483 20 484 Handel dem Grundsätze gefolgt, lieber viel mit, wenn auch geringerem Vortheile zu verkaufen. Diesem Grund satz wird der Rabatt von ^ unterliegen, wie ihm die Schatze alten Sortiments bereits erlagen, aber wohl nicht eher als bis selbstsüchtiges Zaudern den Buchhandel noch ganz ernie drigt hat. Ich sehe in der Neuerung auch kein sonderliches Heil; aber solchen in der Zeit liegenden allgemeinen Grund sätzen laßt sich nicht einseitig widerstreben. Wer den alten Gewinn beibehalten will, der wird Verlust haben. Darum ist es an uns, unsere Gegenwart zu verstehen und anzuer- kcnnen: der Absatz hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm gesteigert, aber Niemand soll deshalb verlangen, daß der Gewinn in demselben Verhältnisse sich steigere. Wir müssen uns mit weniger begnügen, und das geschieht ja schon jetzt: wir begnügen uns Kundigen gegenüber mit sehr geringem Vortheil — und der Unkundigen werden zu großem Leidwesen der Freunde des hohen Rabatts immer weniger. Um nun Ordinär- und Netto-Preise einander zu nähern, würde ich ralhen, nicht die Verkaufspreise zu erniedrigen, sondern die Nettopreise zu erhöhen. Denn sonst wird ein Jeder, der ein Sortimcntslager oder Verlag hat, den Werth seines Besitzthums willkürlich geschmälert glauben und das mit Recht. Auch kann eine allgemeine Preisherabsetzung auf mehreren Absatz keinen Einfluß haben, weil sie eben eine allgemeine ist; sie würde nur dazu dienen, die Preise älterer Bücher, die man doch in Eatalogcn soll finden kön nen, noch ganz und gar zu verwirren. Deshalb möchte cs rathsamcr sein, nicht die Verkaufspreise niedriger, sondern die Nettopreise höher zu stellen. Das Hinrichssche Bücherverzeichniß erklärt: „Die mit Netto vcrzeichneten Preise der Verleger müssen im Auslande zum Thcil erhöht werden." — Sollte es nicht heutzutage vernünftiger dort heißen: „Die ordinären Preise müssen im Jnlande durchweg erniedrigt werden — ? !" Vt. NI i s c c l l c. Dem trefflichen Werke „Personalien von Friedrich Jacobs," welches des Interessanten, namentlich für den Buchhändler, so Vieles enthält, entnehmen wir folgende Stelle: — „Indem ich dieses mit Vergnügen bemerke, setze ich mit freudiger Anerkennung meines Glückes hinzu, daß, wäh rend nichts gewöhnlicher ist, als gegenseitige Klagen der Schriftsteller und ihrer Verleger, ein günstiges Gestirn mich bei den zahlreichen Verbindungen dieser Art, die ich während meiner langen schriftstellerischen Laufbahn eingegangen bin, gegen so verschiedene Klagen geschützt hat. Wie viel hierbei auch einem glücklichen Zufall beizulegen sein mag, so glaube ich doch behaupten zu können, daß bei diesem höchst mißlichen Geschäfte sehr häufig von Seiten der Schriftsteller gefehlt werde, welche sich selbst Ausweichungen von der Bahn der geschlossenen Verträge ohne Bedenken erlauben, während sie von Seiten des Verlegers strenge Erfüllung der cingegan- genen Bedingungen fordern. Ich glaube, daß Gegenseitig keit gerade bei diesem Geschäfte unumgänglich gefordert werde, und daß, wenn ich auf dem Büchermarkt einen guten Namen habe, ich dieses dem Umstande verdanke, daß ich, ohne Abschlicßung ängstlicher Eontracte, mir selbst das Ge setz der Billigkeit vorgeschriebcn habe. Von dem entgegen gesetzten Verfahren sind mir leider so viele und so schreiende Beispiele bekannt, daß ich, weit entfernt in die Klage über die Sosier einzustimmen, vielmehr in unzähligen Fällen ihre Gutmütigkeit und Nachsicht bewundern muß." öörse in e i p 2 i A, LI» 8. Llsrr 1841. kr» LA Lmsterclsm, Ic. 8. 133Z, 2 LI. 137tz.— Augsburg, Ic. 8. 101^, 2 >1. öeriia, >!. 8. 99^, 2 >1. llreme», >e. 8. 107f. 2 KI. vreslsu, lc. 8. 99z, 2 LI. 10rsnlikurt L. LI., ic. 8. 101^, 2 LI. — — Hamburg, Ic. 8. 150, 2 LI. 149. — Dondon, 2 LI. — 3 LI. 6. 18z. — ?sri«, lc. 8. 79Z, 2 LI. 78j, 3 LI. 78j. — Wien, Ic. 8. 101.», 2 LI. — 3 LI. 100>. — Douisä'vr 7f, Nollsnä. Dursten 4.f, Ksisvrl. Durst. 4s , üreslsuer Durst. 4^, Dsssir Durst. 4H, 6onventivn»-8peries und Luiden 2A, Konvention« 19 und 20 Xr. 2j. Verantwortlicher Redactcur; G. Wigand. Seka n ntmach ungen Aüchcr, MusikaUcn n. s. iv. nntcr der Presse. si2443 Binnen 8 Tagen versende ich als neu: Das Glas Wasser oder Ursachen und Wirkungen, Lust spiel nach Seribe von H. Nagel. Handlungen, die keine Nova anneh men, bitte ich zu verlangen. L- Fernbach MN. in Berlin.