fühlen zu gedenken. Derselbe schrieb glcich nach dem Ausbruche des Falliments an einen hiesigen Advokaten bei Ucberscndung sei ner Vollmacht: „Mein Geld (mehrere Tausend Lbalerj ist Ncbcn- „sache, dessen kann Bachem noch mehr von mir », ; sorge» „Sie nur, daß er vom Krankenbette erstehe, und tragen Sie da- 8r Jahrgang. „rauf a,, daß er selbst zum Syndik gewählt werde, dann ist für „die Mlsse am besten gesorgt." Wenn ich daneben die traurige Thalsacie stelle, daß einige, Gottlob aber nur wcnige, College» an de» Svndik bogengroßc Vollmachten mit dem Bemerken ein- geschickt haben, daß, da sie dem von mir, mit meinem Circular vom 2. November v. I. (sämmtlichen hiesigen und ^ auswärtige» Creditoren) empfohlenen Advokaten miß- ! trauen nutzten, er einen Andern bevollmächtigen möchte, um ihre ! Rechte auf eine Summe von 2—3l> Thlr. wahrzunehmen: so i glaube ich den Vergleich und das Aufsinden der richtigen Bc- »ennun, für solche Thaien der Vorsicht und Klugheit ganz ruhig ^ meinen geehrten College» überlasse» zu können- Iidcm ich in voller Würdigung so unverdienten Glückes l hiermit tiefgekühlt danke, und die Versicheiung wiederhole, daß ich mic, unausgcsetzt bcstrcben wcide, mir den Genuß zu ver schaffet, ihnen eine so große Güte und Worlgewogenheit mög- ! liehst rergcltcn zu können: bitte ich recht angelegentlich, es nicht zu misdculen, wenn ich hirrmit die Annahme dieser Gunstbc- zeugunzen ablehnc. Diese Ehrenmänner wollcn cs meiner Aner kennen,; ihrer großen Vorzüge zu gut halten, wen» ich mir die Freude über die gewonnene Uebcrzcugung, daß, so lange dem Buchhindel solche Stützen bleiben, die Furcht ob dessen Verfall in flilir hdhern Bestimmung noch imm.r unzeitig sei, nicht gern verkümmern lasse, was aber ganz gewiß sein winde, wenn ich sie duich Benutzung ihrer Güte denjenigen nachsctzen wollte, wel che in ihrer eigenartigen Nervenstärke von Theilnahmswehcn unangifochten bleiben; meinen hochherzige» Gönnern soll die Ucberxugung, daß sie, als Gerechte, wohl gcprüft aber nicht gestrac werden konnten, durch mich nicht geschmälert werden. Hätte, sie zu Gunsten der Massa verzichtet, so hätte ich dage gen kin Wort zu sagen gehabt; ih,e Güte hatte aber nur mein und »einer Familie Wohl und Existenz im Auge und müssen dcshab auch ihre hochgeehrten Namen noch meine letzte Zah- lungcliste zieren. Mein Pflichtgefühl für das Interesse der Creditoren und mein: Furcht, daß es mir nach einer so langen Untelbrechung, trotz aller mir durch mcinc frühcrn Kunden auf auffallend freund- lichc Weise gewordenen Ermunterungen, doch nicht sobald ge lingen möchte, das Sortiments-Geschäft so blühend wie früher wieder hcrzustcllcn, und den Ertrag desselben in ein richtiges Ver- hätniß zu den bedeutenden Mehrkosten zu bringen, haben mich b.fimmt, auf dasselbe, wenn auch mit blutendem Herzen, zu Ver zicht» und meine fernere Wirksamkeit auf das Verlagsgcschäft unk die Buchdruckerei zu beschränken. Zur Rechtfertigung meines Betragens glaube ich hierauf eilige andere Erfahrungen initrhcilen zu müssen, welche einen grclen Gegensatz zu dem Gesagten bilden. Darunter gehören die große Eile, welche Manchen veranlaßtc, mir durch die Ein- semung einer dickleibigen, nach unfern Gesetzen dazu noch un- hraichbarcn, Vollmacht mit directer Bricfpost über einen Saldo voi Ist. 10 kr. und ähnliche Beträge 12-26 kr. Porto zu ver- ursichen; die vielen Vollmachten, welche bedeutende Kosten ver- anttßtcn, ohne benutzt werden zu können, weil Unverstand oder Mißtrauen die Aussteller in denselben gegen den klaren Sinn mcncs Circulars vom 2. Nov. v. I., womit sic versandt waren, die ganze Summe inelus. der Remictenden aufführen licßcn; die eigenartige Ordnungsliebe, wodurch sich einige bestimmen liefen, den Redaktionen unserer Zeitblättcr einige Groschen In- scrions-Gebühren zu verweigern, weil sie mir den Auftrag cr- lhiilt hätten und der Betrag ihre Forderungen an mich veiingern misse; die Wohlgcwogcnheit, womit Einige, um mich zu erlcich- te>n, sich einen Vorrath meiner Vcrlagewcrkc verschafften; (ich wirde dieses Verfahren als eine wohlthucnde Begünstigung, w iche ich in der Folge stets willkommen heißen werde, dankbar awi kennen, wenn diese Politik nicht, wie das jetzt bei etwas ni'hr Beruhigung der Fall ist, durch Rücksendung der festvcr- laigtcn Artikel ihren gcwöhnlichcn Charakter entwickelte); die so bcrthcrzig verweigerte Rücknahme einiger, auf alte Rechnung virlangter Werke, welche der Svndik in der früher» Ungcwisheit acS wahrem Wohlwollen für den Empfänger wie für die Massa 66
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