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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1841
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- Erscheinungsdatum
- 19.02.1841
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- Deutsch
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331 15 der demselben gewährte Credit gesichert ist, und daß diesen nichts mehr gefährde, als Schleudere«. Württemberg ist vielleicht wie kein anderer Staat gecig-! net, das Signal zur Abschaffung des Rabatts zu geben, indem es init der Thalerreduction dem Publikum ein Äqui valent bieten kann, mit dem es sich, so wie wir es alle kennen, begnügen würde. Wir würden also unsere Exi stenz sichern und andern Staaten ein Beispiel geben, daß man durch Einigkeit und kräftigen Willen jenes Verhältniß Wischen Publikum und Buchhändlern Herstellen kann, nach dem man sich seit Jahren in unscrm Stande so sehr sehnt, als die deutschen Bauern nach Abschaffung des Zehnten. In vollständiger Versammlung aller württcmbergischen Sortimentshandlungen wäre ein solcher Entschluß schwerlich gefaßt worden, da aber die Stuttgarter Buchhand lungen die Fahne des erleichterten Verkehrs vorantrugcn, so sind andere gezwungen, ihr zu folgen. Sie haben aber bereits durch ihren Entschluß eine Demü- lhigung erfahren, die ihnen auf einmal klar machen muß, wie gefährlich cs sei, dein Publikum Concessionen zu gewäh ren, mit denen die Ehre des Geschäfts in Widerspruch kommt. Die Bibliothek von Stuttgart erließ ein Eirculär an sämmtliche Buchhandlungen Stuttgarts, in dem cs un gefähr heißt: Da nun endlich die Zeit gekom men ist, in welcher die Buchhandlungen einmal de in Publikum Gerechtigkeit wi derfahren lassen, die Bibliothek aber als ein gar guter Kunde (kauft meist Prachtwerkc, die man kaum mit ^ beziehen kann) noch mehr Gewinn in Anspruch nehmen dürfe, als das sonstige Publikum, so erwarte die selbe einen Durch sch nittsrabattvon 8 Pro cent von ordinären und N c t t o - Artikeln. Ob die Stuttgarter Buchhandlungen diesem Begehren entsprochen oder, wie sichs gebührt, cs zurückgcwiesen ha ben, weiß ich nicht, allein das weiß ich, daß Herr Köhler sich schriftlich erklärte, daß man diesen Rabatt recht gut geben könne nach seiner Berechnung, während andere Hand lungen sich bestimmt gegen solche Schleuderet entschieden. Weg mit dem Rabatt, sage ich noch einmal, dann erspart man alle Widerwärtigkeiten, alle Trödelei, alle Verdäch tigung. Ich komme später einmal auf die Spccialitäten des von den Stuttgarter Buchhandlungen gefaßten Entschlusses zu rück, wenn es mir möglich wird, die Triebräder genauer ins Auge fassen zu können, welche dem Rabattwesen das sieche Leben retteten. Für dies Jahr werden «vir, glaube ich, den Nachtheil obiger Anzeige in Geduld ertragen müssen. Mit dem neuen Jahre aber wollen wir dem Publikum erklären, daß die Er fahrung eines Jahres uns belehrt habe über die Unmög lichkeit von Begünstigungen, bei denen wir umsonst arbei ten müssen. Wir haben Zeit, die Abschaffung des Rabatts vorzubereiten, und könnten im Lause des Sommers bei einer Generalversammlung aller würtcmbergischcn Buch handlungen am besten darüber ins Reine kommen. War ten «vollen wir nicht, bis der fallende Tropfen den Stein 332 aushöhlt, sondern «vir «vollen den schon ausgehöhlten Her ausreißen, und einen frischen kräftigen Hineinsetzen. 2. M. D. Duchhcindlerschule n. *) Die früher von Hrn. Fr. Perthes angeregte Idee einer Buchhändler-Schule ist neuerdings mit vielem Eifer ausge nommen und selbst die Ausführung dieser Idee bei dem Leipziger Buchhändler-Verein beantragt worden. Die von Herr K. Bädeker dagegen veröffentlichten Einwendungen hat Hcrr G. Wigand zu entkräften gesucht, wie mir jedoch scheint, ohne die Ansicht des Herrn Bädecker überzeugend zu widerle gen. Die Basis in der Untersuchung dieser Angelegenbeit bil det wohl die Frage: Was halber Buchhändler zu erlernen? Darüber sind wir gewiß einig: Erstlich alles das, »vas den wissenschaftlich gebildeten Mann charakterisirt und zweitens, die Kenntniß des Geschäfts von der praktischen Seite. Die erste Anforderung so weit zu steigern, daß der Buchhändler über die Tüchtigkeit zu übernehmender Verlagswerkc als Gelehrter selbst zu urtheilen vermag, erscheint aus vielen Gründen unzulässig. Denn in allen Zweigen der Literatur dies zu erreichen ist unmöglich, eine strenge Einschränkung des Verlags auf eine bestimmte Wissenschaft selten statthaft, und es ist wohl längst erwiesen, daß tüchtige Buchhändler auch ohne Gelehrsamkeit in dem Fache, in welchem ihnen Schriften angebotcn werden, oder in welchen sic Schriften Hervorrufen, sich zu rathen wissen. Ich bin daher mit Herrn Bädeker vollkommen einverstanden, daß der Gymnasial-Un- terricht **) zur Ausbildung tüchtiger Buchhändler geignet ist, und daß das Weite Erfordern^, die Geschäftskenntniß, am füglichsten in der praktischen Laufbahn, während der Lehr- und Gehülfcn-Zeit und im eigenen Etablissement, sich er lernt. Besondere Buchhändler-Schulen erscheinen nur in dem Falle als Bcdürfniß, wenn entweder zur wissenschaftli chen Ausbildung das Gymnasium, also ein wissenschaftlicher Unterricht ohne Rücksicht auf den sxätern Brot-Erwerb, oder zur praktischen Ausbildung der bisher übliche Weg nicht genügt. Es scheint mir aber nach der Beantwortung der *) Obwohl die Redaction diese Angelegenheit für jetzt, und bevor etwas weitre» darin geschieht, für hinlänglich in diesen Blättern besprochen gehalten, so glaubt sic diesen Aufsatz den Lesern des Börsenblattes doch nicht vorcnthalten zu dürfen, um so mehr, da der beregte Gegenstand, bei nicht-Leipziger Buch händlern mehr Beachtung gefunden, als an dem Orte, wo zunächst eine solche Anstalt ins Leben treten sollte. Mit diesem Artikel möge indessen die Debatte über diesen Gegenstand geschlossen sein. Die Redaction. **) Ich bemerke hierbei, daß ich zwar immer wie Herr Bä deker auf das Gymnasium Hinweise, daß ich aber ausschließlich nur eine solche Anstalt mir denke, welche stricte den Namen Gym nasium trägt. Sind ja auch unter dem Namen Gymnasium die Lehprläne u.s.w.sehr voneinander verschieden. Ich will darunter alle die Anstalten verstehen welche eine höher« lgeistige Bildung bezwecken und auf wissenschaftlichem Wege den Geist bis zu einer gewissen Selbstständigkeit und Reife führen. Es ist dabei gleich gültig, ob dem Griechischen oder der Physik eine größere Wich tigkeit eingeräumt wird. Es führen viele Wege zu Einem Nele. ^ . Der Vcrf.
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