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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.02.1850
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- Erscheinungsdatum
- 22.02.1850
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- Deutsch
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215 1850.^ wie diese den zu 2 fl.—30 Batz., sondern zu 1 fl. 48 kr.—27 Botz- rechnen wollte. Begreiflich war nun 27 Batzen in der Scala bis 30 N-s—1 der köchste Sah, und deshalb mußte man auch 27, 28, 29, 30 N-s gleich ansetzen. Wer da weiß, wie viele oder wie w e - nige Bücher es zu den Preisen von 28 u. 29 Groschen giebt, wird darin also wol kein Unglück sehen. Daß aber die übrigen Schweiz. Buchhandlungen sich einfallen ließen, wie die Baseler es schon längst machten, den N-s zu 4 kr.—1 Batzen zu rechnen, wird der, welcher im Deutschen Buchhandel hinter den Ohren trocken geworden ist, nicht so wunderbar finden, wenn er sich der Zwei-Gulden-Ansatz-Debatte in Stut t gart (undwenn ich nicht irre, auch einmal in München) erinnert. Mit dieser Auseinandersetzung ist auch das „neu - schweizeri - sch e" Subtractions-Exempel gelöst. Ich komme jetzt zu der neu-schw—äbischen*) Gewinn- Calculation unseres „literarischen Kunde n". Der „Schwei zerische, namentlich der Zürcherische Buchhändler" ver kaufte bisher das Bändchen der Oollection ol' Iiritisl, oulliors (a netto 15 N-s) zu 36 Schill, s 4 Rppn.: macht 144 Rppn.; jetzt setzt ec es 150 Rppn. an, macht also 6 Rppn. (und nicht 22 Rppn-) mehr als früher; er hat also an 400 Bänden (Ldpr. 200 »/)) 2400 Rppn.— 24 Fckn. mehr als früher. — Der Zürcherische Buchhändler verkaufte aber bisher auch z. B. Stöckhardt's Schule der Chemie (r> n. 2 -/§) zu 3 f. 24 Schill-: macht 576 Rapp.; jetzt setzt er sie zu 540 Rpp an, macht also 36 Rppn. weniger als früher; er hat demnach an 100 Erpl. (Ldpr. wie oben 200 ^) 3600 Rppn —36 Frkn. we niger als früher. Man sieht also, daß bei gleichem Betrage das Minus bei Arti keln zu 1 »(t oder darüber, 50 sth größer ist, als das Plus bei kleinern , und ich will wetten, man verkauft eher 100 Stöckhardt als 400 Bde- kritwl, Oolleotion. — Auf einige andere Betisen in dem Aufsatze des „literarischen Kunden", der Herz und Nieren von wenigstens 31 Schweizerischen Buchhändlern so genau kennt, (denn jetzt besteht der Verein aus 51 Mitgliedern) trete ich nicht weiter ein. Hoffentlich wird er darüber von anderer Seite zurecht gesetzt werden. Den Deutschen, milder Schweiz in Thalerpreisen rechnenden Buchhändlern aber zum Trost, daß durch die neue Berechnungsart kein Buch weniger verkauft werden wird; denn eben die lheuereren und Netto- Artikel, Zeitschriften u. dgl., welche „gerade ke i n Be d ü rfn iß" sind, werden bedeutend niedriger angeseht als früher. Zürich, den 6- Februar 1850. *) Oonn) »oit gui mal pense! Neuer Deutscher ZcitungSkatalog. Dieser Katalog in seiner neuen Gestalt ist in den letzten Monaten so oft ritirt und so häufig zu zcitungsstatistischen Notizen benutzt worden, daß der Wunsch, diese» Buch zu besitzen, bei jedem Gebildeten und nament lich bei Buchhändlern rege werden muß. — So habe auch ich mir kürzlich den Aeitungskatolog angeschafft, allein ich bin in der ersten Stunde des Besitzes zu der Ueberzeugung gekommen, daß derselbe gänzlich unbrauch bar ist, und Jeder, der einen Begriff von der Idee eines Zeitungskata- loges hat und nur die oberflächlichste» Kenntnisse des Jeitungswesens be sitzt, wird beim Durchblättern des Katalogs diese Ueberzeugung gewinnen müssen, selbst der Verleger, Herr Lorck, ja vielleicht gar der Verfasser oder Anfertiger selber. — Was ein Einzelner, dem, wie mir, das Zcitungswesen einigermaßen fern liegt, von den neueren und neuesten Gestaltungen desselben zufällig wissen kann, ist so blutwenig, daß cs zu der Masse des vorliegenden Stof fes in keinem Verhältnisse steht. Dcßhalb konnten ganze Bogen des Zei- tungskaralogcs einer Kritik von mir gar nicht unterworfen werden, weil ich von den betreffenden darin aufgezähltcn Zeitungen eben Nichts weiß- Aber fast Alles, was ich von dieser oder jener Zeitung weiß, das weiß ich Anders, als es in diesem Kataloge steht, und wenn ich also z- B., um mich an das mir zunächst Liegende zu halten, die Behauptung aufstel- lrn darf, daß unter der Rubrik „Bremen" nicht nur einige Jrrthümer enthalten sind, sondern daß jede einzelne Angabe über die hier erscheinend den Zeitschriften entweder ganz falsch oder unvollständig und ungenau ist (es sind allein vier nicht etwa erst ganz kürzlich cingegangene Zeit schriften als noch erscheinend aufgeführt), so darf ich von der Rubrik „Bre men" auch auf andere Rubriken schließen. Weil ich mich aber durch einen voreiligen Trugschluß nicht täuschen mochte, sehe ich mich unter den an dern Rubriken ein wenig um, und da finden sich denn so abenteuerliche Angaben, daß leider kein Zweifel bleibt über die gänzliche Unbrauchbarkeit und Wcrthlosigkeit dieses Katalogs. — Man wende doch ja nicht ein, daß der Katalog, dessen Vorrede vom Oktober 1819 datirt, schon im Sommer des vorigen Jahres angcfertigt worden sey und daß seitdem sich Manches geändert haben müsse. Das freilich wol, aber davon ist hier nicht die Rede. Ja, wollten wir cs dem Verfasser selbst als eine etwas allzu de mokratische Schalkhaftigkeit verzeihen, daß er unter „Berlin" die Kreuz- zeitung ganz und gar vergessen hat, so dürfen wir doch mit Recht fragen, weshalb er uns unter „Hamburg" oder „Altona" die Norddeutsche freie Presse vorenthalten will. Die Hamburger Bbrsenhalle, die laut einer mir eben vorliegenden statistischen Notiz bereits vor dem I. Januar d. I. allein aus Dänemark 312 Bestellungen durch die Post für dieses Quartal empfangen hatte ( obwol sie ein dänenfeindliches Blatt ist) wird es dem Zeitungs-Katalog wenig Dank wissen, daß er ihre ganze Auf lage auf nur 7üU Eremplare normtet, während andrerseits die Neue Bre mer Zeitung sich Glück wünschen darf zu den ihr vermöge einer simplen Eins oktrovirtcn lbvO Abonnenten. Dies ein Paar gröbere Sünden. Die Zahl der kleineren ist Legion. Ich habe beim Durchblättern des Katalogs die Feder nicht aus der Hand legen können, bis ich endlich einsah, es sey vergebliche Mühe, dieses Opus, welches wahrlich seinen Meister nicht krönt, verbessern zu wollen. — Ich verlor auch gar bald die Lust und den guten Humor. Denn so herzlich man über manche Dummheit lachen muß, so sehr ärgert man sich doch über den bösen Willen. Das aber ist Mangel an gutem Willen, wenn man auf dieser Seite eine Zeitschrift als erscheinend angiebt, welche auf jener Seite als eingegangen bezeichnet wird (z. B. „Mancherlei Gaben" ic. — „Sir John Fallstaff" u. m. A.) das i st böser Wille, wenn man in der Leipziger Journalistik selbst so we nig oricntirt ist, daß man sich von Bremen aus darüber au kait setzen lassen muß, daß Koffka's Theatcrlocomotive schon seit mehren Jahren nicht mehr erscheint, während wiederum mehrere andere Theaterzeitungen (z. B. die beiden in Hannover erscheinenden) gänzlich ignorirt worden sind- Daß die Rubricirung in den ersten zehn Abtheilungen höchst mangelhaft und unrichtig ist, wird eine Durchsicht des Buches Jedem lehren, ja daß das ganze System dieser Rubriken ein sehr mißliches ist, geht schon daraus hervor, daß der im Lorckschcn Verlage erscheinende „Nordische Telegraph" säst unter jeder Rubrik hat aufgeführt werden — müssen. Daß von den in der zweiten Hälfte enthaltenen politischen ic. Zeitungen ein großer Thcil als reine Unterhaltungsblätter oder wissenschaftliche Fach-Zeitungen in eine der zehn ersten Kategorien gehört, steht ebenfalls fest. Ich habe gezeigt, daß ich tadeln kann, also bleibt mir zu zeigen noch übrig, wie cs besser gemacht werden kann. Man lege bei der Anfertigung eines neuen Zeitungskatalogs alles An dere, nur nicht den Alten, zum Grunde. Man sende an jede Buchhandlung einen gedruckten Anfragezettcl, zunächst über die in ihrem eigenen Verlage erscheinenden Zeitschriften, sodann aber bitte man, namentlich in größeren Städten, mindestens sechs oder zehn Buchhändler um möglichst genaue statistische Angaben hinsichtlich der übrigen dort bei Nicht-Buchhändlern erscheinenden Zeitungen. Nicht von allen Sechs oder Zehn wird man eine Antwort erhalten. Die Ant worten, die man erhält, werden mehr oder minder von einander abwei chen. Da wird es in manchen Fällen genügen, die Stimmenmehrheit ent scheiden zu lassen, namentlich hinsichtlich der Ziffern der Auflagen, wo selbst eine unmittelbare Anfrage bei dem Herausgeber oder Drucker, die in vielen andern Fällen unumgänglich nothwendig scyn wird, kein befriedi gendes Resultat liefern würde; ich erinnere beispielsweise nur an die sin- girten Monstre-Auflagen des Grimmaischen Verlags-Comptoirs. — Ein wie großer Werth auf — freilich nicht immer disponible — Probenummern, der durch Nichts zu ersetzenden eigenen Anschauung halber, zu legen ist, wird Jeder, der etwas weniger geist- und kenntnißloser Laie ist, als Herrn Lorcks Fabrikant, selber leicht ermessen. Man glaube damit nicht genug gcthan zu haben, und lasse cs nicht fehlen an Aufforderungen in den gelesensten Blättern, zur Einsendung von Materialien, deren man nie genug bekommen kann. Man erbitte sich von der K. S. Ober-Post-AmtS-Aeitungs-Erpedition zunächst ihren eigenen Jeitungs-Prciscourant und ferner die von Preußen, Oesterreich und Taxis. Hier finden sich die werthvollsten Notizen, doch hüte man sich, alle Angaben für Orakel und Evangelien zu halten, benutze vielmehr Alles cum xrano -sli». 32*
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